Peter Nilges
· 27.09.2022
Mit 5499 Euro kostet unser Referenz-Bike, das YT Jeffsy Uncaged 8, rund 1400 bis 2000 Euro mehr als der Rest des Feldes und verfügt über weniger Federweg. Anhand des Jeffsy, einem klassischen All Mountain Bike mit 150 Millimetern Federweg, wollten wir überprüfen, ob der höhere Preis den geringeren Federweg auch im Enduro-Einsatz kompensieren kann.
Zunächst einmal schlägt sich der höhere Preis des limitierten Modells des YT Jeffsy Uncaged 8 positiv auf das Gewicht nieder. Das Versender-Bike landet inklusive Pedalen bei 15 Kilo und wiegt damit rund 700 Gramm weniger als die langhubige Konkurrenz. Auch die Laufräder bringen wenig auf die Waage. Im Vergleich hängt das Jeffsy dadurch besser am Gas, pumpt wenig im Wiegetritt und sammelt in der Bergaufwertung die meisten Punkte. Durch die tiefere Front (niedriger Stack) fällt die Sitzposition zudem leicht sportlich aus. Auch der kürzere Federweg unterstützt das direktere Fahrgefühl.
Das Jeffsy reagiert weniger träge und lässt sich müheloser und spielfreudiger über den Trail manövrieren. Selbst im Bikepark gibt das YT eine gute Figur ab, allerdings nur, solange die Stecken nicht zu rau werden. Im mittleren Teil der Freeride-Strecke am Geißkopf, wo Federweg gefragt ist, zieht die Enduro-Konkurrenz davon.
Weniger Federweg, die leichten Laufräder und ein kürzerer Radstand bringen das YT Jeffsy an die Grenzen und sorgen für Nervosität. Im Vergleich zu den meisten anderen Enduros im Test fühlt sich das vielfach verstellbare Cane-Creek-Fahrwerk deutlich straffer an. Dabei lassen die Gabel als auch der Dämpfer für Fahrwerk-Nerds keine Wünsche offen. Zudem kann die Gabel auf 160 Millimeter Federweg umgebaut werden. Der breit bauende Hinterbau und der geringe Platz für eine Flasche kosten Punkte.
Peter Nilges, BIKE-Testleiter: Im Enduro-Umfeld begeistert das Jeffsy mit dem besten Vortrieb und einem leichtfüßigen Handling. In grobem Terrain kann das All Mountain allerdings nicht über den knapperen Federweg hinwegtäuschen.