Madeira / Portugal
Vier Wochen lang hab ich mit meinen Kumpels Urlaub auf Madeira gemacht. Immer auf der Suche nach dem noch besseren Trail. Am Ende waren wir uns einig: Der wirklich allerbeste Trail ist der wohl am häufigsten fotografierte an der Boca do Risco am östlichsten Zipfel der Insel. Satt-lehmig dreht der Trail seine Switchbacks Richtung Südküste. Kurzer Gegenanstieg – du denkst nichts Böses – da zieht die nächste Kehre sowas von haarscharf am Abgrund entlang! Scary, aber: geil!
Rychlebské stezky / Tschechien
Ich war noch nie in Kanada, aber mein Kollege Peter meinte: Dieser Trail käme der Whistler-Bauweise schon verdammt nah. Er ist nicht lang, steckt aber voller liebevoll hindrapierter Mutproben. Fluss-Stein klebt an Fluss-Stein und schmalste Northshore-Stege leiten zum nächsten Rockslab hinüber. Zwischendurch atmen nicht vergessen! Unglaublich, wie viel Mühe, Liebe und Kreativität die Locals in diese Trails stecken – und dabei ist dieser Spot immer noch ein Geheimtipp.
Sölden / Tirol
Die Bike Republic Sölden war für mich bisher sowas wie das Flowtrail-Hausen. Unzählige Abfahrten, immer rappelvoll und nichts woran Reifen oder Fotografen-Augen hängen bleiben würden. Doch dann ging’s mit dem Shuttle zum Tiefenbachgletscher auf 2800 Meter hoch. Vor der Gabel: der Fernar-Trail. Das nenne ich mal hochalpines Basteln! Oder wie Korbi Engstler sagt: „Der schwerste Trail der Alpen.“ Und da geh' ich mit: Der ist nur mit stabilen Trial-Skills zu bändigen. Lieb' ich!
Elba / Toskana
Elba ist ein Spot, den ich das nächste Mal mit dem E-MTB ansteuern werde. Und dann brauch ich eigentlich nichts weiter als das Enduro-Netzwerk am Monte Perone. Der Berg ist nur 630 Meter hoch, bietet aber so viele Lines, dass man schon nach 150 Tiefenmetern wieder hoch loopen möchte. Die Killer-Abfahrt für mich ist eine Kombination aus drei Trails: Cielo Alto, Case Vecchie und der Sassi Ritti (Foto) zum Schluss. Die Trails sind teilweise gebaut und wo es bockig wird, beißen die Reifen in Granit.
Aletschgletscher / Wallis
In your face! Du stehst da oben am Einstieg des Trails und kannst das alles gar nicht fassen: Erst der Blick über diesen Eisstrom und dann dieser roughe Trail: Er balanciert erst über einen Grat, kippt dann links ab ins Tal und versucht dich in seiner wilden, steilen Felswürfel-Kulisse einfach nur abzuwerfen. 2,4 Kilometer lang. Unfassbar, wie die Enduro-Pros hier trotzdem runterballern. Das nächste Mal übrigens am 1. September bei der Enduro-WM!
Mit seinen 24 Jahren der jüngste Redakteur der BIKE-Testcrew. Es soll Trails geben, die wegen ihm schon geweint haben, weil sie ihn nicht abschütteln konnten: Absteigen und schieben ist für ihn definitiv keine Option. Niemals.
BIKE: Max, was ist dein nächstes Ziel?
Max Fuchs: Meine Partnerin besteht diesmal auf einen Hybrid-Urlaub: Biken und Surfen. Deshalb wird es im Frühjahr oder im Sommer mit dem Wohnmobil in die Sintra-Berge bei Lissabon gehen.