BIKE Magazin
· 23.11.2016
Das Top-Modell der Lux-Baureihe rollt mit Shimano XTR Di2 zum Test. Perfekt für den Adrenalinrausch beim Marathon, behaupten wir.
Den Pelz nach innen tragen, so lautet ein Spruch. Auf das Lux LTD trifft er zu. Die zeitlose, unverdächtige Optik verrät erst auf den zweiten Blick, mit was man es hier zu tun hat – nämlich purem Luxus. Sieben Modelle ab 3199 Euro gibt es vom Lux, und das Top-Modell 9.9 LTD für 6699 Euro lässt keine Wünsche offen: Vollcarbon-Chassis, Carbon-Laufräder (mit Schlauch!) und -Anbauteile, dazu Shimanos elektronische XTR-Di2-Schaltung mit 22 Gängen. Mehr geht nicht. Auch die Usability wird großgeschrieben: Kettenstrebenschutz, Blech an der Kettenstrebe gegen Kettenklemmer, Lenkanschlagsbegrenzer, Sattelschnellspanner, Doppel-Lockout. Die durchgängigen, außen verlegten Leitungen und der unter der linken Kettenstrebe platzierte Di2-Akku sehen zwar nicht perfekt aufgeräumt aus, erleichtern jedoch den Service. Züge durch den Rahmen zu fädeln, ist schließlich nicht jedermanns Sache. Vom Charakter her zeigt sich das Lux weniger aggressiv als manch ein Mitbewerber. Geometrie und Sitzposition sind sportlich, aber nicht extrem. Das Heck filtert im Gegensatz zur Konkurrenz aktiv kleine Unebenheiten aus dem Untergrund. Wem das zu unruhig wird, sperrt das Rock-Shox-Fahrwerk einfach mit dem Daumen (bekanntes Problem: Der Dämpfer schließt erst nach mehrfachem Einfedern). Klar, extrem konstruierte Bikes wie das Trek ziehen bergauf vorbei – werden aber bergab wieder eingeholt. Im schwierigen Downhill der Testrunde fährt das Lux den anderen um die Ohren, wirkt souveräner, bietet durch die entspanntere Sitzposition mehr Übersicht und Kontrolle. Auch das Fahrwerk hilft dabei. Wer gerne auf Forstwegen Tempo und Strecke macht, freut sich über das 38er-Kettenblatt, das allerdings für häufigere Gangwechsel vorne sorgt als ein 36er bei der Konkurrenz. Einziger Kritikpunkt: Die Schraubachse hinten verkompliziert den Radausbau.
Fazit: Zum Lux fallen uns sofort passende Begriffe ein: Gran Turismo, Marathon, Super-Tourer. Ideal eignet sich das luxuriös ausgestattete Bike auch für Etappenrennen und den ambitionierten Amateur. Es ist bezüglich Fahrwerk und Ausstattung aber nicht die spritzig-aggressive Worldcup-Maschine wie beispielsweise das Trek oder das Müsing.
Die Alternative: Das Lux startet ab 3199 Euro. Für 4499 Euro gibt’s das CF 9.9 mit mechanischer XTR-Schaltgruppe, Race-Face-Next-Kurbeln und RS1-Gabel. Das Bike soll 10,9 Kilo wiegen. Auch Modelle mit Einfach-Antrieb verfügbar.