Darauf dürften viele gewartet haben: Sram bringt seine neueste Funkschaltungstechnologie und den Directmount ohne Schaltauge am Rahmen in die GX-Gruppe. Mit der Sram GX Eagle Transmission AXS kommt die für Aufsehen sorgende neue Schaltgruppe ins mittlere Marktsegment - soll heißen: Sie wird bezahlbarer.
Die neue Sram Schaltung bietet - von wenigen Ausnahmen abgesehen - dieselben Features wie die Highend-Gruppen X0- und XX-Transmission, aber zu einem niedrigeren Preis. Auch die günstigste Transmission-Variante verzichtet auf ein Schaltauge und wird über ein Directmount-Interface an der Schnittstelle von Rahmen und Hinterradachse montiert. Voraussetzung hierfür ist die Kompatibilität mit Sram-UDH-Schaltaugen.
Genau wie ihre teureren Schwestern schaltet die GX Eagle Transmission zwölf Gänge via Funksignal. 520 Prozent Übersetzungsbandbreite decken ein breites Einsatzgebiet ab. Komplett vernickelt soll die Kassette mit zehn bis 52 Zähnen besonders lange halten. Die vier kleinsten Ritzel sind einteilig aufgebaut, während die übrigen vernietet werden. An der Kurbel aus geschmiedetem Aluminium lassen sich zwei Bashguards zum Schutz anbringen.
Im Gegensatz zu den hochpreisigeren Gruppen ist die Käfig-Innenseite des GX-Eagle-Transmission-Schaltwerks aus Stahl. Dazu wurde die Positionierung des Akkus leicht überarbeitet, um diesen besser vor Beschädigungen zu schützen. Der Akku liegt jetzt waagerecht oben auf dem Schaltwerk auf, statt senkrecht hinter dem eigentlichen Schaltwerk. Außerdem verzichtet Sram bei der GX Transmission wie auch schon bei der XO Transmission auf das sogenannte Magic Wheel. Gerät bei den Topgruppen aus der XX-Linie ein Stöckchen ins untere Schaltröllchen, kann sich der Zahnring außen trotzdem weiter drehen und verhindert so einen möglichen Defekt. Diese Funktion bieten die konventionellen Schaltröllchen der GX nicht.
Aktuell liegt der Prei für die gesamte Gruppe inklusive Kurbeln bei immer noch recht strammen 1300 Euro. Damit ist die neue GX-Transmission zwar 500 Euro günstiger als das Topmodell XX, liegt aber sehr nah an der etwas hochwertigeren und leichteren XO Transmission. Möglich also, dass sich der Straßenpreis für die GX noch etwas tiefer einpendelt.
Selbst der bisher günstigste Transmission-Antrieb ist noch weit vom Schnäppchenstatus entfernt. Ein Upgrade ist nur an Rahmen mit UDH-Aufnahme möglich. Das schränkt den Nutzerkreis aktuell noch ein. Auch wenn das Gewicht recht hoch ist, rein funktionell dürfte die GX Transmission den teureren Versionen in nichts nachstehen. – Jan Timmermann, BIKE-Redakteur
Fast ein halbes Kilo trennen die Sram GX Transmission von der Top-Gruppe. Sogar die alte GX Eagle AXS ist 140 Gramm leichter.
¹ Die im BIKE-Testlabor gewogene XTR-Kette hatte 116 Glieder.
² Gemittelter Internetpreis; GX Eagle Transmission: Herstellerangabe.
Sram lässt auch bei den Einzelpreisen für die neue Schaltung schon die Katze aus dem Sack. So lässt sich in etwa abschätzen, wie viel zum Beispiel bei späteren Defekten fällig würde.
Nein. Die Transmission-Schaltung ist speziell für Rahmen mit UDH-Schnittstelle konzipiert. Das Schaltwerkauge sitzt dabei quasi auf der Steckachse und ist von beiden Seiten mit dem Rahmen verschraubt. Der Sram-UDH-Bike-Finder listet alle Mountainbike-Modelle auf, die sich für die Montage der Transmission-Schaltung eignen: bikefinder.sram.com
Nein. Die Kassetten sind zwar von Grund auf neu entwickelt, werden aber auf den gewohnten XD-Freilauf geschraubt. Dennoch können sie nicht mit den klassischen Eagle-Komponenten kombiniert werden.
Transmission funktioniert ausschließlich als eigenes System aus Kassette, Kette und Kettenblatt. Sram nennt den Standard T-Type. Die Komponenten sind nicht rückwärtskompatibel. Ausnahme: T-Type-Kettenblätter können mit Eagle-Ketten gefahren werden. Innerhalb der Transmission-Welt kann nach Belieben gemixt werden.
Ja. Im Unterschied zu den reinen Antriebskomponenten lassen sich die Controller, die jetzt Pods heißen, mit den älteren Schaltwerken nutzen. Die Pods bieten vielfältige Justagemöglichkeiten und sind deutlich intuitiver zu bedienen als die alten Eagle-AXS-Controller. Die Tastenbelegung kann über die AXS-App individualisiert werden.