Dominik Scherer
· 04.02.2013
Touren-Guides müssen sich 100-prozentig auf ihre Gäste konzentrieren. Keine Zeit für ein zickiges Bike.
Dauertest-Leistung: 3.384 km, 73.000 hm
Vom legendären Ruf des "Stumpy" hatte ich schon viel gehört. Mein Wunsch-Bike in 29 Zoll war ausverkauft, daher musste ich auf das 26er-Carbon-Expert mit 140 mm Federweg ausweichen. Ausgestattet mit aktuellster Trail-Technik hat das Stumpjumper anno 2012 nichts mehr mit dem Hardtail-Klassiker von vor 30 Jahren gemein. Das hauseigene Brain-Hinterbausystem bildet das Herzstück des Gesamtsystems Stumpjumper. Darin spürt man all die langen Jahre der Entwicklung am deutlichsten: Das Fahrwerk des Carbon-Boliden ist eines der feinsten, das ich je gefahren bin. Hat man sich an das Gefühl des automatischen Lockout gewöhnt, begeistert der Hinterbau mit feinem Ansprechverhalten und satter Traktion in jeder Situation. Das Set-up mit der Auto-Sag-Funktion funktionierte bei mir mehr als simpel. Nur die Gabel ohne Steckachse passt bei dem steifen Chassis mit der 142-mm-Steckachse nicht ins Bild. Die Absenkung der Gabel nutzte ich nur an extrem steilen Rampen, denn die Geometrie des Stumpjumper ist ebenso ausgewogen wie sein Fahrwerk. Dass es der Schaltung an Präzision fehlte und das Tubeless-System gezickt hat, konnte ich verschmerzen. Nur das ständige Gequietsche der Formula-Stopper war mir ein Graus.
Fazit: Trailbike der Extraklasse mit feinem Brain-Hinterbau; den mehr als positiven Gesamteindruck konnten die Schalt- und Bremsproblemchen nicht beeinträchtigen.
Defekte und Materialwechsel
• 50 km - SQ-Lab-Sattel und -Griffe montiert
• 70 km - Formula-Matchmaker-Schelle gebrochen
• 1750 km - Bremsbeläge verschlissen, Wechsel auf Tour
• 2100 km - Platten weil tubeless versagt, Schläuche rein
• 2700 km - Bremsbeläge und Kette verschlissen