Christoph Listmann
· 08.05.2011
Ex-Bike-Profi Marc Hanisch (Deutscher Meister CC 1995) will mit seinem Klamotten-Label Dos Caballos durchstarten. Statt ein Bike-Team zu sponsern, setzt er auf Motorsport.
Marc Hanisch war Radprofi, Teamchef, BWL Student und ist jetzt Unternehmer. Mit seiner Bekleidungsfirma „Dos Caballos" bedient er den Radsport mit funktionellen Schnitten und besonderen Designs, mit der Sportswear-Linie bestehend aus Long-Sleeve-Shirts und Polo-Hemden sieht man auch beim Après-Bike gut aus.
Hanisch hat große Pläne mit seiner jungen Firma – wer Dos Caballos aktuell als Partner eines MTB Teams erwarten würde, sucht vergebens. Stattdessen ist Hanisch Co-Sponsor eines Porsche-Rennteams. Wir trafen ihn zum Gespräch am Nürburgring beim Porsche Sports Cup in der VIP-Area des Teams Ring-Police.
BIKE: Wie kommst du auf die Idee, ein Motorsport-Team zu sponsern?
Marc Hanisch: Die Marke Dos Caballos ist sehr Event- und Erlebnis-orientiert, wir wollen ein gewisses Erlebnis verkörpern, Adrenalin gehört dazu, Action, und das ist eben der Motorsport – außerdem natürlich Radsport oder Wintersport, wo wir auch aktiv sind.
Du kommst aus dem Radsport. Wie verträgt sich das Fahrrad-Image mit dem Motorsport?
Ich denke, die Verbindung kommt über das Erlebnis. Das Erlebnis steht über allem und das kann in verschiedenen Sportarten entstehen. Das Ökologische ist die eine Seite, aber die Leute wollen Spaß haben. Wo sie den haben, ist Sache jedes Einzelnen.
Glaubst du nicht, dass Motorsport bei vielen Leuten negativ belastet ist?
Ich denke es ist genau das Gegenteil. Viele Leute haben Spaß daran, man sieht ja, wie viele Zuschauer sich am Wochenende durch Motorsport begeistern lassen. Aber für uns ist das ja nur ein Teil des Konzepts. Der andere, größere Teil von Dos Caballos findet draußen in der Natur statt.
Wie kam das mit dem Motorsport zustande? Du als Ex-Bike-Profi – da vermutet man eher ein Engagement im Radsport!
Wir haben ja ein starkes Engagement, Radsport ist unsere Nummer Eins Sportart. Aber wir wollen den Kunden auch mal etwas besonderes bieten, werden ausgewählte Personen zu solchen Motorsport-Events wie diesem hier einladen. Ich habe über einen Freund den Autorennfahrer Jan Erik Slooten kennen gelernt und so kam die Kooperation mit Ring Police zustande.
Dos Caballos soll wachsen über diese Partnerschaft mit dem Porsche-Team?
Für uns ist das ein Teilaspekt der Marke und eine Möglichkeit, unsere Marke in ein besonderes Umfeld zu platzieren, dadurch werden wir interessant.
Wie muss man sich die Zusammenarbeit vorstellen?
Wir haben ein Co-Sponsorship, beteiligen uns an bestimmten Kosten, kriegen ein schönes Placement auf dem Auto, sind bei den Events dabei.
Wie groß siehst du die Schnittmenge: Porsche-Rennen fahren und Mountainbiken?
Man sieht sie immer wieder: Radrennfahrer, die Spaß haben am Autorennen fahren, dieses vollgepumpt sein mit Adrenalin, da gibt es eine relativ große Schnittmenge.
Wie sieht eure aktuelle Produktpalette aus, anteilig Freizeitbekleidung und Radbekleidung?
Wir haben sicher den Schwerpunkt im Radbereich, im nächsten Winter kommt dazu eine Multisport-Kollektion, mit der man andere Sportarten abdecken kann. Etwa 40 Prozent der Kollektion sind schöne Sachen, die man nach dem Sport im Café tragen kann oder abends im Club.
Mit welchen existierenden Labels vergleichst du Dos Caballos?
Mit unserer Marke siedeln wir im Premium-Bereich an. Marken wie Ralph Lauren oder La Martina sind sicherlich vergleichbar.
Und in Sachen Radbekleidung?
Da gibt es einige sehr gute Marken, wir haben aber durch das Konzept Fashion UND Sport eine Sonderstellung. Im Radbereich gibt es momentan keine Marke, die die Performance-Geschichte mit dem modischen Aspekt verbindet.
Welche Fähigkeiten bringst du aus deiner Karriere als Radprofi mit in die Firma?
Zunächst das generelle Interesse und den Spaß am Sport. Im Radsport lernt man die technischen Aspekte – was brauche ich an Funktionen. Ich kann die Sachen selbst testen, das merkt der Kunde.
Welchen Fahrertyp sprecht ihr an?
Die Kollektion sieht Cross-Country-lastig aus! Wir nennen die Gruppe Active Performers, also Leute die auch im Beruf einen gewissen Drang zum Erfolg haben und auch beim Biken kompetitiver sind. Personen, die auf jeden Fall Wert drauf legen, auch beim Sport gut auszusehen.
Was kosten die Trikots?
Kurzarmtrikot 89 Euro, Langarmtrikot 99 Euro, Jacke 159 Euro – ich denke wir sind in einem Bereich, wo man reelle Leistung fürs Geld bekommt.
Wo kriegt man die Klamotten?
Wir sind im Aufbau des Händlernetzes und haben einen Online-Shop in unsere Website integriert.
Kannst du dir selbst vorstellen, mal Autorennen zu fahren?
Ich finde es eine coole Sache, aber ich bin eher der Typ, der sich aktiv auspowert. Ich trete lieber selbst in die Pedale als aufs Gaspedal.
Mehr zu den Dos Caballos-Klamotten finden Sie hier: www.dos-caballos.com