Christian Artmann
· 31.05.2015
Lange hat Canyon ein Geheimnis um das Konzept gemacht – selbst noch, als die Fahrer des hauseigenen Factory-Teams schon lange mit dem Shapeshifter in der Enduro World Series unterwegs waren.
Konzeptionell ist das Shapeshifter-System genial einfach – eine variable Dämpferanlenkung in nur zwei Stufen. Die Besonderheit ist die versteckt im Umlenkhebel liegende Gasdruckfeder, die – in der Funktion ähnlich einer Vario-Stütze – vom Remote-Hebel am Lenker aus gesteuert wird und die Umstellung auch während der Fahrt erlaubt. Das Dämpfer-Setup bleibt dabei immer gleich, und als zusätzlicher Pluspunkt ist der Kunde nicht auf einen speziellen Dämpfer festgelegt.
Canyon hat mit dem Shapeshifter das Konzept der verstellbaren Dämpferanlenkung weitergedacht. Wenn Dämpfer und Gasdruckfeder penibel auf das Fahrergewicht eingestellt sind, lässt sich das Bike sehr einfach per Lenker-Remote zwischen den Modi verstellen. Allerdings ist die exakte Abstimmung diffizil – Canyon liefert deshalb einen ausführlichen Setup-Guide mit. Auch wenn das Strive durch die universelle Geometrie bereits im DH-Modus gut klettert, erleichtert der CC-Modus vor allem durch das höhere Tretlager und die zentralere Gewichtsverteilung lange Uphill-Passagen. Trotz der Unterschiede fallen die Modi nicht zu extrem aus, sodass man beide noch recht universell nutzen kann.
PLUS Beide Fahrwerks-Modi sind sehr gut nutzbar
PLUS Umstellung während der Fahrt mit etwas Gewichts-verlagerung des Fahrers sehr einfach
MINUS Erfordert ein präzises Setup für optimale Funktion
Mit der Zielrichtung, ein optimales Fahrwerk für Enduro-Racing zu entwickeln, ist das Shapeshifter-Fahrwerk derzeit nur in den Modellen der Strive-Serie (27,5") zu finden. Diese umfasst insgesamt vier Modelle mit Alu-Rahmen (2499 bis 3299 Euro) und fünf Modelle mit Carbon-Rahmen (3699 bis 4999 Euro) – wahlweise mit Touren-lastiger Regular- oder gestreckterer Race-Geometrie.