Yeti Switch Infinity-System am SB6c im Test

Christian Artmann

 · 31.05.2015

Yeti Switch Infinity-System am SB6c im TestFoto: Markus Greber
Yeti Switch Infinity-System am SB6c im Test

Noch nicht mal auf dem Markt und schon Gewinner der Enduro World Series 2014 – damit hat sich das neue Federungssystem von Yeti seine ersten Lorbeeren verdient.

Als Besonderheit beim Switch-Infinity-System wandert der zentrale Drehpunkt beim Ein- und Ausfedern auf den beiden Fox-Kashima-Hubstangen um gerade mal 5 mm auf und ab. Das simuliert einen unendlich langen virtuellen Hebel entgegen dem Vorgänger Switch Link mit einem extrem kurzen Hebel. Das System sieht komplex aus und ist es auch. Laut Yeti lohnt der Aufwand, denn Switch Infinity kombiniert eine sehr gute Antriebsneutralität mit optimaler Federungs-Performance. Die Haltbarkeit soll kein Problem sein.

  Das Yeti Switch Infinity-Fahrwerk am SB6c von den Amerikanern.Foto: Georg Grieshaber
Das Yeti Switch Infinity-Fahrwerk am SB6c von den Amerikanern.

Praxistest des Yeti Switch Infinity-Systems

Ein Yeti zu fahren, ist und bleibt emotional. Doch auch ganz nüchtern betrachtet, liefert die brandneue Switch-Infinity-Kinematik die Basis für eines der besten Hinterbausysteme, die es im All-Mountain- und Enduro-Bereich derzeit gibt. Der Hinterbau vereint subjektiv eine hohe Ruhe beim Treten mit sehr gut nutzbarem Federweg bis in die letzten Millimeter. Selbst beim Enduro SB6c kommt der Pilot nur im aggressiven Wiegetritt oder in sehr steilen Anstiegen in die Versuchung, den Plattformhebel des Fox-Dämpfers zu bemühen. Stattdessen genießt er permanent die komfort- und traktionsspendende Charakterisitk des herausragenden Hinterbaus.


PLUS Optimale Federwegsausnutzung bei hoher Effizienz
PLUS Dämpfer kann fast immer offen gefahren werden
MINUS Spezielle, aufwändige Rahmenkonstruktion, kein Platz für Flaschenhalter im Rahmen

Varianten vom Yeti Switch Infinity

Als jüngstes Kind der Yeti-Ingenieure findet man Switch Infinity derzeit nur bei den beiden Modellen SB5c (All Mountain mit 127 mm Federweg) und dem SB6c (Enduro mit 156 mm, oben abgebildet). Fürs nackte Rahmen-Kit zum Custom-Aufbau des SB5c sind 3390 Euro fällig, ein SB6c-Komplett-Bike mit der gezeigten Sram X01 käme auf Euro 7190.

  Das Yeti Switch Infinity System sieht komplex aus und ist es auch.Foto: Georg Grieshaber
Das Yeti Switch Infinity System sieht komplex aus und ist es auch.
  Vom Prototypen zur Serie: Insgesamt drei Jahre tüftelte Yeti am Switch Infinity – ein langer Weg vom ersten Versuchsmuster bis zum fertigen System mit cleaner Optik und reibungsarmer Kashima-Beschichtung.Foto: Hersteller
Vom Prototypen zur Serie: Insgesamt drei Jahre tüftelte Yeti am Switch Infinity – ein langer Weg vom ersten Versuchsmuster bis zum fertigen System mit cleaner Optik und reibungsarmer Kashima-Beschichtung.
  Yeti-Kennlinie: Nahezu ideal verläuft die Kennlinie des SB6c – sensibel im ersten Drittel, optimal nutzbar im Mittelbereich und leicht progressiv gegen Ende. So sehen Federungsträume aus.Foto: BIKE Magazin
Yeti-Kennlinie: Nahezu ideal verläuft die Kennlinie des SB6c – sensibel im ersten Drittel, optimal nutzbar im Mittelbereich und leicht progressiv gegen Ende. So sehen Federungsträume aus.
  Yeti Switch Infinity "… vereint alle Vorteile des bisherigen Switch Links mit dem Rail-Konzept unseres Downhill-Bikes. Das neue Design bringt mehr Effizienz, Steifigkeit und Haltbarkeit bei reduziertem Gewicht und einfacherer Herstellung." (Peter Zawistowski, Produktentwickler und Federungs-Designer bei Yeti)Foto: Hersteller
Yeti Switch Infinity "… vereint alle Vorteile des bisherigen Switch Links mit dem Rail-Konzept unseres Downhill-Bikes. Das neue Design bringt mehr Effizienz, Steifigkeit und Haltbarkeit bei reduziertem Gewicht und einfacherer Herstellung." (Peter Zawistowski, Produktentwickler und Federungs-Designer bei Yeti)