Michael Seitz
· 07.02.2020
Immer mehr E-Bikes sind dank Vernetzung, Ortung und elektronischen Motorsperren gegen Diebstahl geschützt. Wir vergleichen die Systeme der Hersteller mit Nachrüstlösungen und geben weitere Tipps.
Seit vielen Jahren liegt die Zahl der Fahrraddiebstähle in Deutschland auf einem hohen Niveau: Rund 300000 Rädern pro Jahr wechseln den Besitzer ohne Zustimmung des Eigentümers. Zusätzlich gehen Experten von vielen, nicht gemeldeten Diebstählen aus, da viele Opfer nur wenig Hoffnung auf ein Wiedersehen haben. Tatsächlich ist die Aufklärungsquote der Polizei mickrig. So werden in der deutschen Klau-Hauptstadt Berlin pro Jahr nur knapp 4 Prozent der Diebstähle aufgeklärt. Doch das könnte sich schon bald ändern. Denn rechtzeitig mit dem Boom der E-Bikes ist Verstärkung in Sicht: Immer mehr Hersteller präsentieren elektronische Systeme gegen Diebstahl, die der Polizei für die Wiederbeschaffung gestohlener Räder entscheidende Tipps liefern. Einige System scheinen so sicher, dass die Hersteller ihren Kunden selbstbewusst die Wiederbeschaffung garantieren oder bei Nicht-Erfolg Ersatz anbieten.
Diese erstaunliche Trendwende hängt natürlich in erster Linie mit dem Energievorrat zusammen, den E-Bikes durch ihre Batterie ständig bei sich tragen. Die Energie ist eine der Voraussetzungen für Vernetzung und
Ortung. Damit sind E-Bikes angekommen im Internet der Dinge, sie können mit anderen Geräten kommunizieren, ihren Standort teilen oder ihren aktuellen Zustand übermitteln. Dadurch lässt sich beispielsweise ein unsichtbarer elektronischer Zaun um das E-Bike ziehen, und beim unerlaubten Verlassen schlägt das Smartphone über eine mit dem Bike verbundene App Alarm. Oder das Bike erkennt durch Sensoren verdächtige Erschütterungen etwa durch Aufbruchwerkzeuge oder durch Wegtragen.