Bulls Wild Edge im BIKE-Test

Ludwig Döhl

 · 30.09.2018

Bulls Wild Edge im BIKE-TestFoto: Robert Niedring
Bulls Wild Edge im BIKE-Test

Mit dem Wild Edge gelingt es Bulls, ein spannendes MTB-Fully zu einem sehr akzeptablen Preis anzubieten. Wir haben das Marathon-Bike für 3000 Euro getestet.

Racefullys sind teuer. Wer eines der begehrten Top-Modelle haben will, muss schon mal über 6000 Euro auf die Ladentheke legen. Bulls versucht, mit der nur 3000 Euro teuren Version des 2017 neu erschienenen Wild Edges ein attraktives MTB-Fully zu akzeptablem Preis auf die Reifen zu stellen.

Und das gelingt. Nicht nur die Laufräder sind für diese Preisklasse leicht. Auch der Vollcarbonrahmen ist mit nur 2013 Gramm (ohne Dämpfer) ein echtes Leichtgewicht. Der Rahmen und die Laufräder bieten also eine gute Basis für das Komplettrad. Die 2x11-Schaltung von Shimano drückt mit dem XT/SLX-Komponenten-Mix allerdings etwas auf die Waage. Das Komplettgewicht von 11,8 Kilo ist immer noch gut, aber nicht mehr exzellent. Besonders in dieser Preisklasse kann kein Fully mit den Hardtails mithalten.

  Vergangenes Jahr reichte es für Karl Platt und sein Bulls-Fully leider zu keinem vorderen Patz, dafür fuhr er mit dem Wild Edge zu Bronze bei der Marathon-EM.Foto: Cape Epic,Sportzpics,Greg Beadle
Vergangenes Jahr reichte es für Karl Platt und sein Bulls-Fully leider zu keinem vorderen Patz, dafür fuhr er mit dem Wild Edge zu Bronze bei der Marathon-EM.

Das zusätzliche Gewicht durch den Dämpfer kostet im Anstieg wichtige Körner. Dafür bleibt der Hinterbau beim Pedalieren extrem ruhig. Selbst der Wiegetritt bringt den Dämpfer im Heck nicht aus der Ruhe. Am kleinen der zwei Kettenblätter ist jedoch ein minimaler Pedalrückschlag spürbar. Der lange Hinterbau und das kurze Steuerrohr sorgen dafür, dass das Vorderrad selbst in steilsten Anstiegen am Boden bleibt. Die Sitzposition fällt sportlich, aber dank des gerade mal 80 Millimeter kurzen Vorbaus nicht extrem aus. Das Handling im Singletrail ist angenehm direkt. In schnellen Abfahrten kommt das Bulls, wenn auch später als die Hardtails, dennoch an sein Limit. Zwar ebnet das Fahrwerk zuverlässig alle Stufen und Waschbrettabschnitte ein, der steile Lenkwinkel versprüht aber wenig Laufruhe. Gut für die Langdistanz: Im Rahmendreieck haben zwei große Flaschen Platz.

  Der Lockout-Hebel steuert am Bulls Wild Edge nur die Federgabel an. Wer den Dämpfer blockieren will, muss die Hand vom Lenker nehmen.Foto: Robert Niedring
Der Lockout-Hebel steuert am Bulls Wild Edge nur die Federgabel an. Wer den Dämpfer blockieren will, muss die Hand vom Lenker nehmen.
  Als eines der wenigen Marathon-Fullys bringt das Bulls Wild Edge zwei große Trinkflaschen im Rahmendreieck unter.Foto: Robert Niedring
Als eines der wenigen Marathon-Fullys bringt das Bulls Wild Edge zwei große Trinkflaschen im Rahmendreieck unter.
  Fahreindruck: So fährt sich das Bulls Wild Edge im Gelände.Foto: BIKE Magazin
Fahreindruck: So fährt sich das Bulls Wild Edge im Gelände.
  Die Geometriedaten des Bulls Wild Edge aus dem BIKE-Testlabor im Überblick.Foto: BIKE Magazin
Die Geometriedaten des Bulls Wild Edge aus dem BIKE-Testlabor im Überblick.


Ludwig Döhl, BIKE-Testredakteur: Wer ein MTB-Racefully für 3000 Euro sucht, bekommt mit dem Bulls Wild Edge ein sehr gutes Bike. Beim Gewicht muss sich das Wild Edge bauartbedingt den Hardtails geschlagen geben. Das Konzept des Fullys ist durchdacht und bietet gerade für die Langstrecke angenehmen Komfort.

  Ludwig Döhl, BIKE-TestredakteurFoto: Robert Niedring
Ludwig Döhl, BIKE-Testredakteur


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