Dimitri Lehner
· 23.03.2021
Wie zwei Kampfhähne warfen wir Alutech und Commençal in die Grube und achteten gar nicht so sehr auf das Wie und Was. Fakten: Versender-Bigbikes, 27,5 Zoll, Top-Modelle.
Verrückte Zeiten! Der Covid-19-Virus gängelt uns weiterhin und legt unsere Wirtschaft lahm, nur weil irgendein Chinese an irgendeinem Tag auf irgendeinem Markt unbedingt ein Fledermaus-Sandwich essen musste. Hätte er Reisbällchen bestellt, wäre uns die ganze Nummer vielleicht erspart geblieben. Doch weil es so ist, wie es ist, fällt es uns jetzt schwer, Neuheiten-Bikes zu finden, die wir gegeneinander in den Zweikampf schicken können. Bei diesem Duell: Alutech und Commençal, ist es leider nur bedingt gelungen.
Warum nur bedingt gelungen? Nun, Alutech-Konstrukteur Jürgen Schlender versteht sein Sennes als reinrassiges Rennpferd, ein Downhillbike, das die Stoppuhr ticken hören will. Das Namenskürzel „RR“ weist darauf hin: „ready to race“. Dagegen ist das Commençal Furious eher an Parkrats adressiert und bezeichnet sich als „das ideale Bike für Park und zum Spaß haben“, allerdings mit dem Zusatz: „Downhill-Rennen – kein Problem!“. Commençal wie Alutech sind beides Versender, beide rollen auf 27,5-Zoll-Laufrädern, und beide Testräder sind Top-Modelle (trotz beachtlichem Preisunterschied), so glaubten wir, ein fairer Test sei durchaus möglich.
Alutech-Chef Jürgen Schlender hat seinen Bigbike-Klassiker Sennes zum plastischen Chirurgen geschickt, so scheint es. Denn das Bike sieht wie mancher Hollywood-Star nach der OP komplett anders aus als zuvor. Statt geschwungener, runder Rohre – das! Wir wussten gar nicht, dass man Alurohre in solche Formen pressen kann. Die Ölquetsche macht’s möglich!
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