Test All-Mountain-E-Bikes 2022KTM Macina Kapoho 7972 im EMTB-Lesertest

Florentin Vesenbeckh

 · 26.09.2022

Test All-Mountain-E-Bikes 2022: KTM Macina Kapoho 7972 im EMTB-LesertestFoto: Adrian Kaether

Die Österreicher von KTM spendieren ihren E-MTBs großzügige Federwege. Das KTM Macina Kapoho ist mit 160 Millimetern an Vorder- wie Hinterrad der Spitzenreiter unter den acht Kandidaten des EMTB-Lesertests.

Sind das nicht schon Enduro-Maße? Nein, denn der Federweg hat nur eine bedingte Aussagekraft über den Einsatzbereich eines E-MTBs. Dass das KTM Kapoho ein klassisches All Mountain mit Touren-Genen ist, zeigt ein Blick auf die Geometrie. Mit dem steilsten Lenkwinkel und kürzesten Radstand im EMTB-Test landet es auf der konservativ-gemütlichen Seite. Auch der Reach von 455 Millimetern bleibt gemäßigt. Ganz und gar nicht gemäßigt ist leider das Gewicht des Alu-Bikes. 27,65 Kilo, unrühmlicher Spitzenwert. Die Geometrie mit den kurzen Kettenstreben schafft es, dem Bike dennoch eine gewisse Agilität einzuhauchen. Aufs Hinterrad lässt es sich recht leicht ziehen. Doch bei dynamischen Fahrmanövern ist das hohe Gewicht leider negativ spürbar.

Die Entnahme des Akkus nach oben ist Millimeterarbeit und etwas hakelig. Gut: Die Batterie ist nicht dem Dreckbeschuss ausgesetzt. Schlecht: starkes Klappern, denn der Akku wird nicht gut fixiert.Foto: Adrian Kaether
Die Entnahme des Akkus nach oben ist Millimeterarbeit und etwas hakelig. Gut: Die Batterie ist nicht dem Dreckbeschuss ausgesetzt. Schlecht: starkes Klappern, denn der Akku wird nicht gut fixiert.

In anspruchsvollen Rumpelabfahrten kann die Heckfederung mit viel Reserven punkten. Auch heftige Schläge steckt das KTM Kapoho locker weg, das Plus an Federweg macht sich dabei bemerkbar. Die 35er-Federgabel von Rockshox kann mit dem souveränen Hinterbau nicht ganz mithalten. In Summe ist die Vorstellung des KTM in der Abfahrt aber durchaus gelungen. Auch im Anstieg schlägt sich das Bike ordentlich. Die sehr kurzen Kettenstreben fordern aber eine aktivere Fahrweise, wenn es steil wird. Der Hinterbau reagiert auf kleine Schläge wenig sensibel, der Fahrkomfort könnte größer sein. Schade: Der Akku klappert massiv im Unterrohr. Gut: hohes zulässiges Gesamtgewicht.

Der Magnet sitzt auf dem Ventil, der Sensor direkt im Motor. Auf eine fehleranfällige Verkabelung kann somit verzichtet werden.Foto: Adrian Kaether
Der Magnet sitzt auf dem Ventil, der Sensor direkt im Motor. Auf eine fehleranfällige Verkabelung kann somit verzichtet werden.

Fazit von Florentin Vesenbeckh, stellvertretender EMTB-Chefredakteur:

Solides Touren-Fully mit Reserven für ruppiges Gelände. Eher gediegen denn übermäßig sportlich. Top Motor, starke Reichweite, aber leider sehr schwer.

Florentin Vesenbeckh, stellvertretender EMTB-ChefredakteurFoto: Max Fuchs
Florentin Vesenbeckh, stellvertretender EMTB-Chefredakteur

Alle Gewinner-Bikes der großen Umfrage unter unseren Leserinnen und Lesern gibt es hier: >> 8 All-Mountain E-Bikes im großen EMTB-Lesertest 2022 <<

Technische Daten KTM Macina Kapoho 7972

Allgemeine Infos

Antrieb

  • Motor: Bosch Perf. CX Smart-System
  • Max. Drehmoment³: 85 Nm
  • Akku³ / -Gewicht² / Preis Ersatz-Akku: Powertube 750 / 4392 g / 999 Euro
  • Schaltung: Shimano Deore / XT (12fach)
  • Übersetzung (v. / h.): 36; 10–51
  • Display / Größe: Bosch Kiox 300 / 33 x 48 mm

Messwerte

  • Gewicht²: 27,65 kg
  • Federweg v. / h.: 160 / 160 mm
  • Reichhöhe¹: 1902 (+0) hm
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 13,9 km/h

Ausstattung

  • Zul. Gesamtgewicht³: 147 kg
  • Gabel / Dämpfer: Rockshox 35 Gold RL / Fox Float X Performance
  • Teleskopstütze: KTM Comp Dropper, 150 mm
  • Bremse / Disc Ø (vorne / hinten): Shimano Deore Vierkolben / 203 mm / 180 mm
  • Laufräder: Shimano MT400-Naben; Ambrosio E35 Trail-Felgen
  • Reifen (v. / h.): Maxx. M. DHF EXO, 29 x 2,5" / DHR II EXO+, 27,5 x 2,8"

KTM Macina Kapoho 7972 -  GeometriedatenFoto: EMTB-Testabteilung
KTM Macina Kapoho 7972 - Geometriedaten

¹ Die Reichhöhe wurde bei standardisierten Messfahrten an einem Asphaltanstieg mit 12,2 Prozent Steigung ermittelt. Höchste Unterstützungsstufe, 150 Watt Tretleistung des Fahrers, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 90 kg. In Klammern die Höhenmeter im deutlich gedrosselten Notlauf-Modus.

² Ermittelt an den Prüfständen im EMTB-Testlabor, Gewicht ohne Pedale. Akku-Gewicht ggf. inkl. verschraubtem Cover.

³ Herstellerangabe

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