Freerider 2023Pole Vikkelä Express im Test - Schnellzug

Team FREERIDE

 · 12.06.2023

Pole fertigt in der Heimat Finnland und vertreibt online. Hier: Pole Vikkelä Express
Foto: Dimitri Lehner
Das Pole Vikkelä Express ist auf der Downhill-Strecke zuhause. Bei dem finnischen Bergab-Shuttle fehlte uns beim Handling etwas mehr Wendigkeit.

Die spinnen, die Finnen, denkt man beim ersten Blick auf den Pole Vikkelä Express. Dieses Bike sieht so ganz anders aus alle anderen Bikes. Das junge Label aus Finnland ist ein Pionier des Länger-und Flacher-Trends. Mehr noch: Die Finnen loten das Extreme aus und fertigen ihre MTBs nach ihrer Mehr-ist-mehr-Philosophie. Das Pole wird wie alle Poles aus einem einzigen zähen Block Aluminium (7075 T6) gefräst. Das ergibt zwei Rahmenschalen, die dann aufeinandergeklebt werden. Eyecatcher, wohin man schaut: die monströse Schwinge, das irre hohe Tretlager (373 mm), der gedrehte Dämpfer, die Rahmenversiegelung usw. “Vikkelä” heißt auf Deutsch übrigens “wendig”, was uns besonders neugierig machte bei den Geometriedaten.

Der Dämpfer wurde so in den Hinterbau eingespannt, dass der Ausgleichsbehälter zur Seite zeigt. So passt auch eine Wasserflasche ins Rahmendreieck.Foto: Dimitri LehnerDer Dämpfer wurde so in den Hinterbau eingespannt, dass der Ausgleichsbehälter zur Seite zeigt. So passt auch eine Wasserflasche ins Rahmendreieck.

Doch genug der Backstory, was sagt das Popometer? Das sagt ziemlich schnell: komfortables Fahrwerk. 190 Millimeter Federweg quetscht der “schwimmend” aufgehängte Dämpfer aus dem langen Heck (454 mm) – das spürt man. Beides: den Federweg und das lange Heck. Manuals? Nur mit Dwayne-Johnson-Armen. Auch der Radstand (1304 mm) empfiehlt: gerne auf der Fall-Linie ins Tal. Und wir bestätigen: Mit dem Pole Vikkelä Express will man straightlinen und voll draufhalten.

Also: vikkelä nein, Express ja. Dazu trägt auch das satte Gewicht Einiges bei: über 17 Kilo mit Pedalen – das stabilisiert, die zähen Reifen in Double-Down-Karkasse dämpfen zusätzlich. Dass sich das Pole auf Touren fast flink wie ein Trailbike steuert (das verspricht der Hersteller), können wir nicht bestätigen.

Fazit zum Pole Vikkelä Express von Team FREERIDE:

Man muss die Pole-Philosophie kennen und feiern, um sich richtig mit dem Bike anzufreunden. Uns gefiel die DH-Performance des Alu-Boliden, das Handling dagegen nicht so sehr.

Kommentar von Lars Scharl, Tester und Fotograf:

Das Pole Vikkelä Express fühlte sich auf der Downhill-Strecke am wohlsten. Hier spielt das Fahrwerk seine Stärken aus. Die spurtreue Geo und das Gewicht drücken das Handling. In kurvigen Passagen wurde es mit dem trägen Pole eher mühsam.
Lars Scharl, Tester und FotografFoto: Lars ScharlLars Scharl, Tester und Fotograf

Technische Daten und Noten Pole Vikkelä Express

Herstellerangaben

  • Material / Größen: Alu / K1, K2 (getestete Größe), K3, K4
  • Preis / Gewicht ohne Pedale: 6725 Euro / 16,8 kg

Messdaten

  • Federweg vorne / hinten: 190 mm / 190 mm
  • Hinterbausystem: Mehrgelenker
  • Reach: 476 mm
  • Stack: 647 mm
  • BB-Drop: 2 mm

Ausstattung

  • Gabel / Dämpfer: Rockshox ZEB Select / Rockshox Super DeLuxe Ultimate
  • Kurbeln / Schaltung: Sram GX Eagle / Sram GX Eagle Bremsanlage Sram Code R (220 / 200 mm)
  • Laufräder: Crankbrothes Synthesis E29-Systemlaufradsatz
  • Reifen: Maxxis Assegai 3C MaxxGrip TR DD 2,5

Park-Ranking

  1. Radon
  2. Santa Cruz
  3. Norco

DH-Ranking

  1. Norco
  2. Pole
  3. Giant
Pole Vikkelä Express - CharakteristikFoto: FREERIDE-TestteamPole Vikkelä Express - Charakteristik
Pole Vikkelä Express - Geometriedaten und BewertungFoto: FREERIDE-TestteamPole Vikkelä Express - Geometriedaten und Bewertung

FREERIDE-Ranking

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