Max Fuchs
· 09.11.2022
120 Millimeter Federweg an der Gabel, ein Zentimeter mehr Federweg am Heck und eine Vario-Stütze: Das soll laut Cube genügen, um das Racefully AMS in ein Down-Country-Bike zu verwandeln. Ja reicht denn das? Wir sind der Frage nachgegangen.
Bei der Sitzposition fehlt von der Verwandlung aber jede Spur. Die Kombination aus 60er-Vorbau, langem Oberrohr und flachem Sitzwinkel lässt den Fahrer gestreckt sitzen. Rennfahrer lieben diese Sitzposition. Wer dagegen mehr Komfort auf gemütlicheren Touren sucht, sollte beim Cube AMS One11 eine Rahmengröße kleiner wählen. Wellige Trails und lange Anstiege stehen ganz vorne im Lastenheft des Cubes. Durch die 445 Millimeter langen Kettenstreben hält das Vorderrad auch in steilen Rampen, ohne aktiven Körpereinsatz, den Kontakt zum Boden. Die Maxxis-Forekaster-Reifen rollen gut, und der stramme Hinterbau verwandelt auch im offenen Zustand die Beinarbeit weitgehend verlustfrei in Vortrieb um.
Dennoch: Um den sportlichen Charakter des Cube AMS One11 abzurunden, hätten wir uns fürs Heck eine Lenkerfernbedienung mit Lockout-Funktion gewünscht. Zum Eliminieren letzter Antriebseinflüsse muss man, um die Plattform zu erreichen, den festen Griff am Lenker lösen. Ein komplettes Lockout fehlt. Bergab geben das lange Heck und der flache Lenkwinkel viel Fahrsicherheit bei hohen Geschwindigkeiten. Auf verwinkelten Trails hingegen limitiert die gestreckte Fahrposition. Der begrenzte Bewegungsspielraum erschwert Ausgleichsbewegungen und fahrtechnische Manöver. So erinnert das Cube AMS One11 trotz Down-Country-Modifizierung doch eher an ein klassisches Racefully. Die billige Rockshox-Recon-Gabel passt mit Blick auf den Preis nicht so richtig ins Bild.
“Das Cube AMS One11 Pro will zu den fahrspaßorientierteren Down-Country-Bikes gehören, punktet aber mehr auf tretintensiven Touren als in anspruchsvollem Gelände. Racer stört das hohe Gewicht und der fehlende Remote für das Fahrwerk.”
* Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder. Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).
¹ Preis ggf. zzgl. Kosten für Verpackung, Versand und Abstimmung.
² Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder.
Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).