Franz Fischer
· 20.02.2018
Mit 130 Millimetern Federweg und 29-Zoll-Laufrädern gibt es nur wenig, was das Speedfox nicht kann. Darum blieb das Bike nur selten in der Garage und sammelte richtig Kilometer.
LAUFLEISTUNG 5.762 Kilometer | 84.552 Höhenmeter
12-Stunden-WM, Tremalzo-Schleife oder die Umrundung der heimischen Bergketten. In seinem zweijährigen Dauereinsatz hat das BMC Speedfox viele Trails gesehen und so manchen Gipfel erklommen. Kein Wunder: Als ein Fully der Kategorie Trailbike gibt es nur wenige Situationen, in denen das BMC deplatziert wäre. Quasi ein echter Alleskönner zum Kilometerfressen. Dass Tester Franz im Laufe der Testphase nahezu 6000 Kilometer und 85000 Höhenmeter sammelte, überraschte aber auch uns und unterstreicht die Zuverlässigkeit des Speedfox’.
Gleich zu Beginn stellte Franz das BMC auf eine harte Probe: 12-Stunden-WM in Weilheim und zwar als Einzelstarter. Leider regnete es die Tage zuvor in Strömen, sodass die Strecke größtenteils mehr einem Flussbett als einem Trail ähnelte. Bereits nach drei Stunden musste Franz mitsamt BMC das Handtuch werfen. Ein Mix aus Schlamm und Gras sorgte für gut drei Kilo Zusatzgewicht und blockierte bereits nach wenigen Metern immer wieder beide Räder. Keine leichte Kost für Mensch und Maschine, weshalb das Rennen vom Veranstalter sogar nach 10,5 Stunden beendet wurde. Nach insgesamt 500 Kilometern stand im Anschluss an das Rennen also erst mal eine Komplettreinigung mit Entschlammung aller beweglichen Teile an. Doch das BMC steckte die harte Behandlung ohne Murren weg.
Erst 1000 Kilometer später verlangte das Bike nach den ersten Ersatzteilen. Tretlager, Bremsbeläge und die Kettenführung mussten erneuert werden. Durch die Kombination aus Dreck und ordentlicher Kilometerleistung fraß die Kette bereits tiefe Riefen in das Kunststoff der Führung. Neben den üblichen Verschleißteilen wie Kette, Bremsbeläge und Tretlager gab es bis auf die Rockshox-Reverb-Sattelstütze keine besonderen Vorkommnisse. Die Stütze musste bei Kilometer 2600 entlüftet werden, sank ab 4100 Kilometern stetig ab, bis sie schließlich undicht wurde.
FAZIT: Bis auf die üblichen Verschleißteile und den Ausfall der Reverb-Tele-Stütze zeigte sich das BMC absolut zuverlässig und durchweg empfehlenswert. Ein Super-Allrounder.
DEFEKTE | WARTUNG
• 1460 km – Lager, Bremsbeläge, Kettenführung: Als Spätfolgen der 12-Stunden-WM machte das Tretlager schlapp und musste, ebenso wie die Bremsbeläge, erneuert werden. Die BMC-eigene Kettenführung zeigte bereits tiefe Riefen und musste ebenfalls getauscht werden.
• 2600 km – Knarzgeräusche: Beim Anbremsen und im Wiegetritt machte das Speedfox erstmals Geräusche. Steuersatz sowie Tretlager und Kurbel wurden gesäubert und mit frischem Fett versehen, was wieder für stillen Trail-Genuss sorgte.
• 4100 km – Tretlager, Kettenführung: Nach über 4000 Kilometern machte sich das Tretlager wieder lautstark bemerkbar und musste erneut getauscht werden. Auch die zweite Kettenführung wies tiefe Laufspuren auf.
TUNING
• 0 km – Sattel und Griffe: Gleich zu Beginn der Testphase kamen Ergon-GX-Griffe und ein Selle-Italia-SLR-Sattel statt einem Fizik-Tundra ans Bike.
• 120 km – längerer Vorbau: In Rahmengröße S und dem 70er-Vorbau fiel die Sitzposition zu kompakt aus. Ein 90 Millimeter-Vorbau brachte die gewünschte Länge.
DAS SAGEN DIE LESER
"Drei Jahre Garantie auf den Rahmen, nach vier Jahren dann ein Rahmenbruch." Erich Giesinger, Facebook
"Perfektes Rad – macht alles mit." Ole Unger, Facebook
"Läuft und läuft und läuft. Perfektes Bike!" Steffen Hack, Facebook
BEZIEHUNGS-HIGHLIGHTS
Harter Genuss
Die 12-Stunden-WM stellte sich auf Grund der Witterungsbedingungen als eine der härtesten Herausforderungen im Testablauf heraus. Ein eher genussvolleres Highlight war dagegen die Tremalzo-Schleife mit 3068 Höhenmetern und 89 Kilometern. Die fast 30 Kilometer lange Abfahrt vom Tremalzo-Scheiteltunnel bis nach Riva war der pure Wahnsinn.
Funktionalität 6 von 6 Punkten
Haltbarkeit 5 von 6 Punkten
DER TESTER
Franz Fischer, KFZ-Meister, 44 Jahre
Größe / Gewicht 1,70 m / 75 kg
Fahrerprofil Tages-Touren, knackige Isar-Runden
Lieblingsreviere Gardasee, Voralpen und Hausrunden auf den Isar-Trails
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