Thomas Weschta
· 27.07.2022
Crossworx Zero29: ein Allrounder für Trails, Arbeitswege oder lange Touren in den Bergen – so verspricht es der Hersteller. Lassen sich diese Eigenschaften mit der radikalen Geometrie vereinen?
Die Thüringer Alu-Schmiede Crossworx will mit dem Zero29 das perfekte Allround-Hardtail anbieten. Kann das Bike diesem Anspruch gerecht werden? Die Verarbeitung lässt schon mal keine Wünsche offen: edle Optik, saubere Schweißnähte, schicke Zugeingänge am Rahmen. Auffällig ist vor allem aber die extravagante Geometrie. Den kurzen Reach kombiniert Crossworx mit einem extrem steilen Sitzwinkel von 77 Grad.
Damit sitzt der Fahrer sehr gedrungen auf dem Crossworx und tritt fast schon leicht von vorne in die Pedale. Die Rockshox Lyrik Ultimate mit 145 Millimetern Federweg spricht bei feinen Unebenheiten hervorragend an und bietet dennoch ausreichend Reserven für grobe Geröllpassagen. Mit den 180er-Bremsscheiben, die bauartbedingt das Mindestmaß sind, bremst die Magura MT5 das 13,1 Kilogramm schwere Crossworx Zero29 zuverlässig ein.
Wegen der gedrungenen Sitzposition und ohne die Option, einen zweiten Flaschenhalter zu montieren, schwindet aber die Vorstellung, mit dem Crossworx höhenmeterlastige Touren zu bestreiten. Das Bike will eigentlich nur Trails fressen. Längere Verbindungsstücke absolviert man ohne Antriebseinflüsse vom Hinterbau dennoch effizient. Bei stolzen 3899 Euro für ein Hardtail mit Sram-GX-Eagle-Antrieb holt sich das Zero29 jedoch keinen Preis-Leistungs-Tipp. Dafür bekommt man aber Qualität Made in Germany und spielerischen Fahrspaß durch die kurzen Kettenstreben gratis dazu.
Thomas Weschta, BIKE-Tester: Bei 13,1 Kilo greift man für Touren im Gebirge eher zum Fully. Dennoch bietet das Crossworx viel Spaß auf technischen Trails, trainiert die Fahrtechnik-Skills und ist eine tolle Abwechslung zum Fully-Alltag. Das eine Bike für alles ist es aber nicht.
Allgemein
Messwerte
Ausstattung
Den vollständigen Testbericht finden Sie hier im Download: Test 2022: Crossworx Zero29 aus BIKE 7/2022