Christian Artmann
· 31.05.2015
Noch nicht mal auf dem Markt und schon Gewinner der Enduro World Series 2014 – damit hat sich das neue Federungssystem von Yeti seine ersten Lorbeeren verdient.
Als Besonderheit beim Switch-Infinity-System wandert der zentrale Drehpunkt beim Ein- und Ausfedern auf den beiden Fox-Kashima-Hubstangen um gerade mal 5 mm auf und ab. Das simuliert einen unendlich langen virtuellen Hebel entgegen dem Vorgänger Switch Link mit einem extrem kurzen Hebel. Das System sieht komplex aus und ist es auch. Laut Yeti lohnt der Aufwand, denn Switch Infinity kombiniert eine sehr gute Antriebsneutralität mit optimaler Federungs-Performance. Die Haltbarkeit soll kein Problem sein.
Ein Yeti zu fahren, ist und bleibt emotional. Doch auch ganz nüchtern betrachtet, liefert die brandneue Switch-Infinity-Kinematik die Basis für eines der besten Hinterbausysteme, die es im All-Mountain- und Enduro-Bereich derzeit gibt. Der Hinterbau vereint subjektiv eine hohe Ruhe beim Treten mit sehr gut nutzbarem Federweg bis in die letzten Millimeter. Selbst beim Enduro SB6c kommt der Pilot nur im aggressiven Wiegetritt oder in sehr steilen Anstiegen in die Versuchung, den Plattformhebel des Fox-Dämpfers zu bemühen. Stattdessen genießt er permanent die komfort- und traktionsspendende Charakterisitk des herausragenden Hinterbaus.
PLUS Optimale Federwegsausnutzung bei hoher Effizienz
PLUS Dämpfer kann fast immer offen gefahren werden
MINUS Spezielle, aufwändige Rahmenkonstruktion, kein Platz für Flaschenhalter im Rahmen
Als jüngstes Kind der Yeti-Ingenieure findet man Switch Infinity derzeit nur bei den beiden Modellen SB5c (All Mountain mit 127 mm Federweg) und dem SB6c (Enduro mit 156 mm, oben abgebildet). Fürs nackte Rahmen-Kit zum Custom-Aufbau des SB5c sind 3390 Euro fällig, ein SB6c-Komplett-Bike mit der gezeigten Sram X01 käme auf Euro 7190.