FahrradindustrieTaiwan exportiert wieder mehr

Kristian Bauer

 · 29.05.2025

Fahrradindustrie: Taiwan exportiert wieder mehrFoto: ChatGPT
Fahrradindustrie: Taiwan exportiert wieder mehr
Taiwans Fahrradindustrie verzeichnet im ersten Quartal einen Anstieg der Exporte. Dies deutet auf abnehmende Lagerbestände hin und könnte Anlass zur Hoffnung auf eine Erholung im Fahrradmarkt geben.

Die Daten des Branchenverbands Taiwan Bicycle Association (TBA) zeigen nach mehreren Jahren der Marktschwäche erstmals wieder leichte Zuwächse. Die positive Entwicklung ist vor allem auf die gestiegene Nachfrage nach hochwertigen Produkten und deutlich gestiegene Durchschnittspreise zurückzuführen. So stieg der Preis exportierter E-Bikes um durchschnittlich 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Exportwert stieg allerdings nur leicht: Von Januar bis April erreichte er 236 Mio. US-Dollar (rund 207 Mio. Euro) – ein Anstieg von 0,26 Prozent.

„Der gestiegene Exportwert – trotz rückläufiger Stückzahlen – zeigt, dass der strategische Fokus auf hochwertige Produktsegmente Wirkung zeigt“, erklärte Robert Wu, Vorsitzender der Taiwan Bicycle Association. „Ein E-Bike erzielt inzwischen den dreifachen Preis eines herkömmlichen Fahrrads. Das hat viele Hersteller in Taiwan dazu bewogen, verstärkt in die Entwicklung von E-Bikes zu investieren.“ Exportdaten aus dem Fahrradbereich wurden nicht bekannt gegeben. Zuwächse gab es aber auch bei Fahrradkomponenten: von Januar bis April lag der Exportwert bei 437 Mio. US-Dollar (rund 384 Mio. Euro), ein Zuwachs von 5,92 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Merida, Giant, Shimano mit Zuwächsen

Gute Nachrichten gab es aber von einzelnen Unternehmen der Fahrradindustrie. Merida hatte im ersten Quartal einen Umsatzzuwachs von 29 Prozent gemeldet und Giant verbuchte ein Plus von 4,9 Prozent bei den Einnahmen. Das deckt sich auch mit Meldungen vom japanischen Komponentenhersteller Shimano: um 15,6 Prozent stieg der Umsatz der Fahrradsparte im ersten Quartal. Die Zahlen bestätigen die Bedeutung des europäischen Fahrradmarktes für Shimano: 46 Prozent der Fahrradkomponenten wurden nach Europa exportiert. Explizit erwähnt wurden im Geschäftsbericht die hohen Einnahmen durch die Gruppen Shimano 105 und Shimano GRX. Bei den Aussichten blieb Shimano trotzdem vorsichtig – die schwierige Lagersituation sei noch nicht völlig überstanden.

Börse noch zurückhaltend bei Fahrradindustrie

An der Börse zeigen sich die Investoren noch zurückhaltend. Sowohl die Börsenkurse von Shimano Inc., als auch von Giant Manufacturing Co. Ltd. und Merida hatten sich im März bereits erholt. Im Zuge der Diskussion über neue Zölle brachen alle drei Aktien ein und verzeichnen seit Jahresbeginn Verluste.

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