Custom-Hardtail von Henri Lesewitz: Die Geburt eines Mountainbikes
Henri Lesewitz
· 10.08.2016
Foto: Henri Lesewitz
Die Geburt eines Mountainbikes
Nach einem Rennen im Himalaya warf BIKE-Reporter Henri Lesewitz ein Blatt Papier in den Müll. Jetzt hat er ein neues Custom-Mountainbike ohne Gangschaltung. Ein Fotoreport.
Willst Du Stress, dann baue Dir ein Custom-Bike auf. Das ist der Kern dessen, was mich meine Fahrrad-Leidenschaft gelehrt hat. Keine Ahnung, wie viele Räder ich mir im Laufe der Jahrzehnte schon selbst aufgebaut habe. Stopp, halt! Doch, doch! Natürlich weiß ich es: Nahezu alle, die ich je gefahren bin. Ein Fahrrad ist mir etwas viel zu persönliches, als dass ich dessen Antlitz und Charakter den Launen eines Fließband-Fertigers überlassen würde. Die finstere Seite des Selbstaufbauens hatte ich da stets mit einem Lächeln ertragen: Unklare Lieferzeiten, Kompatibilitäts-Generve, bedenklich dahin schmelzender Kontostand. Ein Stress, den zu vermeiden ich mir schon so oft geschworen habe. Mit mäßigem Erfolg. Dass ich nun wieder in den Strudel eines Custom-Projekts hineingesogen wurde, verdankte ich diesmal dem Himalaya, meinem Mülleimer und dem Übersetzungsprogramm Google Translate. Aber der Reihe nach.
Lesewitz beim Sky is the Limit, dem höchsten Mountainbike-Rennen der Welt
Im Juli 2015 weilte ich in der indischen Provinz Ladakh, um über den neuesten Schocker der Marathon-Szene zu berichten – über das Sky is the Limit, das höchste Mountainbike-Rennen der Welt. Sechs Tage durch den Himalaja. Überquerung von drei 5000ern sowie einem Fast-5000er. Als Krönung das irrwitzige Finale in Form eines 55 Kilometer langen Bergzeitfahrens – hinauf auf den legendären 5602 Meter hohen Khardung La, den die Rekordbücher als höchsten befahrbaren Pass der Welt bejubeln. Wie immer fuhr ich als Rennteilnehmer mit. Mittendrin statt nur dabei. Für mich stets Ehrensache, denn man muss das Thema mit allen Sinnen aufsaugen, um authentisch drüber berichten zu können. Die sportlichen Ambitionen hielten sich von Anfang an in Grenzen. Der Veranstaltungsfotograf war bereits im Ankunftsort höhenkrank geworden (dem tiefsten Punkt der ganzen Veranstaltung übrigens!) und siechte in einem Zwischenstadium von tod und lebendig in seinem Hotelzimmer vor sich hin. Ich musste also auch noch nebenbei fotografieren. Dabei ging es auch mir ziemlich mies. Die Höhe zermürbt jeden, der sich zu lange in ihr aufhält. Zum Biken in dünner Luft, so viel kann ich aus mehrmaliger Erfahrung sagen, ist der menschliche Körper nicht gemacht. Ab 3500 Metern ist die Regeneratiosfähigkeit ausgeknipst. Das Herz rast hysterisch. Die Lungen pumpen. Dennoch werden die Zellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Und das bereits im Liegen, ohne jegliches Bewegen. Unter solchen Bedingungen zu Biken ist wie eine Nahtoderfahrung. Ich hatte noch nie so höllische Kopfschmerzen gehabt und so ein fieses, ekliges Gefühl von Schwäche. Aber wenn man schon mal solche Prachtberge vor die Reifen bekommt, dann sollte man nicht rumheulen, sondern die Kette straff machen.
Verlagssonderveröffentlichung
Foto: Henri Lesewitz
Henri Lesewitz am legendären 5602 Meter hohen Khardung La-Pass.
Foto: Henri Lesewitz
Warten auf die Sieger irgendwo in dünner Luft in der indischen Provinz Ladakh.
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Das nächtliche Fahrerlager beim Sky is the Limit
Erst in den Müll, dann in Google Translate
Der italienische Langstreckenspezialist Marzio Deho fuhr wie von einem anderen Stern, auch Ex-Worldcup-Profi Thomas Dietsch schien die Höhe nicht viel auszumachen. Die anderen litten wie Hunde. Als ich dann bei der Abschluss-Siegerehrung nach vorn gerufen wurde, wusste ich zunächst nicht wieso. Ich war Gesamt-Zweiter in der Kategorie Masters 1 geworden. Mir doch egal, dachte ich und knüllte den Zettel, den mir Organisator Gianni Tomé zugesteckt hatte, in die Hosentasche. Beim Auspacken daheim hatte ich den Zettel längst schon wieder vergessen. Als ich den Restmüll aus meiner Reisetasche schüttelte, fiel er mir wieder in die Hände. "Coupon valido per ritiro Telaio Bressanbike", stand darauf geschrieben. Häh? Egal, weg damit in den Müll. Minuten später durchfuhr mich ein seltsames Gefühl. Als würde der Zettel nach mir rufen. Ja wirklich! Und tatsächlich! Als ich ihn wieder rausgefischt hatte und die italienischen Worte mit Google Translate übersetzt hatte, sackte mir vor Freude kurz der Kreislauf ab: Es war ein Gutschein für einen Rahmen der Custom-Manufaktur Bressan aus Verona. Nee, oder?!
Die Idee: ein robustes, stressfreies Jedentag-Bike ohne Schickschnack
Es ist nicht so, dass ich dringenden Bedarf für ein neues Bike gehabt hätte. Ich bin gut aufgestellt, wie "Modern Performer" sagen würden. Allerdings: Was für eine wunderbare Gelegenheit, den Fuhrpark noch etwas feiner nach Facetten abzustufen! Zwischen mein Independet Fabrication Steel Deluxe (26 Zoll Stahl-Hardtail) und mein Kona Explosif (26 Zoll Stahl-Singlespeed, starr) würde doch noch wunderbar ein Singlespeed aus Stahl der Größe 650b passen! Mit Federgabel und Antriebsriemen. Ein robustes, stressfreies Jedentag-Bike ohne Schickschnack, das die Reflexe stets wach hält, ohne sie aber so heftig in permanente Aufregung zu versetzen, wie mein unbarmherziges, ungefedertes Kona. So ein Bike war überfällig, oder etwa nicht?! Dochdochdoch! Ich hatte keinen Schimmer, was es mit dieser Firma Bressan auf sich hat. Doch wenn einer wie ich einen Gutschein dieser Art in die Hände bekommt, dann gibt es kein Zurück. Ich beschloss die Sache durchzuziehen, wie die Höhenmeter-Orgie in Ladakh. Aber seht selbst!
Vom Gutschein für einen Custom-Rahmen zum fertigen Mountainbike
Foto: Henri Lesewitz
Werbung muss sein. Die Möglichkeiten zum Hissen der Banner sind im kargen Himalaya aber äußerst rar. Links erkennt man den Schriftzug von Bressan, einer der diversen Kleinsponsoren des Sky is the Limit, das vom italienischen Reisespezialisten Wheels Without Borders organisiert wird.
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Das ominöse Blatt Papier ist wieder aus dem Müll gefischt. Zum Glück! Google Translate verrät: Es ist ein Gutschein für einen Custom-Rahmen der Schmiede Bressan!
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Die Frage aller Fragen für Custom-Freunde: Welche Farbe? Die Antwort kann einem das Hirn aufweichen. Cappuccinobraun mit Leuchtorange? Nachtblau mit Kapitänsuniformweiß? Oder doch lieber Almwiesengrün mit Pornopink? Nach vielen schlaflosen Nächten war das Festlegen auf den Farbcode wie eine Erlösung: Leuchtgrau und Neongelb. Google Translate hilft bei der Übersetzung ins Italienische: "Grigio Segnale e Giallo Brilliante".
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Roberto Bressan ist des Englischen nicht mächtig, ich nicht des Italienischen. Egal. Wer sich durch die Fotos auf seiner Homepage klickt, merkt auch so schnell: Jeder Sonderwunsch ist möglich. Und sei er noch so skurill. Ein Singlespeed-MTB mit Riemenantrieb allerdings ist auch für Roberto was neues, wie er mit spärlichem Englisch per Mail mitteilt. Es könne etwas dauern.
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Nach Monaten des ungeduldigen Ausharrens, endlich! Fotos eines entstehenden Stahl-Hardtails auf der Facebook-Seite von Bressan. Mein Bike? Vielleicht!
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Ja, es ist mein Baby! Kein Zweifel. Da! Die Singlespeed-typischen Schlittenausfallenden. Und dort, die verschraubbare Öffnung zum Einfädeln des Riemens. Die Werkstatt von Roberto Bressan befindet sich in Verona, knapp 400 Kilometer weg. Doch es ist, wie bei der Geburt seines Kindes dabei zu sein. Vor Rührung schwappert mir fast eine Träne aus dem Augenwinkel.
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Ach, wie schön: Ein graviertes Steuerrohr-Logo! Was mich etwas irritiert: Die Rohre wirken ziemlich moppelig dafür, dass sie aus Stahl sind. Fast so wuchtig wie die eines 93er Klein Attitude. Interessant, wirklich sehr interessant.
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Die Lieferung aus Portland ist da! Knatternaben von Chris King gehören für mich zu einem Singlespeed-Bike wie Butterstreusel auf einen Rhabarberkuchen. Der stirnverzahnte Freilauf erzeugt ein herrliches, orchestrales Höllensummen – wie ein intergalaktischer Insektenschwarm. Gibt es sogar als Klingelton für Smartphones. Die Rechnung für das Naben-Pärchen lässt kurz den Blutdruck absacken. Aber da muss man halt durch.
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Die Facebook-Fotos sind schon wieder viele, viele Wochen alt, als mich eine Mail von Roberto Bressan erreicht. Er will meine Adresse. Das kann nur eines bedeuten: Der große Moment ist gekommen! Und tatsächlich, ein paar Tage später bringt der UPS-Mann den Karton, der keine Fragen nach dem Inhalt offen lässt. Absender: "Bressan Biciclette Speciali, Verona - Italy". Als würde ich im Finale der Auspack-WM um den Sieg kämpfen, fetze ich den Karton auf. Und da ist er: Leuchtgrau mit Oberrohr-Banderole in Neongelb – das gute Stück!
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Der Name des Rahmenbau-Künstlers – wie eine Signatur: Bressan. Der Nasslack leuchtet eindrucksvoll, wird im Laufe seines Lebens aber garantiert noch einige Schmarren davon tragen.
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Ein Steuerohrlogo wie Höhlenmalerei: Das Bressan-Wappen ist kratzfest ins Eisen gearbeitet.
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Hübsche Ausfallenden zum kinderleichten Spannen der Kette. Leider in der Farbe Silber. Schnell zum Eloxierer und umfärben lassen. Die 20 Euro sind gut investiert. Schwarz passt besser.
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Federgabel, oder starre Gabel? Ob man ein Singlespeed ganz puristisch, oder mit softer Front fährt, darüber wird in der Szene seit jeher munter gestritten. Da ich bereits ein starres Singlespeed-MTB besitze, soll diesmal eine Federgabel rein. Schließlich warten auf das Bressan unzimperliche Geländeritte. Die Rock Shox SID war bereits am Gewinn des Gutscheins beteiligt. Sie steckte beim Sky is the Limit im Bike. Passt also auch thematisch bestens ins Konzept.
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Wenn es so etwas wie Objekterotik tatsächlich gibt, dann gilt mein inbrünstiges Verlangen der rattenscharfen Lenker-Vorbau-Einheit vom kanadischen MTB-Kunstschmied Chris DeKerf. Eine solche zu bestellen, übersteigt im Moment leider meine nervliche Leidensfähigkeit. Anzahlung in Dollar, monatelanges Warten, unklare Lieferzeit, dann Abholung beim Zoll, schockierend hohe Rechnung – nee, nee. Vielleicht in naher Zukunft mal. Ritchey hat ja auch eine schmucke Lenker-Vorbau-Einheit im Sortiment. Aus Carbon und sofort lieferbar. Und das Beste: Feinster DeKerf-Style.
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Apropos Objekterotik. Da fällt mir doch gleich noch ein zweites Teil ein. Mein Radsport-Kumpel aus Kindertagen, Sören Marx aus Leipzig, hat es ersonnen. Der hat eine kleine, feine Custom-Manufaktur gegründet mit dem lässigen Namen "Unique Cycles". Rahmen, Sonderanfertigungen, Custom-Gepäckträger und – sagenhaft schön – Kurbeln aus Stahl.
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Vor vier Jahren war der erste Prototyp der Unique Cycle-Kurbeln auf der Eurobike-Messe ausgestellt. Seitdem hätte ich so wahnsinnig gerne diese Kurbeln. Stabile, schlanke Kurbelarme aus Highend-mäßig gefertigten Stahlrohren. So was von schickschickschick! Vielleicht nicht ganz so detailfetischistisch wie die von Schweißer-Gott Rody Walter von Grooy Cycleworks. Aber genau richtig für das Bressan. Leider kommt Sören mit der Serienfertigung nur ganz, ganz zäh voran. Nach einem Dreivierteljahr des Wartens hat er mir nun empfohlen, mir erst einmal eine "Übergangskurbel" zu besorgen. Mein Kumpel Hagen aus Berlin wartet übrigens schon zwei Jahre auf seine Groovy-Cycleworks-Kurbeln. In einem Jahr, so die Auskunft von Rody Walter, werde es sehr wahrscheinlich klappen mit der Lieferung. Ja, ein bisschen Geduld muss man haben, wenn man sich etwas Besonderes gönnen will.
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Den Spitznamen, den Uli Fahl in den Neunzigern von plakativ formulierenden Fachjournalisten verliehen bekam, wird er wohl niemals mehr los: Tuning-Papst. Auch seine Firma Tune hat schmucke Kurbeln im Programm.
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Wer durch den mittlerweile riesigen Firmenklotz unweit von Freiburg schreitet, entdeckt überall Hinweise auf Uli Fahl’s ungezügeltes Fahrrad-Faible. Dies hier ist Fahl’s Klapprad mit diversen durchgeführten Tuning-Maßnahmen, wobei besonders der Raketenantrieb hervorzuheben wäre. Ich finde das ja herrlich. Dieses leidenschaftliche, konsequente. Für mich ein Grund, genau hier eine Kurbel zu kaufen.
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Nein, das sind nicht die Stützpfeiler für eine neue Autobahnbrücke sondern die Alu-Rohlinge für die Tune-Teile – die Smart Foot-Kurbel beispielsweise.
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Und da ist sie auch schon zum Dienstantritt am Bressan.
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Und wieder ein Paket: Antriebsriemen der US-Firma Gates und Riemenscheiben. Kein Stress mit Wartung, kein Verpuffen von Tretenergie in ächzenden Kettengliedern, ultrastabiles Riemenmaterial. Die Pro-Argumente klingen überzeugend. Also dran ans Bressan.
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Ui, das wird knapp. Die hintere Riemenscheibe ist eine der kleinsten im Sortiment, konstruktionsbedingt aber größer als ein Ritzel, falls man mit Kette fahren würde. Weswegen auch die vordere Scheibe größer ausfällt, damit man nicht mit ultrakleiner Übersetzung "rumnuddelt". Außen montiert sitzt sie weit genug weg von der Kettenstrebe. Aber lässt sich so die optimale "Kettenlinie" realisieren?
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Denkt man an Neongelb, denkt man an Magura. Schon in den Neunzigern stach der schrille Farbton aus jedem Worldcup-Starterfeld heraus. Die neue MT7 zitiert das Symbol von Schnelligkeit und Hightech auf dezente Art. Das Schmuckstück mit den vier Bremskolben ist eigentlich für Speed-geile Enduro- und Downhill-Piloten gedacht. Aber hey, Bremspower kann man nie genug haben. Ein Material-Mix aus Kunststoff und Alu hält das Gewicht eh erfreulich in Grenzen. Eine bessere Bremse als die Magura MT7 kann es für das Bressan also nicht geben. Grau und Neongelb. Irre! Als wäre sie direkt mit dem Rahmen verschwägert.
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Hebelweite und Druckpunkt sind werkzeuglos verstellbar, die Ergonomie ist bestmöglich: Auch die Griffe der MT7 lassen die Vorfreude auf die ersten Trail-Kilometer bis zur Hippeligkeit anschwellen.
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Zwischenstand. Sieht doch schon ganz gut aus.
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Volontär Ludwig Döhl ist ein leidenschaftlicher Nippeldreher. Die von ihm eingespeichten Laufräder stehen im Ruf unzerstörbar zu sein. Mit zeremonieller Hingabe vermählt er hier die King-Naben mit den leichten DT Swiss XR 331-Felgen. Aus dem riesigen Speichensortiment des Marktes wurden Sapim Race mit 2.0/1.8 Millimeter Dicke auserwählt. Ein leichter, aber dennoch strapazierfähiger Laufradsatz für alle Fälle. Ahhhhh, dieser geile Knäckersummsurr-Sound des Freilaufs! Einfach herrlich!!!!
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Das Bressan steht auf den eigenen Rädern. Der Riemen läuft gerade. Alles scheint zu passen. Glück gehabt. Hui, und dann passen auch noch die Griffe und der Sattel von Ergon so hübsch dazu. Von diesen Teilen hatte ich beim Festlegen der Rahmenfarbe gar nichts gewußt. Was für ein netter Zufall!
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Ein Jahr nach Gewinn des Gutscheins ist das Bressan bereit für die Jungfernfahrt! Es ist eine Mischung aus Vorfreude und Bammel, die solche Augenblicke stets umweht. Was, wenn die Fahreigenschaften mäßig sind? Wenn die Geometrie nicht stimmt; man sich auf dem Bike nicht wohlfühlt?
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Geweiht mit einer Brise Originalstaub vom heiligen Slickrock-Trail in Moab, den ich für derlei feierliche Anlässe stets bei mir trage, klicke ich in die Pedale. Wow, das Bike fühlt sich an wie ein Körperteil von mir. Ein Gefühl von Geborgenheit durchströmt mich. Ja, es ist Liebe!
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Kleine Übersprungshandlung: Spontane Teilnahme an der legendären Mad East Challenge. Jener Marathon, der als "Grüne Hölle" berühmt-berüchtigt ist. Die offizielle Jungfernfahrt soll das Bressan auch nicht auf der Distanz "Light" oder "Medium" absolvieren, nein – den Haken auf dem Anmeldeformular habe ich bei der furchteinflößenden Streckenvariante "Hell" gesetzt. Selbstgemachtes Problem, könnte man sagen. Egal! 7:45 Stunden für 126 Kilometer und 3200 Höhenmeter. Platz 18 und immerhin fast zehn Minuten schneller als Marathon-Ass Regina Marunde. Viel wichtiger aber: Das Bressan und ich, wir sind jetzt verschmolzen zu einem Team.