Max Fuchs
· 23.06.2020
Vorhang auf für das Specialized Epic Evo. Im Modelljahr 2021 stellt Specialized neben das überarbeitete Race-Fully wieder eine komfortablere Epic-Variante mit 120/110 Millimeter Federweg.
Bikes mit dem verheißungsvollen Kürzel Evo im Gepäck sind seit 2011 ein fester Bestandteil der Mountainbike-Modellpalette von Specialized. Dabei handelt es sich um Räder mit dem gleichen Hauptrahmen wie am Standard-Modell. Abfahrtsorientiertere Komponenten, breitere Reifen und mehr Federweg hauchen den Evo-Modellen ausgeprägtere Downhill-Gene ein. So präsentiert Specialized neben dem Vollblut-Racer Epic für das Modelljahr 2021 auch eine komfortable, tourenlastigere Evo-Variante.
Der Hauptrahmen bleibt gleich. Im Steuerrohr steckt eine Federgabel mit 120 Millimeter Federweg und 35-Millimeter-Chassis. Den Hinterbau optimierten die Entwickler für eine abfahrtslastigere Ausrichtung des ursprünglichen Cross-Country-Bikes. Mit dem Ergebnis: Das Heck des Epic Evo quetscht nun 110 Millimeter Federweg aus dem Dämpfer. Der grobstollige 2,3 Zoll breite Ground-Control-Reifen am Vorderrad, die Vario-Sattelstütze, ein kürzerer Vorbau und Vierkolben-Bremsen positionieren das neue Epic Evo sogar einen Ticken weiter Richtung Trailbike. Dennoch kaschiert das wuchtigere Setup keinesfalls die Race-Gene der ursprünglichen Rennmaschine. Ganz im Gegenteil: Der unveränderte Hauptrahmen fasst weiterhin zwei große Trinkflaschen – ein schlagkräftiges Argument für die Langstrecke oder ausgedehnte Trail-Touren. Mit dem praktischen SWAT-Minitool unten am Flaschenhalter kann man kleinere Reparaturen am Bike entspannt unterwegs machen.
Für etwas mehr Laufruhe verlängert Specialized die Kettenstreben auf 438 Millimeter. Außerdem lässt sich per Flipchip die Tretlagerhöhe um sechs Millimeter verstellen. In der Low-Position flacht der Lenkwinkel so von 67 auf 66,5 Grad ab. Durch die sportliche Geometrie nimmt der Fahrer eine eher gestreckte und frontlastige Sitzposition ein. Hier mach das Epic Evo seinem Namen alle Ehre.
Das von uns getestete Top-Modell Epic Evo Expert bringt laut unserer Labor-Messung 11,35 Kilo auf die Waage. Für 6499 Euro werkelt das Fahrwerk am Expert-Modell mit einer SID-Federgabel und dem SIDluxe-Dämpfer jeweils in der mittleren Select+-Ausführung. Die Variostütze mit 150 Millimetern Hub kommt von X-Fusion. Um die DT-Swiss-Naben drehen sich hochwertige Roval Control Carbon-Felgen mit 25 Millimeter Maulweite.
Das Epic Evo Comp gibts ab 4499 Euro, basiert auf dem gleichen Rahmen, ist mit einem Rockshox-Fahrwerk und einer Shimano-SLX-Gruppe mit 1x12 Gängen ausgestattet.
Sogenannte Sport-Tourer sollen die effizienz eines Race-Fullys bergauf und das souverände Handling eines Trail-Bikes berab vereinen. Wie unser Test in BIKE 7/2020 belegt, schaffen diesen Spagat nur die wenigsten Hersteller. Specialized hingegen tariert diesen Balance-Akt mit seinem Epic Evo gekonnt aus. Es ist erstaunlich wie Specialized sein Race-Fully mit ein paar wenigen Handgriffen zum leichten Touren-Fully mit Spaßgarantie umfunktioniert. Wie sich das neue Epic Evo im harten BIKE-Test schlägt, verraten wir Euch in 9/2020.