Santa Cruz Nomad im Systemvergleich

Florentin Vesenbeckh

 · 06.01.2018

Santa Cruz Nomad im SystemvergleichFoto: Adrian Vesenbeckh
Santa Cruz Nomad im Systemvergleich
Selten fällt das Stichwort „Mini-Downhiller“ so häufig, wie beim neuen Nomad von Santa Cruz. Wir haben das 170-mm-Bike ausgiebig getestet. Mit dem Fazit: In der Abfahrt ist das Nomad eine Macht.

Der 170-Millimeter-Hinterbau, dessen Anlenkung vom Downhiller V10 stammt, arbeitet enorm sensibel und gibt massig Federweg frei, ohne durch den Hub zu rauschen. Damit verlieren auch fieseste Rumpelpassagen ihren Schrecken. Mit dem Santa Cruz Nomad fährt man gefühlt eine Spur sicherer und schneller. Neben dem exzellenten Fahrwerk liegt das am flachen Lenkwinkel, dem tiefen Tretlager und dem breiten 800er-Lenker. In engen Kurven verlangt der Bolide dadurch naturgemäß eine Spur mehr Nachdruck, und auch die Spritzigkeit geht etwas verloren. Bergauf bleibt der Hinterbau des Nomads erstaunlich ruhig, selbst in offener Dämpferposition wippt das Bike nur leicht. In langen Anstiegen hilft die effektive Plattform zusätzlich. Auch wenn sich das Enduro der vier Trailjagd-Bikes am schwerfälligsten gen Gipfel tritt, muss es den Vergleich mit anderen Enduros nicht scheuen. Dazu tragen nicht zuletzt die leichten Carbon-Laufräder aus eigener Produktion bei. Schönes Detail: Über einen Flipchip lässt sich die Geometrie anpassen: Lenk- und Sitzwinkel werden um 0,5 Grad flacher. Auf den natürlichen Trails um Arosa hat uns die steilere Position mit hohem Tretlager besser gefallen. Weiteres Plus für Abfahrtsjünger: Jede Ausstattungsvariante bietet Santa Cruz wahlweise auch mit Stahlfederdämpfer an. Schade, dass die Kalifornier die konsequente Linie nicht bis zum Ende durchgezogen haben: Eine 200er-Bremsscheibe am Vorderrad, anstelle der verbauten 180er, gehört bei einem solchen Geschoss definitiv zum Pflichtprogramm. Sonst lässt die Ausstattung keine Wünsche
offen – bei dem Preis muss das so sein.


Florentin Vesenbeckh, BIKE-Testredakteur:
In der Abfahrt ist das Santa Cruz Nomad eine Macht. Wer im schweren Gelände unterwegs ist und es richtig krachen lassen will, wird mit massig Laufruhe und Sicherheit belohnt – und das bei ordentlicher Touren-Tauglichkeit. Auf den schmalen, eher flachen Trails um Arosa konnte sich der Bolide kaum artgerecht austoben, und bergauf hat er das Nachsehen.

  BIKE-Redakteur Florentin VesenbeckhFoto: Georg Grieshaber BIKE-Redakteur Florentin Vesenbeckh  Die tief liegende Dämpferanlenkung erbt das Santa Cruz Nomad vom Downhiller V10, ein Mini-Schutzblech soll Dreck fernhalten.  Foto: Adrian Vesenbeckh Die tief liegende Dämpferanlenkung erbt das Santa Cruz Nomad vom Downhiller V10, ein Mini-Schutzblech soll Dreck fernhalten.    Aussparungen in den Sitzstreben sorgen am Nomad für mehr Reifenfreiheit. Santa Cruz gibt den Rahmen bis 2,5 Zoll frei.Foto: Adrian Vesenbeckh Aussparungen in den Sitzstreben sorgen am Nomad für mehr Reifenfreiheit. Santa Cruz gibt den Rahmen bis 2,5 Zoll frei.  Die Geometrie des Santa Cruz Nomad im Überblick.Foto: BIKE Magazin Die Geometrie des Santa Cruz Nomad im Überblick.  Das Fahrverhalten des Santa Cruz Nomad auf einen Blick.Foto: BIKE Magazin Das Fahrverhalten des Santa Cruz Nomad auf einen Blick.


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