Mit der Neuvorstellung des Neuron CF hat Canyon 2018 ein klares Statement gesetzt. Kein Trailbike sollte es sein, sondern das 130-mm-Bike sollte sportliche Tourenbiker glücklich machen. Das Konzept ging auf, wie diverse Modelle des Neuron CF in BIKE-Tests belegten. Doch bisher war der sportliche Tourer nur mit Carbonrahmen ab 2699 Euro erhältlich. Kurz vor Jahreswechsel setzte Canyon eine leichtere Carbon-Version (Neuron CF SLX) an die Spitze der Neuron-Familie. 2020 erhört der Direktversender den Wunsch vieler Mountainbike-Einsteiger und bringt eine Neuauflage des günstigeren Alu-Modells – das Neuron AL.
Die Optik bleibt gleich, der Preis sinkt. Das Neuron AL ist ab dem zweiten April in drei verschiedenen Ausstattungsvarianten, inklusive Frauen-Modell, auf der Website des Versenders erhältlich. Für 1799 Euro bekommt man das Einstiegsmodell Neuron AL 6.0. 2199 Euro sind für das teurere Neuron AL 7.0 fällig. Beide Bikes bieten sowohl am Heck als auch an der Front 130 Millimeter Federweg.
„55 Prozent aller bisher verkauften Neuron-Bikes haben einen Alu-Rahmen“
(Produkt-Ingenieur Peter Alraun)
Da wird es höchste Zeit, dass Canyon gut anderthalb Jahre nach der Vorstellung des überarbeiteten Carbon-Neurons eine Aluminium-Variante zeigt.
Mit dem neuen Alleskönner will Canyon vor allem Mountainbike-Neulingen einen günstigen Einstieg in das Touren-Segment bieten. Jedoch reicht der tatsächliche Einsatzbereich weit über das Datenblatt hinaus: von der Feierabendrunde im Stadtwald über Trail-Parks bis hin zur MTB-Alpenüberquerung. Das Neuron AL will alles können.
In Sachen Geometrie hält Canyon weitgehend am bewährten Konzept des Carbon-Neuron fest. So quetscht das Neuron AL 130 Millimeter Federweg aus dem Heck. Der 67,5 Grad steile Lenkwinkel gepaart mit den 440 Millimeter langen Kettenstreben steht dem waschechten Touren-Bike gut zu Gesicht. Beide Ausstattungsvarianten sind in den Größen XS bis XL erhältlich. Beim Frauen-Modell steht auch 2XS zur Wahl. Um auch Frauen und kleinen Piloten das passende Sportgerät zu bieten, wächst die Laufradgröße mit der Rahmengröße mit. So rollt das Neuron AL bis Größe S auf 27,5-Zoll-Laufrädern. Die größeren Modelle setzen traditionell auf 29 Zoll.
Das Einstiegsmodell Neuron AL 6.0 schaltet für 1799 Euro mit Shimano SLX/XT-Gruppe und bekommt für diese Preisklasse ein solides Rock Shox-Fahrwerk mit Judy-Silver-Gabel und Deluxe-Select-Dämpfer spendiert. Auf den RaceFace-Felgen sitzen griffige 2,3er Continental Mountain King. Das teurere Neuron AL 7.0 markiert mit 2199 Euro auch schon das obere Ende der Modellpalette und setzt auf ein höherwertiges Fox-Performance-Fahrwerk und Komponenten aus dem NX/GX-Regal von Sram. Gewicht in Größe M, ohne Pedale: 14,1 Kilo. Für mehr Spaß auf dem Trail verbaut Canyon in beiden Modellen die hauseigene Iridium Vario-Sattelstütze.
Wir konnten das Canyon Neuron AL bereits einem ausgiebigen Praxistest unterziehen. Die sportliche Geometrie gefällt auf Anhieb und macht Lust auf lange Touren. Leider bremst das hohe Gesamtgewicht im Antritt und schnelle Tempowechsel fallen schwer. Auf dem Trail arbeitet das Fahrwerk geschmeidig und filtert Unebenheiten zuverlässig heraus. So bleibt das Handling auch in schnellen Abfahrten direkt und steht dem teureren Carbon-Modell kaum nach. Einen ausführlicheren Test lesen Sie in BIKE 5/20 – ab 7. April im Handel.