Gitta Beimfohr
· 07.10.2022
Zwei Tage lang abtauchen in den wilden Norden des Schwarzwaldes. Vorbei an Schnapsbrunnen, auf dem aussichtsreichen 1000-Meter-Weg dahin und am Ende auf erlaubten Bike-Trails zurück nach Sasbachwalden. Zum Übernachten geht’s in die Bader Alm - ein Naturidyll mit Zeitreise ins vergangene Jahrhundert.
Es kommt nicht häufig vor, dass wir eine Schwarzwald-Geschichte im Magazin bringen, denn es gibt nur wenige Regionen in Deutschlands größtem Mittelgebirge, in dem Trail-Liebhaber offiziell willkommen sind. Der Nordschwarzwald rund um Sasbachwalden gehört aber definitiv dazu. Hier konnte sich ein MTB-Verein schon vor Jahren gegen die Zwei-Meter-Regelung durchsetzen. Herauskam die MTB-Arena mit einer erlaubten, knapp sechs Kilometer langen, sehr spaßig angelegten Trail-Abfahrt von der 1164 Meter hohen Hornisgrinde.
Doch dieser Trail ist erst der Schlussböller dieser Zweitages-Tour durch den Nordschwarzwald. Die Tour startet in Sasbachwalden und klettert durch die Weinberge und Obstplantagen nach Kappelrodeck, wo es dann in den Wald geht – der tatsächlich eher märchenhaft verwunschen erscheint als dicht und dunkel. Vorbei an großen, moosbedeckten Findlingen und kleinen Hexenhäuschen, über aussichtsreiche Hochplateaus und kirschwasserintensive Verpflegungsstationen windet man sich weiter und weiter gen Süden. Auf Zivilisation trifft man schließlich im Ort Oppenau im Renchtal. Von hier sind es nur noch wenige Kilometer zur einsam gelegenen Bader Alm.
Hat man das Tor zur Bader Alm erreicht, findet man auf seinem Bett einen gestreiften Badeanzug vor. Damit geht’s zur Entspannung erstmal in den Waschzuber, der mit einer giftgrünen Fichtennadel-Essenz zum Duften gebracht wird. Es folgen Peeling und Massage, danach geht’s entspannt an den Esstisch.
Knapp vier Kilometer kann man es am nächsten Morgen von der Bader Alm bergab rollen lassen, bevor es ab Maisach stramm bergauf geht. So schraubt man sich von 350 Meter auf 1000 Meter empor – das weiß man, weil kurz vor dem Schliffkopf der 1000-Meter-Weg dafür mit seinem Namen steht. Immer wieder öffnet sich der dichte Wald für einen Panoramablick über die Rheinebene und die Gipfelköpfe Richtung Baiersbronn: Zinkenköpfle und Sandköpfle, Hoher Kopf und Hechliskopf. An der Passhöhe Ruhestein kann man am Nationalparkzentrum stoppen (einst die Grenze zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg). Parallel zur Schwarzwaldhochstraße geht es weiter Richtung Mummelsee und schließlich zum Finale auf die Trails Pfad Zwo und den Alpirsbacher Schwarzwald- Trail zurück nach Sasbachwalden.
Etappe 1: Sasbachwalden - Bader Alm
Etappe 2: Bader Alm - Sasbachwalden
Downloads