Laurin Lehner
· 07.07.2025
Scor ist das verspielte, kreative Schwesterlabel von BMC – entstanden aus dem Wunsch heraus, Mountainbikes zu bauen, die nicht nur effizient, sondern vor allem spaßorientiert, kompromisslos und stylisch sind. Die Marke steht für progressive Geometrien, durchdachte Detaillösungen und einen klaren Fokus auf Trail- und Enduro-Bikes mit maximalem Fahrspaß. Ob flowiger Singletrail oder technischer Downhill. Kurzum: SCOR-Bikes wurde für die Freerider gebaut, die mit ihrem Bike spielen wollen.
Bereits im Mai 2025 wurde vermeldet: BMC ist aktuell unter Druck, weshalb der Schweizer Hersteller weltweit 40 Stellen abbaut. Zur Umstrukturierung gehört ein verstärkter Fokus auf Gravel- und Rennräder. Medienberichten zufolge wird die Tochtermarke Scor keine neuen Modelle mehr entwickeln.
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BIKE: Thomas, es kursieren Gerüchte, dass SCOR vor dem Aus steht.
Thomas Knecht: Die Marke SCOR wird pausiert. Konkret bedeutet das: Es werden in den kommenden zwölf Monaten keine neuen Bikes gelauncht, und wir haben unser Team sowie das Marketingbudget reduziert. Wir fokussieren unsere Ressourcen auf die Unterstützung der bestehenden SCOR-Kund*innen und unserer Fachhandelspartner. Serviceleistungen wie Ersatzteilverfügbarkeit, Garantie- und Crash-Replacement bleiben unverändert bestehen und werden fortgeführt.
Eure Bikes haben in Fachmagazinen durchweg gute Bewertungen erhalten, das Image ist auch hipp. Wie erklärst du dir das?
Wir sind 2021 sehr erfolgreich mit SCOR gestartet. Unsere Bikes und die Markenpositionierung sind von der Mountainbike-Community mit viel Enthusiasmus aufgenommen worden, und unsere Bikes wurden auch mehrfach ausgezeichnet. Leider durchlebt der Fahrradmarkt eine Krise, und die Mountainbike-Kategorien sind besonders stark betroffen. Dies hat auch bei uns zu Absatzschwierigkeiten und einem starken Preisdruck geführt. Trotz gelobter Produkte, Begeisterung für die Marke und schlanker Strukturen konnten wir unsere Ziele in diesem Marktumfeld nicht erreichen.
Das Wort „pausieren“ scheint momentan in der Branche oft benutzt zu werden. GT Bikes verwendet ein ähnliches Wording, obwohl die Marke aufgelöst wurde. Wie ist das bei euch?
Pausieren heißt für uns, dass wir die Marktsituation genau beobachten und uns alle Optionen offenhalten. Wir haben SCOR aus Begeisterung und mit viel Herzblut lanciert und möchten unbedingt, dass unsere Geschichte weitergeht. Entscheidend wird sein, wie sich der Markt in naher Zukunft entwickelt.
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Ein Verkauf ist also auch eine Möglichkeit?
Das fällt unter „alle Optionen“.
Wie sieht so eine Pausierung im Alltag konkret aus?
Wie bereits erwähnt, läuft der Service für unsere Kund*innen und Fachhandelspartner uneingeschränkt weiter. Ersatzteilversorgung, Crash-Replacement und Garantieleistungen werden rasch und kundenorientiert abgewickelt. Im Marketing beschränken wir uns auf die Basics: Wir bleiben in Kontakt mit unserer SCOR-Community auf Social Media, unterstützen weiterhin ein kleines Team an Ambassadors, und auch unsere Website wird weiterhin gepflegt.
Ihr habt 2023 Josh Lewis verpflichtet, einen der kreativsten Mountainbiker überhaupt. Viele dachten, das passt perfekt: verspielte Bikes und ein Fahrer, der damit umgehen kann.
Das stimmt, die Zusammenarbeit mit Josh war sehr gut und er passte perfekt zu uns. Was er mit unseren Bikes angestellt hat, ist unglaublich, und wir konnten zusammen ein paar coole Projekte realisieren. Leider mussten wir die Kooperation Ende 2024 aus Spargründen beenden.
Was sollten SCOR-Kunden jetzt beachten?
Wie bereits erwähnt, bleiben Gewährleistung und Service weiterhin bestehen. SCOR-Fachhändler sind für Kund/innen die erste Anlaufstelle, Ersatzteile können auch online bestellt werden. Zudem können uns Kundinnen über das Kontaktformular auf unserer Website erreichen. Während wir selbst praktisch ausverkauft sind, haben einige Händler noch SCOR-Bikes auf Lager – mit etwas Glück können interessierte Rider ihr SCOR-Wunschbike auch jetzt noch kaufen.
Welches eurer Bikes war der Verkaufsschlager?
Unsere 4060 und die motorisierte Variante davon – das 4060 Z – waren beide ähnlich erfolgreich und unsere Topseller. Mein persönlicher Favorit ist das 2030 – einfach ein unglaublich spaßiges Bike, das Verspieltheit, Dynamik, Downhill-Potenz und Uphill-Effizienz perfekt vereint.
Wie geht es jetzt weiter?
Mehr als „alle Optionen sind offen“ kann ich aktuell nicht sagen.