Als Ausgleich zu meinem Fotografen-Job bin ich am liebsten auf langen Touren mit vielen Höhenmetern in den Alpen unterwegs. Keine Tour unterschreitet dabei die 1000-Höhenmeter-Marke. Für diesen harten Job bevorzugte ich bisher Marathon-Fullys, diesmal wählte ich ein All Mountain Sport, das Trek Fuel EX.
Über zwei Saisons habe ich damit 64455 Höhenmeter gesammelt. Schwere Abfahrten habe ich nie gescheut und sie immer als Herausforderung gesehen. Mit dem Trek Fuel EX machen sie aber einfach mehr Spaß. Hinterbau und Gabel arbeiteten zuverlässig und schluckten sensibel jede Unebenheit. Die Fox-Gabel ist mit Abstand die beste Gabel, die ich je gefahren bin. Der Hinterbau mit Fox-Pro-Pedal-Dämpfer funktionierte auch bergauf effizient und wippfrei. Eine Lockout-Funktion habe ich nie vermisst. Die Sitzposition des Fuel ist aufrecht-komfortabel, das Handling neutral. Dadurch fühlte ich mich in engen und technischen Passagen sehr wohl. Aber auch bergauf, mit abgesenkter Gabel, ließ die ausgewogene Geometrie keine Wünsche offen. Zum Absenken der Gabel hätte ich mir einen ergonomischeren Hebel gewünscht.
Wermutstropfen: die Bremsen. Der Vorderradbremse konnte ich trotz mehrerer Einstellversuche das Quietschen nicht abgewöhnen. Bei Nässe kreischte sie unerträglich laut. Die Hinterradbremse ließ sich oft bis zum Lenker durchziehen. Aber nicht durch Überhitzen, sondern meist am Anfang einer Abfahrt. Zum Ende des Dauertests musste ich oft mehrmals am Bremshebel pumpen, bis endlich Bremswirkung einsetzte. Das trieb mir so manches Mal den Angstschweiß auf die Stirn.
Das Fuel EX ist ein Spaßgerät mit breitem Einsatzgebiet, das sich bis auf die Bremsen keine Schwächen leistete.
Veränderung:
• Schwalbe Nobby Nic montiert: Deutlich mehr Grip als die Original-Reifen
• Schraubgriffe und Fizik-Aliante-Sattel: Mehr Sicherheit und bessere Ergonomie
Web: www.trekbikes.com
Fotos: C. Stewart, marathon-photos.com, D. Simon