Jo Klieber

Tomek

 · 04.07.2007

Jo KlieberFoto: Unbekannt
Jo Klieber

Rastlos in Tachertin – Am südöstlichen Rand der Republik ertüftelt Jochen Klieber seit über zehn Jahren Bike-Teile, die besser sind als die meisten. Dabei basiert seine Firmen-Philosophie nicht auf Uni-Diplomen, sondern dem Kinderbuch "Stupsi erklärt den Baum".

Jochen Klieber ist keine Koralle. Deshalb wippt er auf seinem pilzförmigen Bürostuhl von rechts nach links, von einem großen Flachbildschirm zum nächsten. Dreht mit der einen Hand an einer Art Joystick, klickt mit der anderen gleichzeitig den Cursor in irgendwelche Schaltfelder eines ausgefuchsten Designprogrammes, bis der Kopf der virtuellen Sattelstütze wunschgemäß steht. Rotiert auf dem orthopädischen Sitzpilz weg vom Entwurf und sagt: „Der Mensch muss sich bewegen beim Denken. Er ist ja schließlich keine Koralle!“ Der Mensch Klieber ganz bestimmt nicht. Festgewachsen und starr darauf wartend, dass zufällig eine geniale Idee vorbeischwimmt? Nein, unvorstellbar für so einen, denn: „Jede wirklich gute Firma wurde von einem Überzeugungstäter gegründet.“

Seine heißt “Jo Klieber Entwicklung und Vertrieb”, beschäftigt in einer umgebauten Mühle am Ostrand Oberbayerns ein Dutzend Menschen und ist vor allem durch leichte, clevere Vorbauten und Lenker der Marke “Syntace” bekannt. Über den Konstrukteur Klieber gibt es keine Universitäts-Akten, denn er hat sich alles selbst beigebracht. Trotzdem findet ihn das Internet als Referenten auf einer Fachmesse für computergestütztes Design. “Ob sich einer unmenschlich anstrengt oder eine super Qualifikation hat, das zählt für mich nicht. Was zählt ist, ob einer etwas herstellt, das die Menschen freut, ohne die anderen Lebewesen unnötig zu schädigen.” Zwei Konsequenzen der Erkenntnis: Sein Essen kommt aus dem Naturkostladen.
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