Fahrradbranche 2024Status: hohe Rabatte gegen volle Lager

Thomas Musch

 · 13.12.2024

Fahrradbranche 2024: Status: hohe Rabatte gegen volle LagerFoto: Georg Grieshaber
Überfüllte Lagerbestände, massive Rabattschlachten und Insolvenzen: Die Fahrradbranche befindet sich – nach der Corona-Krise und auch weiterhin – in heftigen Turbulenzen. Wie sieht die aktuelle Situation aus, und wird 2025 die Wende bringen?

Am besten redet man über Schweine, um die Lage der Radbranche zu erklären. Der Schweinezyklus bezeichnet in der Wirtschaftswissenschaft ein Modell für eine zyklische Schwankung von Preisen. Erst gibt es zu wenig Schweinefleisch und die Preise steigen. Aufgrund gestiegener Nachfrage werden immer mehr Schweine gezüchtet, was viele Monate später zu einem Überangebot führt, worauf der Preis schlagartig sinkt.

Volle Lager prallen auf leere Geldbeutel

Derzeit ist der Fahrradmarkt am tiefsten Punkt im Schweinezyklus. Auf dem Papier ist das Geschäft mit Fahrrädern ganz einfach: Fahrräder herstellen bzw. einkaufen, möglichst schnell verkaufen und mit einem Teil des Gewinns neue Räder finanzieren. Allerdings: Im Fahrradhandel ist die Zeitspanne zwischen Bestellung, Produktion, Lieferung und Verkauf traditionell sehr groß. Im Zuge der pandemiebedingten Lieferprobleme nahm sie aber ungeahnte Ausmaße an – bei gleichzeitig enormer Nachfrage. Die Händler hatten den Laden voller Kunden, aber keine Räder zu verkaufen. Das verleitete sie dazu, immer mehr Ware zu bestellen, was die Hersteller wiederum veranlasste, ihre Produktion zu steigern. “Shimano nannte teilweise zwei bis drei Jahre Lieferzeit für bestimmte Bremsen und Kurbeln”, erinnert sich Volker Dohrmann, Leiter Strategie und Produkt-Marketing bei Stevens. “Deshalb haben manche Hersteller panisch Ersatzkomponenten bestellt, die aber auch sehr spät kamen.”

Mit großer Zeitverzögerung trafen dann große Mengen an Ware ein. Der Schweinezyklus war an seinem Kipppunkt – und ausgerechnet jetzt trieb Russlands Krieg gegen die Ukraine die Inflation und löste Kaufzurückhaltung aus. Die Folge: Volle Lager prallten auf leere Geldbeutel. Eine gefährliche Mischung, mit steigenden Kreditzinsen als Brandbeschleuniger. Wenig Geld in den Ladenkassen und gleichzeitig immer höhere Kosten für die Kredite befeuerten einen Preiskampf im Fahrradmarkt. “Ich bin jetzt seit über 30 Jahren in der Fahrradbranche, aber so einen Druck im Markt hatten wir noch nie. Der Lagerbestand drückt wie noch nie zuvor, weshalb Hersteller große Rabatte bieten”, bestätigt Dohrmann.

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>> Aktuelle Meldung aus der Fahrradbranche findet ihr hier: Update - Bike-Branche ohne Power? Immer mehr Firmen insolvent - was ist da los?


Bike-Hersteller mit Höhenflügen - und Abstürzen

Die niederländische Accell Group, eines der größten Fahrradunternehmen der Welt, ist ein Musterbeispiel für die Achterbahnfahrt. Zu den Marken des Unternehmens gehören u.a. Ghost, Winora, Koga, Haibike, Lapierre und Raleigh. 2022 wurde der Wert des Unternehmens auf bis zu zwei Milliarden Euro geschätzt – der Fahrradboom beflügelte. 2023 folgte der brutale Absturz: der Gewinn sank laut Medienberichten um 90 Prozent. Wie schlimm der Niedergang war, zeigt eine Zahl, die Accell jetzt bekannt gab: Schulden in Höhe von 1,4 Milliarden Euro habe man angehäuft. Vom Boom fast nahtlos in die Krise – ein schmerzhafter Weg. In Deutschland spiegelt Bike24 diese Achterbahnfahrt ebenfalls wider: Mit einem Umsatzwachstum von 45 Prozent warb das Unternehmen beim Börsengang 2021. Der Kurs stieg rasant auf 20 Euro und verlor dann getrieben durch Umsatzeinbrüche über 90 Prozent. “Bike-24-Aktie im Downhill”, titelte ein Anlegermagazin. Dabei geht es noch schlimmer: Fahrrad.de musste Insolvenz anmelden. Die Pleite strahlte auf den gesamten Markt aus und setzte besonders bei Zubehör, Komponenten und Bekleidung alle Anbieter unter Preisdruck.



Rabatte bei MTBs vs. Lieferschwierigkeiten bei Gravelbikes und Rennrädern

Aber ist wirklich alles so schlecht, wie es derzeit scheint? Im Fahrradmarkt ist die Situation je nach Radgattung sehr unterschiedlich. “Das Gravelbike läuft sehr gut – egal ob es ein Einsteigerrad aus Alu für 1.299 Euro oder ein Carbonrad für 4.499 Euro ist. Der Handel hat davon nicht zu viel, sondern zu wenig”, weiß Dohrmann. Auch Canyon und Rose Bikes meldeten 2023 gute Geschäfte mit Gravelbikes und Rennrädern. Ein Trend, der sich bei vielen Marken zeigt. Für Pinarello und Colnago geht es seit 2020 ununterbrochen bergauf – auch 2023 mit zweistelligen Wachstumsraten.

In Deutschland belegen die Zahlen des Verbands “ZIV – Die Fahrradindustrie” (ZIV) den Aufwärtstrend im Segment der sportlichen Räder: der Marktanteil von Rennrädern, Gravelbikes und Fitnessrädern stieg 2023 um zwei auf neun Prozent. Eine Zahl, die aber auch daran erinnert, wie klein dieses Segment ist. Zwei Drittel aller verkauften Räder werden im urbanen Kontext genutzt – vom Citybike über das Kinderrad bis zu E-Bikes als Pendlerfahrzeug. Rose-Geschäftsführer Thorsten Heckrath-Rose weiß, welche Fahrräder auf dem Markt Probleme bereiten: “Klassische Trekkingbikes und Mountainbikes, urbane E-Bikes – da, wo der Markt in der Breite und Tiefe vorhanden ist.” Bereiche, in denen sehr viele Marken und Händler mit sehr ähnlichen Produkten konkurrieren, sind besonders umkämpft und unter Preisdruck. Zu viel Ware im Markt, die unbedingt verkauft werden muss – die Rabattschlacht strahlt dann auf alle aus.

Insolvenzen in der Fahrradbranche

Dass die Lager trotzt der Rabatte auch heute noch voll sind, ist belegt. Laut den Marktdaten des ZIV für 2023 war der Lagerbestand im Handel in Deutschland mit 1,45 Millionen Fahrrädern und E-Bikes doppelt so hoch wie in normalen Jahren. Gleichzeitig wurden weniger Fahrräder verkauft als in den Vorjahren und auch Produktion und Import fielen in den ersten Monaten 2024 geringer aus. Die Unterschiede sind je nach Radgattung groß – Rennräder und Gravelbikes stehen zwar nicht im Mittelpunkt der Absatzprobleme; weil die meisten Hersteller aber in mehreren Gattungen Räder anbieten, bedroht die Absatzkrise in einem Segment trotzdem das ganze Unternehmen. Simplon und Poison Bikes haben 2024 und Müsing (Ditmar Bayer) bereits 2023 einen Insolvenzantrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt.



Stellenabbau in der Fahrradindustrie

Sie reihen sich ein in eine Liste von Unternehmen über VanMoof, Cycle Union/Prophete, Bikesale bis WSF Bicycle Technology, die Zahlungsprobleme hatten oder haben. Europaweit wurden 2023 laut Zahlen des Branchenverbands CONEBI 5,5 Prozent der Stellen in der Fahrradindustrie abgebaut. Oft hat die Krise hausgemachte Probleme verstärkt – die Pleiten von Fahrrad.de, Wiggle und Chainreaction sind dafür Beispiele. Doch deren Rabattofferten haben auch Unternehmen unter Druck gesetzt, die seriös wirtschaften. Dass Marken wie Specialized plötzlich 30 bis 50 Prozent Rabatt auf ihre Räder boten, zeigt den Ernst der Lage. Und hohe Rabatte gab es auch bei Cube, Trek und Co. – zumindest in ausgewählten Preislagen und bei bestimmten Modellen.

“Der Rabattwettbewerb in der Branche hält Canyon auch in diesem Jahr auf Trab. Wir mussten unsere Preise stärker senken als sonst”, gibt auch Christoph Listmann zu, Vice President Categories bei Canyon. Dass viele Lager immer noch (zu) voll sind, lässt sich an einer neuen Unternehmensgründung ablesen. Die Universal Transmissions GmbH hat eine neue Handelsplattform gestartet, die Erstausstattern und Einzelhändlern eine schnelle und sichere Möglichkeit bietet, anonym Überbestände abzubauen.

Wie geht es dem stationären Fahrradfachhandel?

Die Kaufzurückhaltung in Deutschland betrifft auch den Vertriebsweg Internet. Jahrelang war der Online-Handel ein Wachstumsmotor – doch der ist etwas ins Stottern geraten: Der Umsatz der Top-1.000-Player des deutschen Onlinehandels in 2023 stagniert nahezu. Inflationsbereinigt ging der Umsatz um 164,5 Millionen Euro zurück. Das berichtet die Studie “E-Commerce-Markt Deutschland 2024” des EHI-Retail-Instituts. Vor der Pandemie stieg der Umsatz der Top-1.000-Onlineshops seit 2008 durchschnittlich um 10,7 Prozent pro Jahr. Das erinnert wieder daran, wie wichtig der stationäre Fahrradfachhandel ist: 2023 wurden 74 Prozent aller Räder im örtlichen Fachgeschäft gekauft, meldet der ZIV.

Am Beispiel des Branchenriesen Shimano kann man ablesen, dass der Fahrradtrend einen Dämpfer bekommen hat, aber immer noch ein gutes Geschäft verspricht. Die Unternehmenszahlen zeigen von 2020 auf 2021 eine Verdoppelung des operativen Einkommens und 2023 nur einen kurzen Rücksetzer. 2024 rechnen die Japaner schon wieder mit einem Gewinn, der über der Vor-Corona-Zeit liegt. Shimanos Wachstumskurve ist – auch dank der großen Marktmacht – intakt. Für Europa erwartet Shimano beim Geschäft mit Fahrradkomponenten 2024 einen Umsatz auf dem Niveau von 2020. “Die Lagerbestände sind immer noch sehr hoch und es werden Verzögerungen beim Abbau der Bestände erwartet”, so das Unternehmen.

Deutscher (E-) Bike-Bestand

Deutscher (E-) Bike-Bestand, Quelle: ZIVFoto: TOURDeutscher (E-) Bike-Bestand, Quelle: ZIV

Reichlich Räder: Der Bestand an Fahrrädern mit und ohne Elektroantrieb ist seit den Corona-Jahren nochmals kräftig gewachsen. Die Folge: eine gewisse Marktsättigung. Der Import von Zweiradteilen nach Deutschland bildet den Pandemieverlauf relativ deutlich nach. Aufgrund der großen Nachfrage und brüchiger Lieferketten orderten die Hersteller für 2022, was sie kriegen konnten.

Zweiradteile: Import

Zweiradteile: ImportFoto: TOURZweiradteile: Import


Was bringt 2025 für die Bike-Branche?

Wie es 2025 weiter geht, könnte ein Blick nach Taiwan verraten. Der wichtigste Produktionsstandort für qualitativ hochwertiger Räder sendet widersprüchliche Signale. Giant musste 2023 einen Gewinneinbruch von 45 Prozent hinnehmen und konnte im ersten Halbjahr 2024 noch nicht aufatmen – der Umsatz lag weiter unter den Vorjahreswerten. Konkurrent Merida hingegen meldete bereits Zuwächse. Erst wenn die Lager in Europa abgebaut sind, werden wieder mehr Bestellungen in Taiwan ankommen. Aber wie voll sind die Lager in Deutschland wirklich? Eine Befragung bei Stevens im Juli 2024 ergab: 75 Prozent der Händler melden ungewöhnlich volle Lager und befürchten, dass dieser Zustand auch 2025 anhält. Hinter vorgehaltener Hand gibt es viele Berichte über Warenüberhang großer Marken und Händler.

Offen zugeben will dies aber kein Firmenvertreter – optimistische Zitate sind leichter zu bekommen. Accell berichtet, man habe die Lagerbestände bei Komponenten und Zubehör bereits auf ein normales Maß abgebaut und erwarte bis Jahresende 2024, dass der Bestand an Fahrrädern auf normalem Niveau liegt. Rose meldet, die 45.000 unfertigen Räder, die man vor zwei Jahren im Lager hatte, seien fast komplett verkauft. Canyon erwartet im Fahrradmarkt zum Jahresende 2024 “einen deutlichen Rückgang der Lagerbestände und eine schrittweise Normalisierung”, so Christoph Listmann.

Der Handel sieht kein Licht am Ende des Tunnels

Deutlich pessimistischer sind die Einschätzungen, die der Unternehmensberatung Roland Berger in vertraulichen Gesprächen offenbart wurden. Für den Report “Die europäische Fahrradindustrie im Krisenmodus” wurden 34 Verantwortliche in der Geschäftsführung von Fahrradherstellern deutschsprachiger Länder befragt. Das Fazit: Die anhaltend hohen Lagerbestände werden die Hersteller voraussichtlich noch länger belasten als erwartet. Der Handel bestellt weiterhin nur sehr wenig, weil die eigenen Lagerbestände hoch sind. Die Firmenlenker befürchten daher, dass die Normalisierung erst nach dem Sommer 2025 und eine Erholungsphase erst mit der Saison 2026 einsetzen wird. In Zahlen bedeutet das: Mehr als 70 Prozent der befragten Fahrradhersteller rechnen 2025 mit weiteren Umsatzrückgängen. “Das Orderverhalten der Händler während der Eurobike wurde von Interviewpartnern als insgesamt sehr schwach im Vergleich zu den Vorjahren beschrieben”, heißt es in der Studie. Für einige Radhersteller bedeutet das angesichts gestiegener Zinsen und dünner Kapitaldecke eine brenzlige Situation.

Flexibilität ist gefragt

Kleine Radhersteller sind besonders bedroht – aber was bedeutet die Achterbahnfahrt für die Radhändler? Torsten Hieke ist Vorstandsmitglied im Fahrradfachverband VSF. Er sieht sehr unterschiedliche Auswirkungen: “Im VSF haben wir viele kleinere Läden, die auf gute Beratung spezialisiert sind. Der Bereich funktioniert weiterhin gut. Außerdem leben kleine Läden auch von der Werkstatt und wenn in den Corona-Jahren mehr verkauft wurde, kommen auch mehr zum Service.” Probleme mit vollen Lagern sieht er vor allem bei einzelnen großen Fahrradketten und -geschäften. “Wenn ich einen Warenbestand im Wert von einer Million habe und ich muss den ein Jahr finanzieren mit einem hohen Zinssatz, dann ist das schwierig.” Kleinere Radläden hätten nicht so viel Überhang und seien über die Verbände gut vernetzt – das eröffnet ihnen auch günstige Finanzierungen. Hieke selbst ist Geschäftsführer beim Radhaus Büren und beobachtet, dass die Hersteller plötzlich sehr flexibel sind und sich um die Radhändler bemühen. “Vor drei Jahren haben wir von vielen Herstellern Absagen bekommen, weil sie nicht liefern konnten. Jetzt stehen sie bei uns wieder im Laden und wollen uns beliefern.” Auch bei Vorbestellungen zeigen sich die Hersteller plötzlich sehr flexibel. “Man merkt, dass sich die Wettbewerbssituation verändert hat.”

Profitieren Endverbraucher/innen von der Situation?

Das hängt vor allem von der Radgattung ab. In den nächsten Monaten werden weiterhin reduzierte Räder verfügbar sein. In manchen Kategorien bekommt man so viel Rad fürs Geld wie nie zuvor: klassische Trekkingräder und Mountainbikes stehen besonders unter Preisdruck – auch manche E-Bikes. In den boomenden Segmenten Rennrad und Gravelbike hingegen sind große Schnäppchen nicht zu erwarten. Hieke erwartet sogar, dass im Frühjahr 2025 bestimmte Gravelbike-Modelle ausverkauft sind, weil zu vorsichtig bestellt wurde. Aus Sicht des Verbrauchers sind Rennräder und Gravelbikes zwar teuer, aber das wird sich nicht ändern. Rohstoffe wie Aluminium und Carbon sind in den vergangenen zwei Jahren teurer geworden, die Komponentenhersteller verlangen Aufschläge zwischen fünf und zehn Prozent, und auch die Lohn- und Transportkosten sind gestiegen. Preiserhöhungen sind auf lange Sicht unvermeidlich. “Viele Hersteller und Lieferanten haben die letzte Preisanpassung, die notwendig gewesen wäre, noch nicht realisiert, weil es der Markt im Moment noch nicht hergibt”, berichtet Heckrath-Rose.

Absatzmarkt: Fahrräder in Europa

Absatzmarkt: Fahrräder in Europa in Millionen Stück, Quelle: ZIV, Conebi, Roland Berger MarktmodelFoto: TOURAbsatzmarkt: Fahrräder in Europa in Millionen Stück, Quelle: ZIV, Conebi, Roland Berger Marktmodel

Profiteur der Pandemie: Als das Fahrrad zum Garanten der Mobilität und Anti-Virus-Fitnessvehikel wurde, schossen die Verkäufe in die Höhe. Dann begannen Lieferketten zu reißen und mit dem Beginn des Ukrainekriegs drückte nicht nur die steigende Inflation auf die Kauflaune. Experten rechnen frühestens im Jahr 2026 mit einer Normalisierung des Marktes.

Was tut sich in Zukunft bei der Zulieferindustrie?

Wird die Krise den Fahrradmarkt langfristig verändern? Vermutlich schon. Die Debatte über die Produktion in Europa ist neu entbrannt und auch die Frequenz der Neuvorstellungen wird hinterfragt. Für Händler und Hersteller sind die häufigen Modellwechsel ein Problem. “Jedes Jahr neue Farben oder neue Modelle, das entwertet den Altbestand”, meint Dohrmann. Er kann sich gut vorstellen, dass Hersteller ihre Modelle zukünftig länger laufen lassen. Mittelfristig bahnt sich bereits ein neues Problem an: “Wir haben in der Zulieferindustrie in Asien das Riesenproblem, dass sie mangels Bestellungen keine Auslastung haben und man gar nicht weiß, wer da noch am Start ist”, berichtet Dohrmann. Erste Firmen sind bereits in Kurzarbeit. Sollten dann auf einmal wieder riesige Aufträge aus Europa eintreffen, sind lange Lieferzeiten und Preisanstiege vorprogrammiert. Der Schweinezyklus könnte dann von vorne beginnen.

Marktentwicklung während Corona

  • Januar 2020: Erster Coronafall in Deutschland
  • Februar 2020: China schottet sich ab – Lieferketten sind unterbrochen, die Produktion in Asien stark eingeschränkt
  • 2. Quartal 2020: Stärkster Einbruch des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland seit Aufzeichnung
  • Februar 2022: Russland überfällt die Ukraine. In der Folge weltweiter Anstieg der Preise für OPEC-Rohöl und Rohstoffe
  • 2022–2024: Steigende Inflation und Kaufzurückhaltung

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