BIKE Magazin
· 18.06.2016
Ende der 80er haben wir Mountainbikes als Jeeps unter den Fahrrädern bezeichnet. Damals wusste niemand, dass ein Jeep-Bike mal ganz anders aussehen wird – Vorhang auf fürs Scott Scale im Plus-Format.
Die Idee vom All-Mountain-Hardtail ist nicht neu, dicke Reifen sind das fehlende Puzzlesteinchen. Mit 2,8er-Schlappen steigen die Offroad-Qualitäten eines Hardtails im rauen Gelände im Quadrat. Allerdings ist ein Plus-Hardtail wie das Scale eine klare Entscheidung für die Geländetauglichkeit und gegen das Bergtrikot. Man spürt die Trägheit auf Asphalt, Rahmen (1890 Gramm), Laufräder (fast fünf Kilo) und das gesamte Bike sind schwer. Die Ausstattung fällt für 2599 Euro mager aus, und damit meinen wir nicht nur die elf Gänge. Aber man sitzt gut drauf, steuert souverän über Wurzelteppiche und freut sich auf losem Untergrund über die Traktion. Auf den rumpeligen Münchner Isar-Trails funktioniert das Konzept sehr gut, wir möchten sogar behaupten: Wenn dort überhaupt ein Hardtail Spaß macht, dann so eins. Würden die Firmen zusätzlich 29er-Laufräder mit schnellen Reifen ausliefern, hätte man zwei Bikes in einem. Brauchst Du also das Scale Plus? Wie beim Jeep hängt der Nutzwert vom Einsatzbereich ab. Hast Du Wurzel-Trails, Sandpisten und tiefe Schotteranstiege hinter dem Haus UND willst Hardtail fahren – das Scale ist Dein Bike.
Die dicken Plus-Reifen machen Hardtails geländegängiger. Der Fahrspaß steigt aber vorwiegend bergab. Das Scale-Konzept ist durchdacht und angenehm simpel gehalten. Perfekt wäre ein dazu passender, schneller und leichter Laufradsatz in 29 Zoll.
PLUS Fahrstabiles Handling, Zuwachs an Fahrkomfort, 120er-Gabel passt ins Konzept
MINUS Ausladende Kettenstreben, relativ teuer
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