Markus Greber
· 04.01.2021
Mit dem Ransom erweitert Scott seine E-MTB-Palette in höhere Federwegsregionen. Das Enduro kommt mit Bosch-Antrieb, üppig Federweg und schnörkelloser Optik. Wir haben das Top-Modell 910 getestet.
Das Ransom hat eine lange Tradition: 2006 stellte Scott das langhubige Enduro erstmals vor, seitdem fand es auch bei der Touren-Klientel reichlich Fans. Denn trotz üppigem Federweg war das Ransom immer gut zu pedalieren. Nun die E-Version des Erfolgs-Enduros – „Endlich!“, will man rufen, denn etwas lange hatte sich Scott aus dem Long-Travel-Thema herausgehalten. Die Zeit haben die Schweizer allerdings gut genutzt und dem eRide dieselben Gene eingepflanzt wie seinen unmotorisierten Vorgängern. Herausgekommen ist ein modernes E-MTB mit top Fahrwerk und spritzigem Bosch-Motor.
Mit 24,3 Kilo holt das Scott keine Gewichtsrekorde, doch der Wert geht für ein E-MTB dieser Kategorie voll in Ordnung. Der Alu-Rahmen und die massive 38er-Fox drücken auf die Waage. Im Unterrohr steckt der 625er-Powertube-Akku, im Sattelrohr eine Fox-Transfer-Stütze mit 175 mm Hub (Größe L), auch hier setzen die Produkt-Manager also auf Funktion statt Kiloschwindel. Nur bei der Maxxis-Bereifung hat man die Grammanzeige im Kopf gehabt: Statt auf die pannensichere Double-Down- setzt Scott auf die leichtere Exo+Karkasse. Vom Fahrwerk sind die Schweizer so überzeugt, dass sie sogar auf ihr patentiertes Twinloc-System verzichten. Mit dem können Scott-Piloten normalerweise vom Lenker aus das Fahrwerk verstellen. Kurzum: Man vermisst dieses Feature nicht, denn das Ransom zeigt im Anstieg ähnliche Talente wie im Downhill.