Auf rekordverdächtige 989 Gramm magerte Cube 2015 sein Elite-Hardtail ab. Doch in den Folgejahren zog die Konkurrenz im Sprint-Tempo vorbei, und das Elite legte um 200 Gramm zu. Für die neue C:68X-Reihe haben sich die Oberpfälzer nun das Knowhow des Carbon-Spezialisten Alex Schnura (ehemals AX-Lightness) ins Haus geholt. Die 1000-Gramm-Marke knackt er mit seinem Erstlingswerk zwar nicht, dafür setzt das hochwertig verarbeitete Carbon-Chassis gefühlt jede Kurbelumdrehung in Vortrieb um. Die 52 N/mm für die zentrale Rahmensteifigkeit untermauern diesen Eindruck. Zusammen mit den leichten Laufrädern entsteht ein Bike "mit extrem gutem Vortrieb und spritzigem Antritt", wie Profi-Tester Markus Schulte-Lünzum zu Protokoll gibt. Bei der Ausstattung geht Cube bei der SLT-Version keine Kompromisse ein: Carbon vom Lenker bis zu den Felgen, Fox-32-Factory-Gabel und eine lupenreine XX1 Eagle AXS. Bergauf fährt das 8,6-Kilo-Gerät die Konkurrenz in Grund und Boden. In Sachen Geometrie zeigen sich die Bayern trendbewusst – wenn auch eher konservativ. Sportlich, aber ausgewogen sitzt man im Rad und steuert zackig und herrlich direkt um die engen Kehren unserer Testrunde. Nur die vielen kleinen Querwurzeln der Rennstrecke gibt der Hinterbau ziemlich ungefiltert an den Piloten weiter. Nicht nur im Labor geizt das Elite mit Flex, sondern auch in der Praxis generieren die dünnen Sitzstreben und die 27,2er-Sattelstütze trotz 1,5 bar Luftdruck nur wenig Komfort. "Gut fürs Sprinten, aber ein Nachteil in ruppigen Abfahrten", weiß Max Brandl, der Deutsche Meister im Cross Country von 2019. Zumindest spricht an der Front die Fox-Gabel butterweich an und filtert grobe Schläge vorbildlich.

Der extrem leichtfüßige Antritt auf dem Elite hat auch unserem Profi-Tester Markus Schulte-Lünzum gefallen.

Mehr Hightech geht nicht: Die Elektro-Version der Sram Eagle spart einen Zug, dafür muss man den Akku laden.

Sinnvolle Prävention: Der Acros-Steuersatz mit Lenkanschlags-begrenzer schützt das Oberrohr des 1079-Gramm-Rahmens.

Unscheinbar: die 25 Millimeter breiten Carbon-Felgen der SL X.A.-Laufräder von Newmen.

Alu-Vorbau und Carbon-Lenker (740 mm) kommen bei der SLT-Version des Elite von Newmen.
Test-Fazit zum Cube Elite C:68X SLT
Leichtbau ohne Leichtsinn: Überragend ausgestattet sprintet das steife 8,6-Kilo-Hardtail der Konkurrenz im Uphill davon. Auch ohne radikale Geometrie-Updates fährt sich das Elite ausgewogen und stimmig. Nur der mangelnde Komfort am Hinterbau dürfte Langstreckenfahrer stören. Für 600 Euro weniger gibt’s die SL-Version mit Shimano XTR * und 8,7 Kilo.
Cube Elite C:68X SLT – Modelljahr 2020
Preis 5199 Euro (Fachhandel)
z.B. bei Fahrrad XXL erhältlich
*
Rahmenmaterial / Größen Carbon/ 16'' / 18'' / 20'' / 22'' (47 cm)
Gewicht ohne Pedale 8,64 kg
Rahmengewicht 1079 g
Laufradgröße 29"
Gewicht Laufräder 3494 g
Lenkerbreite 740 mm
Rahmensteifigkeit (absol. / STW) 52 N/mm / 48,2 N/mm/kg
Sitzkomfort 7,3 mm
Federweg vorne 102 mm
Gabel Fox 32 Float Factory SC Fit4 Remote
Kurbeln Sram XX1 Eagle
Schaltung Sram XX1 Eagle AXS / 1x12 Gänge
Übersetzung / Bandbreite 34; 10–50 / 500 %
Bremsanlage / Disc vorne / hinten Sram Level Ultimate / 180 mm / 160 mm
Sattelstütze / Durchmesser Newmen Advanced Carbon / 27,2 mm
Laufräder Newmen SL X.A.25 Carbon
Reifen Schwalbe Racing Ray/Racing Ralph Evo Addix TLE 29 x 2,25
Reach / Stack / BB-Offset 444 / 622 mm / -63 mm
BIKE-Urteil SUPER (213 von 250 Punkte)*

Die Geometriedaten zum Cube Elite C:68X (Größe 20'') aus dem BIKE-Testlabor im Überblick.

Charakter und Fahreigenschaften zum Cube Elite im Überblick.
Den kompletten Vergleichstest von acht 2020er-Racebikes aus unterschiedlichen Preisbereichen (BIKE 1/2020) können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der Test kostet 2,49 Euro.
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Eine gepflegte Rennstrecke, zwei trockene Herbsttage und drei erfahrene Worldcup-Fahrer: Um den acht Rennfeilen so richtig einzuschenken, haben wir Deutschlands Cross-Country-Elite zur Wattkontrolle geladen.
Acht 2020er-Racebikes im Vergleichstest
- Cube Elite C:68X SLT *
- Giant XTC Advanced 1
- Müsing Specter
- Specialized S-Works Epic HT XTR *
- Bulls Wild Edge RS Edition *
- Mondraker F-Podium R *
- NS Bikes Synonym RC2 *
- Rose Thrill Hill 3 *
Test Racebikes 2020: Cube Elite C:68X gegen 7 Konkurrenten
Hardtail oder Fully – was ist schneller? Zugegeben: Die Frage ist fast so alt wie das Mountainbiken selbst. Und doch wird sie wieder aktuell: Denn Racehardtails werden immer potenter und Fullys immer effizienter. Um die Gretchenfrage zu klären, sind wir mit deutschen Worldcup-Profis auf die Rennstrecke in Bundenthal gezogen. Am Start: acht Bikes aus unterschiedlichen Preisbereichen.
*Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder. Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).
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