Dimitri Lehner
· 05.02.2021
Koli-Bakterien, Streptokokken, Viren, Schleim, Algen? Mikrobiologin Dr. Claudia Beimfohr sagt, was Du über Deine Plastiktrinkflasche wissen musst!
Wie lange kann man Wasser in einer Plastiktrinkflasche aufbewahren, ohne dass es bedenklich ist? Die Frage lässt sich nicht ganz so einfach beantworten. „Im Idealfall wechselt man das Wasser täglich“, sagt Mikrobiologin Dr. Claudia Beimfohr. Ausschlaggebend ist, was für Bakterien in die Flasche gelangen, und wie stark das Immunsystem des Trinkers ist. So haben manche keine Beschwerden, wenn das Wasser schon eine Woche oder länger steht – andere dagegen schon. Im dümmsten Fall droht Durchfall und Übelkeit. Bei wem das nicht passiert, der muss sich nicht weiter Sorgen machen, sondern stärkt damit sein Immunsystem.
Bakterien mögen es feucht und setzen sich am liebsten auf rauen Oberflächen fest. Risse oder Kratzer sind deswegen besonders anfällig. Am Mundstück vermehren sich Bakterien aufgrund des Kontakts mit Speichel noch schneller. Wer seine Flasche mit einem Zuckergetränk befüllt, der heizt die Bakterienproduktion um ein Vielfaches an – denn dann haben die Bakterien richtig was zu fressen. Besser: nur mit Wasser befüllen!
Du musst Deine Plastiktrinkflasche säubern! Am besten spülst Du sie aus und stellst sie danach auf den Kopf, damit das Wasser ablaufen kann. Im Idealfall trocknest Du sie sogar ab. Gute Alternative zum Plastik: Edelstahlflaschen – hier können sich Bakterien schlechter festsetzen. Zudem besitzen Edelstahlflaschen keine der umstrittenen Weichmacher.
Laut vieler Experten wird es gefährlich, wenn die Substanz Bisphenol A (BPA) ins Spiel kommt. Sie ist ein sogenannter Weichmacher und wurde früher bei der Produktion vieler Trinkflaschen eingesetzt. Gelangt BPA in den menschlichen Körper, ähnelt die Wirkung dem weiblichen Sexualhormon Östrogen und kann bei Männern zu Unfruchtbarkeit führen. Solche oder ähnliche Auswirkungen wurden bei Tierversuchen nachgewiesen. Bei billigen Trinkflaschen aus Asien kann BPA vorkommen. Erkennbar ist das auf den Flaschen nicht immer. Viele Hersteller werben mit „BPA-frei“. Zur Orientierung: Ist auf der Trinkflasche ein Dreieck (Kunststoff-Code) mit O in der Mitte, könnte die Flasche aus dem ungünstige Polycarbonat (mit BPA)bestehen. Code 1, 3 und 6 enthalten kein BPA, aber eventuell andere hormonähnliche Weichmacher.