Adrian Kaether
· 22.10.2019
Die neuen E-Bikes von GT sollen Spaß machen ohne dabei zu teuer zu werden. Das Hardtail Pantera ist das Bike für Tourenfahrer, mit dem Enduro-inspirierten Force kann man es richtig krachen lassen.
GT war Anfang der 90er-Jahre eine der angesagtesten Bike-Marken. Zwar genoss die US-Firma mit dem berühmten Hardtail Zaskar im Triple Triangle Design nie den Kult-Status von Yeti oder Klein. Aber spätestens seit Hans Rey auf GT Bikes seine todesmutigen Stunts auf die Leinwand brannte, war es vorbei mit dem Schattendasein der Marke. Auch im Renngeschehen konnten sich die Amerikaner in der Folge beweisen: erst mit den Athertons im Downhill-Worldcup, jetzt mit Martin Maes – meistens – im Endurosektor.
Aber die Zeit bleibt nicht stehen, und schon seit längerer Zeit steht ein neuer Stern am Bike-Himmel, der immer heller und heller scheint. Zeit für GT, auch das E-Bike ernst zu nehmen. Mit dem Enduro Force GT-E und dem Hardtail Pantera GT-E stellen die Amerikaner zwei ausgereifte Pedelec-MTBs vor, die gleichzeitig funktionell und trotzdem nicht übermäßig teuer sein sollen. Das Hardtail Pantera GT-E mit 29-Zoll-Laufrädern und 120 Millimetern Federweg in der Front richtet sich dabei eher an Tourenfahrer, während das Force GT-E ganz offen Martin Maes‘ Enduro-Race-Bike aus der EWS (Enduro World Series) kopiert. Nur eben mit Motor. Ein Bike für alle, die es im Gelände auch regelmäßig richtig krachen lassen wollen.
Zwischen 2399 und 3199 Euro sind mindestens für den Einstieg in das E-MTB-Segment von GT fällig. Dafür liefern die Amerikaner dem Kunden mit dem Pantera GT-E ein gutmütiges und vielseitiges Hardtail, das mit Shimano-Steps-Antrieb und einer ausgewogenen Geometrie auf der Höhe der Zeit ist und sich sowohl auf entspannten Touren als auch im leichteren Geländeeinsatz wohlfühlen sollte. Die Kapazität der im Rahmen integrierten Batterien liegt über alle Varianten bei 504 Wattstunden, ansonsten ist die Ausstattung des Bikes stark abhängig vom Modell.
Das Einstiegsmodell Pantera Dash (2399 Euro) schont mit sehr günstigen Komponenten und Steps-E-5000-Antrieb vor allem den Geldbeutel. Das Topmodell Pantera Bolt (3199 Euro) bietet mit Rockshox-Judy-Gabel, SX-Eagle-Antrieb, guten Reifen und Shimano-Steps-E-8000-Motor eine solide Ausstattung, mit der auch Touren im schwererem Gelände Spaß machen. Dazwischen platziert sich das Pantera Current (2699 Euro) mit dem Steps-E-7000-Motor und günstigen Parts.
Verglichen mit dem Pantera spielt das Force GT-E in einer völlig anderen Liga. Schwer und lang, viel Federweg plus große Laufräder, damit ist das Force für jede Herausforderung im Gelände gewappnet. Der Lenkwinkel liegt bei flachen 65 Grad, der Sitzwinkel beträgt 76 Grad und der Reach 475 Millimeter in Rahmengröße L. In Kombination mit den 455 Millimeter langen Kettenstreben könnte das Force schnelle Piloten mit viel Laufruhe belohnen und schwierige Passagen bereitwillig erklettern, ohne dass die Front zu schnell leicht wird. Bis zum Fahrtest bleibt das aber Spekulation.
Anders als beim stärker budgetorientierten Pantera gibt es beim Force GT-E nur zwei Ausstattungsvarianten: Das Topmodell AMP (4499 Euro) und das Modell Current (3799 Euro). Das günstigste Modell Dash fällt weg. Allerdings hätte eine Ausstattungsvariante unterhalb des bereits sparsam bestückten Current auch im harten Geländeeinsatz keinen Sinn mehr gemacht – und dafür ist das Force schließlich gebaut. Etwas luxuriöser als das Current kommt das AMP daher, das mit seinem E-8000-Antrieb, Rockshox-Fahrwerk (35 Gold, Deluxe Select R), Shimanos neuen Vierkolben-Stoppern MT420, der Sram-SX-Eagle-Schaltung sowie den Downhill-Reifen von Maxxis auch für harte Trails gerüstet ist.
Alle weiteren Infos zu den neuen GT E-Bikes finden sie auf der Website des Herstellers.