Jan Timmermann
, Lars Kuswa
· 08.09.2022
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Mit der neuen Version des Trek Fuel EX soll das Trailbike des amerikanischen Herstellers noch besser werden. Die Geometrie ist länger und flacher als die des Vorgängers. Außerdem soll sich das Bike dank vielfältiger Ausstattungen und Anpassungsoptionen auf die Bedürfnisse von jedem Fahrer anpassen lassen.
Der Rahmen des neuen Fuel EX ist eine konsequente Weiterentwicklung des beliebten Trail-Bikes. Über alle Größen hinweg wurde der Reach um circa 20mm länger. Der Lenkwinkel wurde von 66 Grad auf 64,5 Grad abgeflacht und der Sitzwinkel um ungefähr 2 Grad steiler. Der Federweg des Hinterbaus wurde auf 140mm erhöht.
Wie andere Hersteller setzt auch Trek beim neuen Fuel EX auf größenspezifische Kettenstrebenlängen. Alle Größen einer Laufradgröße nutzen aber die gleiche Kettenstrebe und erzielen die Längenänderung mit der Anbindung der Kettenstrebe am Hauptrahmen. In der Größe XS ist das Bike nur mit 27,5 Zoll Rädern erhältlich, in der Größe S mit 27,5 oder 29 Zoll. Alle anderen Größen sind ausschließlich als 29er erhältlich. Wer das Fuel EX als Mullet fahren möchte, benötigt dafür neben dem 27,5 Zoll Hinterrad auch eine Gabel mit 160mm Federweg.
Mit dem Mino-Link kann man den Lenkwinkel um 0,5 Grad und die Höhe des Tretlagers um 8mm ändern. Wem das nicht genug ist, kann außerdem mit Hilfe von separat erhältlichen Winkelsteuersatzschalen den Lenkwinkel um +/- 1 Grad anpassen ohne die Tretlagerhöhe zu beeinflussen. Damit man bei all den Möglichkeiten nicht den Überblick verliert, bietet Trek einen Geometrierechner auf der Webseite an.
Neben der überarbeiteten Geometrie bietet der neue Rahmen eine Vielzahl praktischer Details. Das Staufach im Unterrohr, das bisher den Carbon-Modellen vorbehalten war, gibt es jetzt auch bei den Alu-Modellen. Der Unterrohrschutz besteht aus zwei Teilen und kann je nach belieben an- oder abgeschraubt werden.
Um mehr Stabilität für lange Dropperposts zu haben, setzt das neue Trek Fuel EX auf ein 34,9 mm Sitzrohr. Die maximale Einschubtiefe liegt je nach Größe und Rahmenmaterial zwischen 180 mm (XS, Alu) und 330 mm (XXL, Alu). Des Weiteren ist die interne Kabelführung komplett geführt, was in Kombination mit dem BSA-Tretlager, die Wartungsfreundlichkeit erhöht. Zusätzlich gibt es auch eine ISCG-05 Aufnahme für Kettenführungen und Bashguards.
Die Progression des Hinterbaus lässt sich mit einem Flip-Chip anpassen, um zum Beispiel einen Stahlfederdämpfer zu verwenden.
Die günstigste Variante des Fuel EX ist das Fuel EX 5*, das allerdings noch auf den alten Rahmen setzt. Für MTB-Neulinge bietet das Fuel EX5 mit einer Deore 12-Fach Schaltung und Rockshox Recon Gabel sowie X-Fusion Dämpfer einen soliden Einstieg in die Sportart.
Den Einstieg in das neue Trek Fuel EX bietet das EX 7 mit einer Rockshox 35 Gold Gabel, Fox Performance Float Dämpfer und einem Schaltmix aus Shimano SLX und XT. Gebremst wird mit gruppenlosen Shimano-Bremsen. Das Topmodell der Alu-Rahmen ist das Fuel EX 8 mit einer Fox Rythm 36 Gabel, kompletter Shimano XT Schaltung und Deore 4-Kolben Bremsen.
Das günstigste Carbonmodell ist das Fuel EX 9.7*, das wie das EX 8 auf die Rythm 36 Federgabel und Deore Bremsen setzt, allerdings nur einen Schaltmix aus SLX und XT bekommt. Die Topmodelle Fuel EX 9.9 setzen auf ein komplettes Fox Factory Fahrwerk und Bontrager Carbonfelgen. Das Fuel EX 9.9 gibt es mit kompletter Shimano XTR Ausstattung oder mit XX1 AXS Gruppe und Code RSC Bremsen.
Alle Bikes außer das EX 5 kommen mit komplettem Tubeless Zubehör. Das neue Trek Fuel EX wird außerdem in Project One verfügbar sein.
Mit den konsequenten Weiterentwicklungen am neuen Fuel EX liegt Trek voll im Trend. Im Vergleich zum Vorgänger sollen sich mehr Federweg, ein längerer Reach und größenspezifische Kettenstrebenlängen vor allem in der Abfahrtsleistung auszahlen. Kaum ein anderes All Mountain bietet zudem so viele Anpassungsoptionen – gut, dass Trek hierfür extra einen Online-Geometrie-Rechner bereitstellt. Bei Flipchip im Mino-Link, austauschbaren Winkelsteuersatzschalen und optionalem Mullet-Aufbau hilft dieser, den Überblick zu behalten. Eine verstellbare Dämpferaufnahme ermöglicht zudem die Anpassung der Hinterbauprogression. In der Modellversion 9.9 greifen die US-Amerikaner ganz oben ins Ausstattungsregal und treiben den Preis auf schwindelerregende 13.500 Euro.
Durch den langen Radstand und einen flachen Lenkwinkel fährt das Trek bergab wie auf Schienen. Im Geradeauslauf und in langgezogenen Kurven können versierte Piloten hohe Geschwindigkeiten erreichen. Zusammen mit starken Bremsen und griffigen Reifen kommen so schnell Race-Gefühle auf. Sensibel führt das Fahrwerk des Trek Fuel EX über den Trail und lässt gleichzeitig nie Gegenhalt vermissen. Leider trübte eine defekte Dämpfungskartusche in der Fox-Factory-Gabel das Bild der überragenden Ausstattung. Die Kehrseite der langen Geometrie zeigt sich auf eng verwinkelten Singletrails. Hier sorgt die Länge für ein sperriges Handling. Auch auf flachen Strecken vermissten wir etwas Wendigkeit und Spieltrieb.
Bergauf tritt sich das Fuel EX 9.9 dank steilem Sitzwinkel sehr effizient. Das Wippen des Hinterbaus lässt sich mit dem wirksamen Plattformhebel eliminieren. Im
hohen Gewicht spiegelt sich der Preis nicht wider.
Maximale Verstellmöglichkeiten und sinnvolle Details machen das
Trek Fuel EX besonders für Technik-Freaks spannend. Auf dem Trail giert das lange und vielseitige Bike nach Geschwindigkeit. Das Preisschild ist trotz Edelausstattung purer Wahnsinn.
¹Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder. Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig.
BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–170 P.), gut (169,75–140 P.), befriedigend (139,75–100 P.), mit Schwächen, ungenügend. ²Preis ggf. zzgl. Kosten für Verpackung, Versand und Abstimmung.