Peter Nilges
· 01.10.2022
Bei 3999 Euro startet der Konfigurator für das Alu-Enduro Last Coal MX. Mit 4029 Euro hat der Versender also gerade einmal die Grundausstattung für unser Test-Bike dranschrauben können.
Das Last Coal kommt also eher “vernünftig” daher. Es gibt DT-1900-Laufräder, ein Rockshox-Fahrwerk in der mittleren Select+ Güte und eine Shimano-SLX-Schaltung. Wenig Bling-Bling, aber durchweg funktionell. Lediglich die neue und recht günstige Sram-DB8-Bremse konnte durch die schwache Verzögerung wenig begeistern.
Beim Blick auf die Geometrie liegt das Last Coal auch in der MX-Version mit 27,5-Zoll-Hinterrad auf der laufruhigen Seite. Durch den Tausch des Zwischenstücks zwischen Umlenkhebel und Hinterbau passt auch ein 29-Zoll-Hinterrad. Der Radstand fällt üppig aus, der Lenkwinkel ist mit 63,7 Grad am flachsten und der Reach im Vergleich am längsten in diesem Testfeld. Trotz Alu-Rahmens zählt das Coal zu den leichteren Bikes, was sich trotz der Länge positiv auf das Handling auswirkt. Da auch der Sitzwinkel Last-typisch steil ausfällt, trifft die Sitzposition den Kompromiss aus Sport und Komfort.
Etwas gewöhnungsbedürftig: Durch den äußerst flachen Lenkwinkel neigt die Lenkung in Kombination mit dem kurzem Vorbau beim langsamen Klettern bergauf zum Abkippen. Im Wiegetritt pumpt der Hinterbau deutlich und erfordert den Griff zur effektiven Dämpferplattform. Bergab profitiert das Last von seiner Vollgas-Geometrie sowie dem griffigen Vorderreifen. Das Bike vermittelt Souveränität, auch wenn es grob zur Sache geht. Während die Rockshox ZEB sehr gut im Federweg steht, hätten wir uns vom Hinterbau, der auf Grund des Preises ohne einen Dämpfer mit einstellbarer Druckstufe kommt, etwas mehr Gegenhalt gewünscht.
Das Last Coal MX liefert eine solide Vorstellung ab und sorgt für Souveränität bergab, auch wenn der Hinterbau etwas mehr Gegendruck bieten könnte. Bergauf platziert sich
das recht leichte Last im Mittelfeld.