Frank Schneider
· 19.02.2013
Zwischen Werratal und Thüringer Becken waren vor 650 Jahren Männer mit Schaufeln im Wald. Der Plan: einen Wall aufschichten. Heute zieht sich darüber ein 25 Kilometer langer Wurzel-Trail.
Es brauchte gute Gründe, mich – Frank Schneider – als Freund steiler Downhills aus dem schroffen Saaletal in die lieblich sanfte Gegend von Mühlhausen, an den Rand des Thüringer Beckens, zu verpflanzen: Liebe, Familienwohnraum und Arbeit. Zum Glück gibt es aber auch hier ein paar gute Trails – und der Landgraben ist definitiv der längste davon. Doch es ist noch nicht mal seine Länge, die ihn so interessant macht, sondern seine vielen, fetten und fiesen Wurzeln. Deshalb teste und trainiere ich am liebsten hier. Angelegt wurde der Landgraben im Mittelalter als Grenzbefestigung. Im Abstand von rund zwölf Kilometern zog er einen Viertelkreis um die Freie Reichsstadt Mühlhausen und schirmte diese gegen Nordwesten ab. Wenn Händler mit ihren Fuhrwerken auf den Markt wollten, konnten sie nur an sechs Stellen über den Graben. Dort passierten sie jeweils einen Turm mit Schenke und Kasse – und wurden abkassiert. Von den sogenannten "Warten" stehen noch einige. Bis heute kreuzt der Trail nur dort das Straßennetz. Dazwischen verläuft der Landgraben mal schnurstracks, mal im Zickzack durch Wald und Pampa. Grenzsteine markieren den Verlauf. Man kann den Weg in beide Richtungen fahren.
Alle Infos zum Supertrail Mühlhäuser Landgraben finden Sie unten im PDF-Download.