Der Verband ZIV – Die Fahrradindustrie hat die Marktdaten der Fahrradbranche für das Geschäftsjahr 2024 veröffentlicht. Die Zahlen zeigen, dass auch 2024 ein schwieriges Geschäftsjahr war. „Viele Händler und Hersteller verfügen immer noch über einen hohen Lagerbestand, sagt Katharina Hinse, Leiterin für Wirtschafts- und Industriepolitik beim ZIV.“ Insgesamt wurden in Deutschland 3,85 Millionen Räder verkauft (2,05 Mio. E-Bikes und 1,8 Mio. Fahrräder), das sind 2,53 Prozent weniger als 2023. Der Gesamtumsatz im Fahrradmarkt lag bei 6,33 Mrd. Euro, was einem Rückgang von 10,3 Prozent entspricht. Rabattaktionen im Handel haben die Preise von E-Bikes um durchschnittlich 10,1 Prozent gedrückt. Fahrräder ohne Motor stiegen hingegen im Preis um 6,4 Prozent. „Die wirtschaftliche Situation unserer Branche bleibt angespannt. Und es ist noch nicht alles überstanden. Dennoch sind die Rückgänge geringer als erwartet. Aktuell gehen wir von einer Normalisierung des Marktes ab dem Jahr 2026 aus“, gibt sich ZIV-Geschäftsführer Burkhard Stork optimistisch.
2024 hat die deutsche Fahrradindustrie 1,97 Millionen Einheiten produziert. Damit entspricht das Produktionsniveau etwa dem des Jahres 2019. Die Produktion von klassischen Fahrrädern verringerte sich um 11,7 Prozent auf 641.000 Einheiten (2023: 726.000 Einheiten). Die Produktion von E-Bikes fiel um 14,8 Prozent auf 1.330.000 Einheiten (2023: 1.561.000 Einheiten).
Der Bestand an klassischen Fahrrädern in Deutschland wuchs auf 73 Millionen. Den Bestand an E-Bikes hatte der Verband im vergangenen Jahr für 2023 mit 11 Millionen angegeben. Rückwirkend hat der ZIV, aufgrund neuer Erkenntnisse zur Verschrottung, die Bestände der vergangenen Jahre nach oben korrigiert. Für das Jahr 2024 ergibt sich nun ein Bestand von 15,7 Millionen E-Bikes. Damit gibt es in Deutschland insgesamt rund 89 Millionen Fahrräder und E-Bikes. Der Fahrradmarkt ist weiter schwierig, aber in den Werkstätten herrscht kein Mangel an Aufträgen. Der Fahrradfachhandelsverband Verbund Service und Fahrrad (VSF) meldet volle Auftragsbücher in den Werkstätten. Die Fahrräder werden offensichtlich fleißig genutzt: Knapp 90 Prozent der Betriebe verzeichnen einen deutlichen Anstieg in den Werkstattumsätzen.
“2024 war herausfordernd, doch langsam sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Wir gehen von einem angespannten Jahr 2025 aus und hoffen auf ein gutes Frühjahrsgeschäft. Erste Anzeichen der Besserung zeigen sich bereits im Reparaturen- und im Zubehörgeschäft. Ab 2026 erwarten wir eine deutliche Verbesserung für unsere Branche”, resümiert Katharina Hinse.