Thomas Rögner
· 12/1/2020
Bayerns wohl coolstes Bike-Event, der District Ride in Nürnberg, musste dieses Jahr leider ausfallen. Ein Besuch lohnt sich dennoch, denn die Trails direkt vor der Stadt sind nicht weniger aufregend.
Sebalder und Lorenzer Reichswald um Nürnberg und die „Berge“ der Frankenalb bieten eine große Spielwiese für Mountainbiker. Die Höhenunterschiede betragen zwar nur wenige hundert Meter, doch sammelt man im steten Auf und Ab auch schnell mal über tausend Höhenmeter. Das sehr enge Netz an markierten Wanderwegen ermöglicht immer neue Kombinationen. Dabei ist man in wenigen Minuten aus dem Stadtzentrum nahezu verkehrsfrei in der Natur, vor allem Richtung Osten und Süden. Oder man nutzt Bahn und S-Bahn, um in den Städten Lauf oder Hersbruck (20–30 Minuten Fahrzeit) zu starten.
Der Revier-Guide kostet 1,99 Euro. Darin finden Sie den BIKE-Webcode, der Sie zum Download der kostenlosen GPS-Daten für diese Touren führt.
Durch die großen bewaldeten Flächen kann man auch an heißen Sommertagen im Nürnberger Land unterwegs sein. Perfekt sind Spätsommer und Herbst, wenn die lichten Buchenwälder der Hersbrucker Alb in allen Gelb- und Rottönen leuchten. Durch die relativ milden und schneearmen Winter lassen sich gut bis November und in den Dezember hinein die dann leeren Wanderwege unsicher machen.
Nürnberg lag schon im Mittelalter an den Schnittpunkten von Gewürz- und Handelsstraßen (Salzstraße nach Prag), nun liegt es im Knotenpunkt mehrerer Autobahnen, an der Hauptachse A9 zwischen Berlin und München. Auch per Bahn ist die zweitgrößte Stadt Bayerns perfekt zu erreichen, alle großen IC- und ICE-Linien passieren den Nürnberger Hauptbahnhof. Von Berlin braucht man ca. vier Stunden in die Frankenmetropole, der schnellste ICE von München benötigt nur eine Stunde.
Mit viel Liebe zum Detail hatten sich die Nürnberger Dirtbiker über Jahre ein wahres Kleinod im Reichswald geschaffen. Durch den Corona-bedingten Nutzerdruck kamen diese illegal gebauten, aber bisher geduldeten Strecken nun ins Visier der Forstbehörde und sollten komplett entfernt werden. Doch nun hat sich die DIMB IG Nürnberg-Fürth eingeschaltet und ist mit den zuständigen Behörden im Gespräch. Ziel der Verhandlungen ist ein Bikepark nach dem Vorbild der Heumödern-Trails. Infos dazu auf der Facebook-Seite der NGB Schmausenbuck Locals.
Nürnbergs Nachtleben spielt sich gerne draußen ab. Durch die Universitäten und die TH sowie Weltkonzerne wie Siemens, Adidas und Puma ist ein durchaus internationales Publikum unterwegs. Treffpunkte sind Spots in der Altstadt, wie das Café Katz am Hans-Sachs-Platz, der Wanderer am Tiergärtnertorplatz oder der Lebemann in der Fußgängerzone. Nürnbergs kleinste Kneipe ist eine ehemalige Bedürfnisanstalt: Der Schnepperschütz an der Hallerwiese hat nur Sitzplätze draußen, oder man nutzt die Liegewiese. Die mächtige Kaiserburg und die pittoreske Altstadt direkt darunter sind Magneten für Touristen aus der ganzen Welt – und im Winter natürlich der Christkindlesmarkt.