Christian Schleker
, Laurin Lehner
· 08.08.2016
Das Ghost Slamr X sorgte bei den Testern für hitzige Diskussionen: Was unterscheidet ein Trailbike von einem Allmountain? Reicht eine gute Beschleunigung?
Denn das Slamr X ist mit 11,5 Kilo das leichteste Bike im Test und lässt sich unglaublich spritzig über den Trail jagen. Mit keinem Rad waren wir schneller unterwegs. Durch das Gewicht und das straffe Fahrwerk erzeugt das Bike viel Pop und will über jede Wurzel Freudensprünge machen. Wird der Trail allerdings ruppig, fühlen sich die 150 Millimeter Federweg im Heck nach deutlich weniger an. Dann meldet sich der etwas flexende Hinterbau durch lautes Klappern zu Wort, verschluckt sich und outet sich als Crosscountry-Heck. Zwar lässt sich das Rad dank recht kurzer Kettenstreben gut aufs Hinterrad ziehen, doch die gestreckte Sitzposition lässt nicht so richtig Freeride-Feeling aufkommen. Bei den Drops, Geländesprüngen und Doubles der Isar-Trails fühlten wir uns mit dem Ghost früher unsicher und hatten das Gefühl, dem Bike zuviel zuzumuten. Es besitzt zwar die Park-Freigabe des Herstellers, doch schon nach wenigen groben Drops merkt man, dass das Slamr X diese raue Gangart nicht mag, sondern lieber ohne harte Schläge über den Trail wieselt. Da ist es dann auch voll in seinem Element.
Fazit: Das Ghost war das schnellste Bike im Test und machte dadurch viel Spaß. Ein Trailbike, wie wir es definieren, ist es allerdings nicht. Dazu müsste es verspielter und potenter sein.
TRAILWERTUNG
Spassfaktor *** (3 von max. 6)
Beschleunigung ****** (6 von max. 6)
PLUS vortriebsstark, Gewicht, Ausstattung
MINUS gestreckte Geo, Hinterbau flext, teuer
Vertrieb www.ghost-bikes.com
Material Hybrid XS
Größen S, M, L, XL
Preis 6499 Euro
Gewicht ohne Pedale 11,5 kg
Federweg vorne/hinten 120-150 mm/150 mm
Gabel/Dämpfer RockShox Pike RCT3/RockShox Monarch+ RC3 Debon Air
Kettenstrebenlänge 430 mm
Radstand 1 159 mm
Lenkwinkel 66,6°
Sitzwinkel 73,1°
Tretlagerhöhe 338 mm
Reach 423 mm
Stack 605 mm
BB-Drop -10 mm