Matthias Rotter
· 21.08.2014
In drei Tagen über den Rücken des Rothaarsteigs im Sauerland. Und wer kennt sich auf den Wald-Trails zwischen Brilon und Dillenburg am besten aus? Ein Jäger.
Eine Szenerie wie aus einem Heimatfilm. Fehlt nur noch Stefan Mross, der mit dem Waldhorn das Halali bläst. Vor uns liegt eine grüne Aue, durch die ein zwei Meter breites Flüsschen schlingert. Nur das leise Gluckern des Wassers und das Gezwitscher der Vögel wehen durch die Stille. Richtig postkartentauglich wird das Bild aber erst mit dem Reh, das auf der Lichtung äst. Die Windrichtung scheint günstig, das Tier hat uns noch nicht gewittert. Und das bei zwei verschwitzten Mountainbikern. "130 Meter. Ideale Schussentfernung, liegend aufgestützt. Kopfschuss. Das Beste für alle Beteiligten", zerreißt Ingo die Idylle.
Seit zwei Tagen bin ich nun mit dem Sauerländer Local auf Tour durchs Rothaargebirge. Dass er in seiner Freizeit nicht nur als Biker, sondern auch als Jäger unterwegs ist, hatte er bisher nicht erwähnt. Was für eine brisante Mischung bei einem Mann, aber er überspielt seinen Zwiespalt mit trockenem Humor. Als wir uns nach der kurzen Pause wieder in die Sättel schwingen, schaut das Reh herüber und hüpft zurück ins Gehölz. Glück gehabt. Ingo hat keine Knarre dabei. Gott sei Dank hat mich der Sauerländer auch nicht zur Jagd, sondern zur Durchquerung seines Heimatreviers eingeladen. Drei Tage haben wir uns für den 150 Kilometer langen, markierten Wandersteig durchs Rothaargebirge vorgenommen.
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