DauertestKona Big Kahuna

Mirja Martin

 · 04.12.2013

Dauertest: Kona Big KahunaFoto: Andreas Beger
Dauertest: Kona Big Kahuna

Kleine Biker auf 29ern: niemals? Da ist Bikeguide Mirja Martin mit ihrem Kona-Dauertester anderer Meinung.


Dauertest-Leistung: 3.232 km | 45.420 hm

Als Transalp-Guide träumte ich lange von einem 29er, da auf jeder Tour wild über Laufradgrößen diskutiert wurde. Nicht falsch verstehen: Mein 26er-All-Mountain hatte mich bisher nie im Stich gelassen, aber jetzt wollte ich wissen, ob für mich ein 29er Sinn macht.

Mit dem 16-Zoll-Rahmen des Big Kahuna habe ich mich von Beginn an wohlgefühlt: Die Touren-taugliche Geometrie, der 710 Millimeter breite Lenker und die breiten Maxxis-Schlappen vermitteln Sicherheit. Für stressfreie Kilometer sorgen der pflegeleichte Scandium-Rahmen, die beiden Steckachsen sowie die solide Mittelklasse-Ausstattung. Über die Alpen begleitete mich das Big Kahuna mehrmals ohne Zicken, die Sram-X7-Schaltung funktionierte tadellos. Nur an steilen Anstiegen am Alpenhauptkamm wünschte ich mir ein 22er- oder 24er-Kettenblatt. Auf Tages-Touren reichten die 26 Zähne vorne aber aus. Von der Laufruhe des 29er zehrte ich speziell auf langen Schotterabfahrten und in schnellen Kurven. Wurzeln und Steine schluckten die großen Räder souverän, verhielten sich aber im Trail erstaunlich wendig.

Nur die Avid-Bremse hinten verlangte regelmäßige Wartung. Auf die Probe wurde das Kona schließlich in Australien gestellt: 600 km Great Ocean Road und 300 km staubtrockene Trails – hoch wie runter. Das Kona leistete sich keinerlei Schwächen im Outback. Sehr pflegeleicht schipperte es mich in den australischen Trailparks über Stock und Stein und zauberte mir ein großes Lächeln ins staubige Gesicht. Nicht so spritzig wie ein 26er, dafür umso laufruhiger: Damit überzeugte mich das robuste Big Kahuna auch in Down Under.


Funktionalität ****
Haltbarkeit *****
(max. 6 Sterne)


Fazit: preisgünstiges Touren-29er, das abgesehen von den technischen Zickereien an Gabel und Bremse selbst für kleine Biker und Frauen eine gute Figur abgibt. Leider etwas schwer. Top: die X7-Gruppe.


Tuning


130 km – Wechsel auf SQlab: Statt des WTB-Sattels und den Seriengriffen montierte ich SQlab-Sattel und -Griffe. An die Sattelstütze kam ein Schnellspanner zum schnellen Versenken.
• 250 km – Reifenwechsel: Vor dem ersten Alpencross auf Schwalbe Rocket Ron gewechselt


Defekte
• 2300 km – Gabel zickt: Hub lässt sich nicht mehr nutzen: Luft in Negativ-Kammer gesenkt
• 2950 km – Kolben fest: Die Kolben der Avid-Hinterradbremse sitzen fest und blockieren zeitweise das Hinterrad: Kolben gereinigt

  Kolbenfresser: An den hinteren  Stoppern saßen die Kolben so fest, dass teilweise das Hinterrad blockierte.Foto: Andreas Beger
Kolbenfresser: An den hinteren Stoppern saßen die Kolben so fest, dass teilweise das Hinterrad blockierte.
  Nach 2300 Kilometern ließ sich der Federweg nicht mehr ganz nutzen. Erst weniger Druck in der Negativ-Kammer glich das wieder aus.Foto: Andreas Beger
Nach 2300 Kilometern ließ sich der Federweg nicht mehr ganz nutzen. Erst weniger Druck in der Negativ-Kammer glich das wieder aus.
  Rider: Mirja Martin, Bikeguide; fährt Bike seit 1999; Gewicht/Größe 57 kg/1,70 m; Fahrertyp Tour/All Mountain; Lieblingsrevier Piemont/La PalmaFoto: Andreas Beger
Rider: Mirja Martin, Bikeguide; fährt Bike seit 1999; Gewicht/Größe 57 kg/1,70 m; Fahrertyp Tour/All Mountain; Lieblingsrevier Piemont/La Palma
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