Stefan Loibl
· 02.06.2017
Er war ein Meister der Selbstinszenierung und dominierte den deutschen Cross-Country-Sport über Jahre. 2010 zog er sich plötzlich aus dem Profi-Sport zurück.
Sechs Deutsche-Meister-Titel in Folge, mehrere Podiumsplätze bei den Cross-Country-Europameisterschaften und ein fünfter Rang bei den Olympischen Spielen in Sydney. Lado Fumic galt als das Zugpferd der deutschen Cross-Country-Szene.
Doch nicht nur sportlich ragte Lado aus der Masse heraus. Mit dem Fumic-Brothers-International-Team (FBI) zeigte er sich als Meister der Selbstinszenierung, den Porsche zog er dem Team-Bus vor, und um krachende Sprüche war er nie verlegen – mit diesen Attitüden polarisierte Fumic nicht nur bei den Medien, sondern auch bei Kollegen und Sponsoren. Nach auffallenden Leistungsschwankungen in der Saison 2009 verabschiedete sich Lado Fumic 2010 komplett aus dem Profi-Sport und überließ seinem jüngeren Bruder Manuel die Wettkampfbühne. Gesundheitliche Probleme wie Pfeiffersches Drüsenfieber und ein Burnout zwangen den damals 34-Jährigen zu diesem Schritt. Aktuell leitet Lado Fumic drei unterschiedliche Firmen und sieht sich als Komplettanbieter für Unternehmenslösungen.
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Was waren die Gründe für Deinen Ausstieg aus dem Profi-Sport?
Ich hab’ die Reißleine gezogen, als es am schönsten war. Zudem kam gesundheitliches Pech hinzu. Pfeiffersches Drüsenfieber, die viele Reiserei und neben dem Training auch noch drei Firmen leiten, haben mich in eine Burnout-Situation gebracht. Ich war sogar in der Herzklinik und hatte nur noch einen Puls von 20 Schlägen. Also musste ich mich von ein paar Dingen im Leben trennen. Ich wollte nicht als verblödeter Fahrradtourist auf Mallorca enden, wie viele meiner Kollegen, oder auf dem E-Bike herumeiern. Deshalb habe ich meine gesamte Energie ins Geschäftsleben gesteckt.
Was hast Du nach Deinem Ausstieg am meisten vermisst?
Vermissen tue ich in dem Sinne gar nichts. Ich habe damals sehr polarisiert und die Zeit sehr genossen. Jetzt ist es aber genauso schön, als Person mal nicht mehr in der Öffentlichkeit zu stehen. Eigentlich habe ich jetzt sogar mehr Spaß. Ich habe drei Hunde, meine Firmen, bin Papa geworden, hab’ meine Mitarbeiter, viele Kunden und fahre nach wie vor gerne schnelle Autos.
Wie oft sitzt Du noch auf dem Bike?
Ich bin auch heute noch Schönwetterfahrer und sitze regelmäßig am Wochenende auf dem Bike. Unter der Woche suche ich mir meistens auch noch einen Tag heraus.