Viele Jahre sprang den 5-m-Drop kaum jemand. Zu oldschool, zu stumpf. Jetzt wurde der Drop erneuert. Fazit: besser, niedriger, doch immer noch etwas gruselig.
Vier Meter Höhe, sehr exponiert, tückisch bei Wind, wirkt optisch höher als de facto. Die kontrollierte Anfahrt, lange Landung und Drop-Alternativen zum Rantasten drücken den Gruselfaktor
Gap-Drop auf der DH-Strecke. Eigentlich nicht hoch, doch man braucht Schwung, um die Landung zu treffen und die Anfahrt ist etwas hakelig. Rummst mehr, als man es bei der Höhe erwarten würde.
Der circa 5-Meter-Drop machte Schlagzeilen als „Todes-Drop“, denn vor Jahren kam hier ein Parkbesucher ums Leben. Dabei ist die Anfahrt gut und die Landung steil. Der Drop wurde umgebaut (4 Meter) und ist leichter geworden. Doch der Ruf schüchtert ein.
Vor Jahren hatte der Boner-Drop direkt vor der Talstation in Leogang eine gemäßigte Neigung und machte so vielen Parkbesuchern Spaß. Jetzt ragt die Rampe steil wie ein Bretterzaun in die Höhe, erzeugt eine höhere Flugkurve und größeren Gruselfaktor.
Da runter? Oh je! Sieben Meter misst die Höhe, auch die Weite will gut kalkuliert sein, um es in die steile Landung zu schaffen. Wer zaudert, sollte erst den kleineren Drop daneben nehmen. Doch auch der ist stattlich. Circa fünf Meter!
FREERIDE: Adi, du bist für den Bikepark Leogang verantwortlich. Ihr habt die Drop-Batterie unter der Gondel neu gebaut. Die alte hatte durch ein Crash-Clip auf Youtube Berühmtheit erlangt. Warum der Umbau?
Adi Mayer: Das Holz war morsch geworden, wir mussten die Batterie erneuern. Sprich: Es hatte altersbedingte Gründe.
Testet ihr nach dem Umbau selbst?
Natürlich. Wir führen den Spaß-Check selbst durch und schauen, ob der Drop gut funktioniert. Wir testen alle Stunts selbst, bevor wir sie freigeben.
Was macht einen guten Drop aus?
Er braucht eine gute Anfahrt, einen definierten Absprung und eine steile Landung.
Wie sieht das konkret aus?
Das hängt sehr vom Gelände ab. Wenn ich schon mit viel Schwung ankomme, dann kann ich den Drop-Absprung zum Beispiel horizontal oder sogar nach oben zeigen lassen. Habe ich dagegen wenig Anlauf, ist es sinnvoller, den Absprung nach unten zu neigen. Die Flugbahn wird dann harmonischer. Für die Landung gilt: Sie sollte relativ steil sein.
Der größte Drop der Batterie war besonders gruselig, was habt ihr daran verändert?
Wir haben den Absprung nach unten geneigt, dadurch muss man nicht so sehr am Lenker reißen. Der Umbau hat auch etwas Höhe gekostet, jetzt ist er keine 5 Meter mehr hoch, sondern einen Meter niedriger. Die Batterie misst also: 1 Meter, 2,5 Meter und 4 Meter.
Am Waldrand stehen weitere Drops.
Der höchste Drop im Lumberjack ist 3,5 Meter hoch.
Direkt vor der Gondel steht ein Boner-Drop – er ist steiler geworden. Warum?
Wir wollten ihm mehr Airtime verpassen. Der Boner-Drop ist unser Prestige-Stunt für die absoluten Könner – was zum Gruseln. Für jeden, der die Herausforderung sucht. Wer es gemäßigter will, kann den Boner-Drop am Waldrand springen. Der ist wesentlich einfacher.
Springst du den auch?
Ich bin über 50 Jahre – den Boner im Ziel, nahe der Talstation springe ich selbst nicht mehr, doch fast alle meine Shaper.