Peter Nilges
· 06.10.2022
Beim Propain Tyee setzt der Versender - genau wie Bulls - auf einen leichten Vollcarbonrahmen, der keine 3000 Gramm auf die Waage bringt. Im schwarzen Sicht-Carbon-Look macht das Tyee einen sehr hochwertigen Eindruck und sammelt trotz fairen Preisschilds auch bei der Ausstattung ordentlich Punkte.
Als das leichteste Enduro im Testfeld verfügt das Propain Tyee CF 29 über eine Rockshox-Lyrik-Gabel in der Ultimate-Ausführung, leichte Alu-Laufräder sowie kräftige Bremsen. Bei den Details, wie der windigen Zugverlegung unter dem Tretlager oder der recht laut klappernden Kette, gibt es jedoch noch Optimierungsbedarf.
Trotz des guten Gesamtgewichts geht das Propain Tyee bergab keine Kompromisse ein und spezifiziert einen Stahlfederdämpfer. Damit generiert das feinfühlige Heck eine sehr gute Traktion und bietet mit 164 Millimetern Federweg viel Schluckvermögen. Lediglich das Nukeproof kann bei der Hinterbaufunktion noch eine Schippe drauflegen. Mit 446 Millimetern fallen die Kettenstreben beim Propain mit Abstand am längsten aus. Das sorgt für Laufruhe und ein gutes Klettervermögen, beschneidet jedoch die Verspieltheit. Wer das Vorderrad anheben will, braucht daher mehr Einsatz.
Der Verfügbarkeit geschuldet mussten wir mit Rahmengröße M vorliebnehmen. Beim Propain Tyee in Größe L wäre der Reach um 20 Millimeter länger, was für eine ausgewogene Sitzposition sorgen sollte. Wer im Wiegetritt auf das Pumpen des Hinterbaus verzichten will, muss zur Plattform greifen. Durch den tief im Rahmen stehenden Dämpfer lässt sich der Plattformhebel aber nur schlecht erreichen. Praktisches Detail: Die Bike-Yoke-Tele-Stütze besitzt eine Schnellentlüftung. Diese muss man jedoch auch regelmäßig betätigen.
Selbst mit Stahlfederdämpfer erzielt das Propain Tyee ein gutes Gewicht und zählt bergab zu den stärksten Enduros. Auch die Ausstattung fällt überdurchschnittlich gut aus.