Test All Mountains 2022Conway WME 3.9

Peter Nilges

 · 23.07.2022

Test All Mountains 2022: Conway WME 3.9Foto: Max Fuchs
Conway WME 3.9

Dem Conway WME 3.9 wurde als einzigem Bike im 3000-Euro-Testfeld ein Vollcarbon-Rahmen spendiert. Dank der leichten Fasern bringt der voluminöse Rahmen nur 2569 Gramm auf die Waage und unterbietet damit die Konkurrenz um 500 bis 1400 Gramm.

Auch im STW-Ranking steht das WME damit an erster Stelle. Die Kehrseite der Medaille: Der teure Rahmen lässt wenig Geld für die Ausstattung übrig. So schaltet man am WME 3.9 mit einer unpräzisen Sram-SX-Schaltung, die nur über eine geringe Bandbreite verfügt. Auch die Laufräder liegen nicht mehr weit von der Sechs-Kilo-Marke entfernt.

So landet das Conway beim Gesamtgewicht lediglich im Mittelfeld, bietet Dank hochwertigem Rahmen aber eine sehr gute Ausgangs­basis fürs Tuning. Trotz der trägen Laufräder überzeugt das Conway WME im Uphill. Die griffigen Schwalbe-Reifen rollen sehr gut, und der Hinterbau nickt selbst bei offenem Dämpfer nur leicht im Wiegetritt. Wegen des kurzen Reachs fällt die Sitzposition komfortabel aus. Bergab lässt sich das Conway Dank des moderaten Radstands handlich und präzise steuern.

Fahrwerk am Conway WME Mittelmaß

Vom Fahrwerk hätten wir uns allerdings etwas mehr erwartet: Der Hinterbau spricht nicht ganz so fein an und liegt daher weniger satt. Es fehlt insgesamt etwas Dämpfungskontrolle, wodurch sich das Fahrwerk undefiniert anfühlt. Zudem klappert das WME laut in der Abfahrt, die Marzocchi-Gabel weist Buchsenspiel auf. Im Gegenzug sorgen die griffigen Reifen und die stark zupackenden TRP-Bremsen für ein hohes Maß an Kontrolle. Details, wie ein integriertes Staufach unter dem Unterrohr, steigern die Benutzerfreundlichkeit und bringen zusätzliche Punkte im Bewertungssystem. Die Garantie fällt mit nur zwei Jahren kurz aus.

 Im Staufach mit Klettbändern kann Werkzeug oder Ersatzmaterial untergebracht werden.Foto: Max Fuchs
Im Staufach mit Klettbändern kann Werkzeug oder Ersatzmaterial untergebracht werden.
 Der Hinterbau baut sehr breit und lässt wenig Fersenfreiheit. Der Bremssatteladapter muss den Abstand der Bremsscheibe zur 
Sitzstrebe ausgleichen.Foto: Max Fuchs
Der Hinterbau baut sehr breit und lässt wenig Fersenfreiheit. Der Bremssatteladapter muss den Abstand der Bremsscheibe zur Sitzstrebe ausgleichen.

Fazit zum Conway WME 3.9

Max Fuchs, BIKE-Redakteur: Das Conway WME 3.9 überzeugt durch einen leichten Carbon-Rahmen mit nützlichen Details. Abzug gibt es für die vergleichsweise günstige Ausstattung und das wenig potente Fahrwerk. Durch den guten Vortrieb macht das All Mountain auch auf langen Touren viel Freude.

 Der Hinterbau baut sehr breit und lässt wenig Fersenfreiheit. Der Bremssatteladapter muss den Abstand der Bremsscheibe zur 
Sitzstrebe ausgleichen.Foto: Max Fuchs
Der Hinterbau baut sehr breit und lässt wenig Fersenfreiheit. Der Bremssatteladapter muss den Abstand der Bremsscheibe zur Sitzstrebe ausgleichen.

Technische Daten zum Conway WME 3.9

Allgemein

  • Preis: 3149 Euro
  • Rahmenmaterial: Carbon
  • Rahmengröße: S / M / L / XL (getestete Größe L / 46 cm)
  • Weitere Infos->

Messwerte

  • Gewicht o. Pedale: 15,12 kg
  • Federweg vorne / hinten: 153 / 152 mm

Ausstattung

  • Gabel: Marzocchi Bomber Z2 Rail
  • Dämpfer: Fox Float DPS Performance
  • Kurbel: Sram SX Eagle
  • Schaltung: Sram SX Eagle 1 x 12
  • Übersetzung / Bandbreite: 30;  11–50 / 454 %
  • Bremsanlage / Disc (vorne / hinten): TRP Slate Evo / 203 mm / 180 mm
  • Teleskopstütze / Hub / Ø: Contec Drop-A-Gogo / 150 mm / 31,6 mm
  • Laufräder: Formula-Naben; Rodi Ready 30-Felgen
  • Reifen: Schwalbe Magic Mary Superground Addix Soft / Hans Dampf Supertrail Addix Soft 29 x 2,4 / 2,35
  • Wartungsfreundlichkeit: schwach
GeometriedatenFoto: BIKE Testabteilung
Geometriedaten
CharakteristikFoto: BIKE Testabteilung
Charakteristik
Federkennlinien: Gabel und Hinterbau passen gut zueinander. Das Heck könnte allerdings sensibler arbeiten und für mehr Traktion sorgen.Foto: BIKE Testabteilung
Federkennlinien: Gabel und Hinterbau passen gut zueinander. Das Heck könnte allerdings sensibler arbeiten und für mehr Traktion sorgen.

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