Quell der Freude3 Trail-Tage entlang der Saale-Kurven

Matthias Rotter

 · 19.07.2024

Saar und Mosel können auch Schleifen, aber nicht so spektakulär wie die Saale in Thüringen. Hier der Blick von der Teufelskanzel.
Foto: Matthias Rotter
Die Saale steuert so kurvenreich durchs Thüringer Schiefergestein, dass selbst die flankierenden Trails ihr kaum folgen können. Und wir mittendrin. Drei Tage lang, von Bad Lobenstein bis nach Saalfeld - mit fettem Grinsen im Gesicht.

Teufelsberg, Teufelskanzel, Teufelsbrücke. Man könnte es direkt mit der Angst zu tun bekommen. Luzifer scheint in dieser Gegend an jeder Ecke seine Finger im Spiel zu haben. Und mit den Schlangen hat er sich auch noch verbündet. Ich könnte schwören, der Fluss war gerade eben noch links neben uns. Jetzt schlängelt er sich plötzlich von rechts daher. Orientierung? Schwierig. Zumal die Pfadspur vor uns ebenfalls jede Menge Haken schlägt. „Daran musst du dich gewöhnen“, ruft Jens über die Schulter zu mir nach hinten. „Das fällt uns schon lange nicht mehr auf.“ Klar, wenn man als Einheimischer jeden Tag in diesem Teufelslabyrinth unterwegs ist. Seit dem Start heute morgen sind wir Passagiere einer Art Achterbahn. Denn wir folgen dem Lauf der Saale, die eine Schlangenlinie in die Landschaft gezaubert hat, wie man sie nur selten findet. Eine Tour, die schon eine ganze Weile in meinem Kopf herum spukt. Genauer gesagt, seitdem ich vor ein paar Jahren bereits einmal mit Jens Kaufmann und Frank Wolfram auf ihren Hometrails unterwegs war. Diesmal jedoch haben wir eine Etappenfahrt geplant, auf der sich der Fluss drei Tage lang von seiner schönsten Seite zeigen soll. Auf der Landkarte schaut die Sache einfach aus: Startort Bad Lobenstein, Zielort Saalfeld, dazwischen ein Knotenpunkt in Ziegenrück. Von wegen. „Mit geraden Linien haben wir es hier nicht so“, bemerkt Frank grinsend. Und wenn man sich den Schlingerkurs der Saale anschaut, bleibt tatsächlich nur die Frage: Warum? Okay, andere Flüsse machen auch Kurven, beispielsweise Saar und Mosel. Aber was sich die Geologie im Thüringer Schiefergebirge ausgedacht hat, ist fast schon absurd.

Links rum, Buckel, und direkt wieder rechts um die Kurve. An der Saale bleibt man besser immer locker in der Hüfte.Foto: Matthias RotterLinks rum, Buckel, und direkt wieder rechts um die Kurve. An der Saale bleibt man besser immer locker in der Hüfte.

Ebenso absurd ist die Anzahl an Trails, die den Fluss begleiten. So viele, dass die beiden Locals für diese Tour nur die wirklich besten eingebaut haben. Zitat Jens: „Sonst kommen wir ja nie irgendwo an.“ Nur den Heinrichstein-Trail kurz nach Start mussten wir auslassen, da liegen wohl einige Bäume quer. Aber der Frankenwaldblick ist ein adäquater Ersatz, sogar mit Blick bis ins Fichtelgebirge, wo die Saale entspringt. Ein paar Kilometer weiter wird mir wieder bewusst, warum dieser Landstrich einen so bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hat. Nach Überquerung einer kleinen Hochebene öffnet sich ein Premium-Panorama, das mir den Atem verschlägt. Zugegeben, bisher musste ich immer ein bisschen grinsen, wenn der Marketing-Slogan „Thüringer Meer“ in irgendeinem Prospekt aufploppte. Aber dieser Bleiloch Stausee liegt jetzt wirklich wie ein norwegischer Fjord unter uns. Als eine von fünf Saale-Staustufen ist er zugleich der wasserreichste Stausee Deutschlands. Surfer und Segler flitzen übers tiefblaue Wasser. Gegenüber leuchtet der Saalburg-Beach in der Sonne – da fehlen nur noch die Kreuzfahrtschiffe zum echten Meer.

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„Die freie Sicht haben wir übrigens dem Borkenkäfer zu verdanken“, erzählt Jens etwas besorgt. „Als du das letzte Mal hier warst, stand am ganzen Hang noch der Wald.“ Der Schädling hat den kompletten Trail freigelegt, den wir nun zum See hinunter surfen. Der nicht enden wollende Pfad folgt der verästelten Kontur des Ufers. Typisch Saale: Optisch scheint die Bleiloch-Sperrmauer bereits zum Greifen nah. Quer übers Wasser sind es nur wenige Hundert Meter. Doch bis wir auf dem Landweg dort ankommen, vergehen viele Kilometer. Ebenfalls typisch: Wanderern begegnen wir nur gelegentlich. „Die Wanderer sind halt alle am Rennsteig unterwegs“, meint Jens sarkastisch. „Nein, im Ernst, so ruhig wie heute ist es auf unseren Wegen auch nicht immer.“ Den Locals liegt viel an einem friedlichen Miteinander von Bikern und Wanderern, das ist mir bei meinem letzten Besuch schon aufgefallen.

Auf ihrem Weg vom Fichtelgebirge in die Elbe wird die Saale mehrmals aufgestaut. Jeweils mit imposanten Mauerwerken.Foto: Matthias RotterAuf ihrem Weg vom Fichtelgebirge in die Elbe wird die Saale mehrmals aufgestaut. Jeweils mit imposanten Mauerwerken.

Damit das friedliche Miteinander so bleibt, haben die beiden im letzten Jahr die DIMB IG Thüringer Meer gegründet. „Mountainbiken ist in unserer Region inzwischen ein wichtiger Tourismus-Faktor“, erklärt Frank. „Wir stehen als Ansprechpartner für Gemeinden und Touristiker zur Verfügung.“ Über Plattformen wie Facebook und Komoot hat sich eine Community gebildet, die sich zu gemeinsamen Ausfahrten trifft und Aufklärung betreibt. Dazu zählen auch Hinweise auf dem Tourenportal zu den Trails in der Region. Ein perfektes Beispiel liegt auf dem nächsten Tour-Abschnitt jetzt sogar vor uns. Nämlich, dass der Ufer-Trail zwischen Sperrmauer und Schloss Burgk wegen eines Felsrutschs am Koberfelsen auf unbestimmte Zeit gesperrt ist. Oder auf welche Passagen man zu hochfrequentierten Zeiten lieber verzichtet. Zwischen Burgk und Ziegenrück kann man die Saale noch so erleben, wie sie ohne Staustufen ursprünglich einmal ausgesehen hat. Ein besonderer Abschnitt mit schmalem Wasserlauf und überbordender Natur. Hier windet sich der Fluss wie eine wild gewordene Schlange um sechs 180-Grad-Kurven. In Jahrmillionen hat das Wasser dabei einen schmalen Bergrücken modelliert, auf dem der Hemmkoppe-Trail wie auf Messers Schneide entlang balanciert. Nichts für schwache Nerven, aber mit Adrenalin im Blut schmeckt das Feierabendbier ja bekanntlich noch besser.

Zu Füßen von Schloss Burgk darf die Saale noch in ihrem natürlichen Bett dahinschlingern.Foto: Matthias RotterZu Füßen von Schloss Burgk darf die Saale noch in ihrem natürlichen Bett dahinschlingern.

Um Ziegenrück ranken sich die Trails wie wilder Wein. Doch die Überraschung des zweiten Tages ist für mich der Trail zur Teufelskanzel: Ihr Name ist zwar tatsächlich Programm – einen Schritt weiter und es droht der freie Fall – aber der Trail selbst bespaßt lammfromm. Mit jedem Kilometer wird die Saale nun wieder breiter und bildet den Hohenwarte Stausee. Nach jeder Abfahrt passieren wir Buchten mit Badeplätzen, die wiederum mit herrlichen Pfaden verbunden sind. Als wir oben von der Hangkante des Bockfelsens in die Tiefe blicken, ist die Expertise der Locals mal wieder Gold wert. „Unten führt auch ein Trail an der Saale entlang“, weiß Jens und deutet senkrecht in die Tiefe. „Aber es gibt dort einige Kletterpassagen, wo selbst das Tragen des Bikes schwierig wird.“

Die Kletterpartie über den Bockfelsen ist nicht ohne. Aber der Local weiß: Die Trails unten am Ufer enthalten die heftigeren Tragepassagen.Foto: Matthias RotterDie Kletterpartie über den Bockfelsen ist nicht ohne. Aber der Local weiß: Die Trails unten am Ufer enthalten die heftigeren Tragepassagen.

Szenenwechsel am dritten Tag. Zwar führt immer noch die Saale Regie in dieser Kulisse, aber das Tal ändert ab Saalfeld seinen Charakter drastisch. Auf einmal öffnet es sich zu einem weiten Kessel mit Platz für Städte und Industrie. Das unmittelbar angrenzende Schiefergebirge, Spielplatz der Saalfelder Bikelocals, wirkt dadurch aber umso imposanter. Hier stößt Frank Köllner zu uns. Er ist erst vor wenigen Stunden von einer Geschäftsreise aus Japan zurückgekehrt. Doch trotz Jetlag lässt es sich der Radsport-Abteilungsleiter des SSV Saalfeld nicht nehmen, uns persönlich über die besten Trails seiner Heimatstadt zu lotsen.

Und es geht los mit einem Projekt, auf das er besonders stolz ist. Fünf Strecken haben die Saalfelder zusammen mit Trail-Bauer Lucas Rham in die Hänge der Gartenkuppe geschaufelt. Alle haben mit angepackt, damit die Thüringer Stadt beim Thema Mountainbike vorne mit dabei sein kann. Selbst Lokalmatadorin Nina Hoffmann, mehrfache Worldcup-Siegerin und Vizeweltmeisterin im Downhill, brachte ihre internationale Erfahrung beim Design der Trails mit ein. „Unser Ziel ist es, die Strecken so natürlich wie möglich fließen zu lassen“, sagt Frank und schießt gleich mal voran. Etliche Höhenmeter und Trail-Kilometer später erreichen wir den Aussichtspunkt Kesselwarte, wo mir die Größe des Reviers zum ersten Mal richtig bewusst wird: Der Blick reicht vom Saaletal übers Schiefergebirge bis in den Thüringer Wald. Die Möglichkeiten sind ja schier endlos! Die drei Jungs nicken. Okay, dann werde ich wohl bald noch mal kommen.

Verrückt, welche Schlängelei sich die Natur für die Saale ausgedacht hat. Unsere 3-Tages-Route versucht parallel mitzuhalten.Foto: Karin Kunkel-JarversVerrückt, welche Schlängelei sich die Natur für die Saale ausgedacht hat. Unsere 3-Tages-Route versucht parallel mitzuhalten.

1. Etappe: Lobenstein – Ziegenrück

  • Länge: 44 Kilometer
  • Bergauf: 647 Höhenmeter
  • Bergab: 836 Tiefenmeter
  • Trail-Anteil: 38 Prozent
  • Schwierigkeit: mittel

Tourenbeschreibung

Der Kurort Bad Lobenstein liegt etwas abseits der Saale, bietet aber einen direkten Bahnanschluss für Anreise und Rückfahrt. Von den Ausläufern des Thüringer Waldes geht's gleich zum ersten Trail, der steil aus dem Lobensteiner Talkessel heraus führt. Nach wenigen Kilometern schaut man vom Frankenwaldblick auf die Flusslandschaft der folgenden Tage: Die Saale bildet hier den Bleilochstausee und wird mit jedem Kilometer breiter. Waldwege und Trails führen gegenüber von Saalburg auf eine Hochfläche, dann fließt es auf Trails nur so dahin: Hinunter zum See und am Ufer entlang bis zur Staumauer. Weiter zum Schloss Burgk, das theatralisch auf einer Bergnase thront und über den Teufelsberg nach Dörflas. Ein manchmal feuchter Trail führt entlang der Wisenta wieder zur Saale. Auf der anderen Flussseite geht es auf Holzfällerpfaden zur letzten Herausforderung des Tages: Ein steiler Felsenweg zieht zur Hemmkoppe hinauf und zum (meist zugewucherten) Zwei-Saale-Blick. Dann auf schmalem Grat-Trail hinunter nach Ziegenrück.

Startpunkt: Bahnhof Bad Lobenstein, (kostenlose) Parkmöglichkeiten direkt gegenüber.

Highlights: Herrliche Blicke auf die Saaleschleifen und der Grat-Trail hinunter nach Ziegenrück. Verrückt: Die engste aller Flusskurven an der Hemmkoppe.

Schlüsselstellen: Generell sind die Trails einfach zu fahren, Ausnahme: die steile Überquerung der Hemmkoppe. Der letzte Trail enthält Felsstufen!

Trail-Anteil: 16,7 Kilometer (38 %)

Einkehr: Gasthaus Schlossterrasse am Schloss Burgk

2. Etappe: Ziegenrück – Saalfeld

  • Länge: 45,3 Kilometer
  • Bergauf: 1009 Höhenmeter
  • Bergab: 1013 Tiefenmeter
  • Trail-Anteil: 23 Prozent
  • Schwierigkeit: mittel

Tourenbeschreibung

Der Tag beginnt steil. Aber es führt kein anderer Weg sinnvoll auf den Lasterberg, als dieser Pfad. Die Aussicht ist dafür grandios und der folgende Trail zur Teufelskanzel ist das Highlight des Tages. Unten dann die nächste Staustufe der Saale: der Hohenwarte Stausee mit Badestränden und Campingplätzen. Dazwischen immer wieder launige Trails und Waldwege. Aber auch lange Anstiege, wenn es keinen Weg am Ufer entlang gibt. Die nächste Saale-Schleife ist nur über den Bockfelsen zu erreichen, der wie eine Klippe über dem Fluss steht. Vorsicht, hier geht's senkrecht in den Abgrund. Der Trail an der Kante entlang ist zu gefährlich und gesperrt. Kurze Umfahrung, kein Problem. Das Mooshäuschen (seine Wände sind mit Moos ausgestopft) ist der nächste Panorama-Höhepunkt, dann kommt langsam die letzte, mächtige Staumauer in Sicht (Kiosk zur Verpflegung). Der letzte Anstieg führt über Bucha und Goßwitz zur Teufelsbrücke auf dem Gleitsch mit steinzeitlicher Höhle und beeindruckender Felsbrücke. Ein letzter Trail hinunter zur Saale, dann rollt man auf Radwegen in die Altstadt von Saalfeld.

Startpunkt: Am Gasthaus Fernmühle in Ziegenrück.

Highlights: Die Aussichtspunkte vom Hochufer auf das gewundene Flusstal, die Karl-Rühl-Hütte auf dem Lasterberg, die anschließende Trail-Abfahrt zur Teufelskanzel und der ausgesetzte Bockfelsen.

Schlüsselstellen: Alle Wege und Trails sind flowig fahrbar.

Trail-Anteil: 10,5 Kilometer (23 %).

Einkehr: Man passiert mehrere Campingplätze an der Saale mit Gastronomie. Außerdem: Imbiss Stauseeblick an der Sperrmauer Hohenwarte.

3. Etappe: Saalfeld – Saalfeld

  • Länge: 47,6 Kilometer
  • Bergauf: 861 Höhenmeter
  • Bergab: 961 Tiefenmeter
  • Trail-Anteil: 19 Prozent
  • Schwierigkeit: mittel

Tourenbeschreibung

Man könnte dem Lauf der Saale noch weiter bis Kahla oder Jena folgen. Die Trails hören nicht auf. Das Tal selbst ist ab hier aber eher breit und mit viel Industrie gespickt. Saalfeld hingegen gibt mit der anstehenden Eröffnung der Feen-Bike-Trails richtig Gas. Diese Runde zeigt den Einstieg in das Feen-Netzwerk und führt im Anschluss zu den weiteren Highlights rund um die Stadt. Dreh- und Angelpunkt der Feen-Trails ist die Gartenkuppe im Süden der Stadt. Der Aufstieg beginnt an den Feengrotten, die überall in der Stadt ausgeschildert sind. Nach der Abfahrt (Trail nach Wahl) geht es an der Saale entlang an den Fuß des Kulms. Eine asphaltierte Nebenstraße bringt uns auf den markanten Hausberg von Saalfeld (mit Aussichtsturm). Verschiedene Trails führen vor allem nach Süden und Westen zurück ins Tal. Dieser Routenvorschlag überquert die Saale in Volkstedt, zwischen Schwarza und Rudolstadt. Bald führt ein holpriger Schotterweg steil hinauf zur Kesselwarte, oben mit grandioser Aussicht über Blankenburg ins Schiefergebirge. Ein toller Hangkanten-Pfad leitet zum Fröbelblick und dessen Abfahrt nach Bad Blankenburg (Abstecher zur Burgruine Greifenstein?). Entlang der Saale und gemütlich zurück nach Saalfeld.

Startpunkt: Eingang/Parkplatz Saalfelder Feengrotten

Highlights: Die Feen-Bike-Trails, die Aussicht vom Kulm, die Kesselwarte und der Trail zum Fröbelblick.

Schlüsselstellen: Je nach Strecken-Auswahl sind die Feen-Bike-Trails durchaus anspruchsvoll.

Trail-Anteil: 8,8 Kilometer (19%)

Einkehr Auf dem Kulm wartet ein schöner Biergarten.

Die GPS-Daten zu den 3 Etappen entlang der Saale finden Sie in unserem neuen DK-Touren-Portal, inklusive App, direkt zum Losnavigieren:

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Infos Saale-Trip

Das Revier: Der spektakulär gewundene Oberlauf der Saale liegt nordöstlich des Thüringer Waldes, im sich dort anschließenden Thüringer Schiefergebirge. Im Gegensatz zum bekannten Wanderweg Rennsteig, der über den Kamm des Thüringer Waldes verläuft, genießt das Saaletal noch einen gewissen Geheimtipp-Status. Unsere Tour beginnt quasi am östlichen Ende des Rennsteigs, der in Blankenstein ausläuft. Sie folgt dem Lauf der Saale bis in das Städtchen Saalfeld. Das tief in die Landschaft gegrabene Tal sorgt für optische Reize und vor allem Höhenmeter. Während der Fahrt bieten sich fast ständig spektakuläre Tiefblicke auf den Fluss. Wegen der Größe der Stauseen Bleiloch und Hohenwarte wird die Saalekaskade auch als Thüringer Meer bezeichnet. Gut für Biketouren: Die gesamte Region liegt im Wetterschatten des Thüringer Waldes, was das regionale Klima begünstigt.

Anreise:
Mit der Bahn: Bad Lobenstein ist über die Regionalbahn von Saalfeld aus erreichbar (RB32 Richtung Blankenstein). Saalfeld wiederum ist ans landesweite Streckennetz der Bahn angebunden (von Erfurt und Leipzig her).
Mit dem Auto: Nächste Autobahn ist die A9 (München - Nürnberg - Berlin), die 12 Kilometer östlich von Lobenstein Lohr verläuft (Ausfahrt 29, Bad Lobenstein). Entfernung von München 311 km, von Frankfurt 350 km, von Leipzig 150 km.

Übernachten:
Bad Lobenstein: Conny‘s Träumerei. Die kleine aber feine Pension hat im März 2024 eröffnet, mit liebevoll eingerichteten Themenzimmern und buntem Frühstück. Praktisch für die Rückkehr: Die Träumerei befindet sich im Bahnhofsgebäude. Poststraße 4, Tel. 036651/134149, www.connys-träumerei.de

Ziegenrück: Gasthof zur Fernmühle. Typische thüringer Gastfreundschaft in einem historischen Gebäude direkt am Saaleufer. Top: Die überdachte Freiterrasse und die exzellente regionale Küche. Auch das Wasserkraftmuseum im Nachbargebäude ist einen Besuch wert. Lobensteiner Str. 6, Tel. 036483/70190, www.fernmuehle.de

Saalfeld: Quellenhaus Feengrotten. In dem geschichtsträchtigen Gebäude waren einst die Forschungslabore der Saalefelder Heilquellen untergebracht. Keine Verpflegung außer Frühstück. Idealer Ausgangspunkt für die Feen-Bike-Trails. Feengrottenweg 2, Tel. 03671/55040.

Bikeshops: Zwischen Lobenstein und Saalfeld gibt es keine Fahrradshops/Werkstätten an der Strecke! Die gängigen Ersatzteile daher am besten in Lobenstein oder dann erst wieder in Saalfeld besorgen:

  • Slickrock, Heinrich-Behr-Str. 7A in Bad Lobenstein, Tel. 036651/37186, www.slickrock-fahrradladen.de
  • Radleck Bikes & Sports, Am Cröstener Weg 11A in Saalfeld, Tel. 03671/513342, www.bikes-sports.de

Infos allgemein: Tourismusverbund Rennsteig-Saaleland e.V., Landratsamt Saale-Orla-Kreis, Oschitzer Straße 4 in Schleiz, Tel. 03663/421466, www.rennsteigsaaleland.de

Revier-Highlights

Rund um Saalfeld durfte die neu gegründete DIMB-Sektion Trails für Biker ausweisen. Eröffnung: 19. September!Foto: Matthias RotterRund um Saalfeld durfte die neu gegründete DIMB-Sektion Trails für Biker ausweisen. Eröffnung: 19. September!

Feen-Bike-Trails: Saalfeld entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Hotspot für Mountainbiker. Der bekannte Feen-Bike-Marathon musste für 2024 wegen Waldarbeiten zwar leider abgesagt werden. Aber das nächste Projekt steht bereits in den Startlöchern: Die Feen-Bike-Trails an der Gartenkuppe oberhalb der Feengrotten. Die Locals legen derzeit letzte Hand an, damit die fünf Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden am 19. September offiziell eröffnet werden können. Infos: www.feen-bike-marathon.de und www.saalfeld-tourismus.de

Feengrotten: Die beim Bergbau zufällig entdeckten Tropfsteinhöhlen sind laut Guinness-Buch der Rekorde die farbenreichsten Schaugrotten der Welt.

Wasserkraftmuseum Ziegenrück: Historische Turbinen und Wasserräder bis hin zu einem maßstabsgetreuen Relief der fünf Talsperren der oberen Saale (Saalekaskade). Infos: www.wasserkraftmuseum.de

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