Henri Lesewitz
· 06.02.2017
Die Gattung der "integrierten Bikes" gehört zu den exotischen am Markt. Wer auf formschlüssige Cockpits steht, hat nur die Auswahl zwischen Look und Mondraker. Das Podium Carbon im Einzeltest.
Ein guter Grund, auch das Race-Hardtail der Spanier mit zum 4-Islands-Rennen zu nehmen. Der Modellname des Mondraker lässt keinen Zweifel an der Ausrichtung: Podium Carbon. Die Optik elektrisiert den Betrachter nicht weniger als das Look. Der Vorbau fügt sich derart perfekt in die Linie des Oberrohrs, dass erst beim Einlenken sichtbar wird, dass es sich um ein eigenes Bauteil handelt. Das voluminöse, eckige Unterrohr steht so vertrauenerweckend wie ein Stahlträger zwischen Steuer- und Sitzrohr, während das Oberrohr mit einem rattenscharfen Knick in zarte Sitzstreben übergeht. Große Design-Kunst. Doch anders als beim Look verzichten die Mondraker-Konstrukteure auf eine integrierte Sattelstütze. Was schlicht und einfach praktische Gründe hat. Gut auch: Das Podium bietet Platz für zwei Flaschenhalter.
Große Überraschung: So spektakulär das Podium aussieht, so unspektakulär ist sein Fahrverhalten. Die Geometrie ist ausgewogen. Man sitzt sportlich, aber keineswegs gestreckt. Richtungsbefehle werden souverän umgesetzt. Obwohl das Podium keine Gewichtsrekorde erzielt, fährt es sich doch spritzig. Der Sitzkomfort kommt an den des Looks nicht heran. Dafür ist die Front noch steifer als beim französischen Artverwandten. Das Podium entpuppt sich beim 4 Islands als stimmiges Konzept. Die Hammeroptik gibt es quasi obendrauf. Sie erfordert keine Kompromisse. Gut so.