Sram GX Eagle gegen Shimano XT und SLX

Stefan Loibl

, Stefan Frey

 · 06.09.2020

Sram GX Eagle gegen Shimano XT und SLXFoto: Max Fuchs
Sram GX Eagle gegen Shimano XT und SLX

Mit seiner neuen 10–52er-Kassette erweitert Sram die Bandbreite seiner Eagle-Gruppen. Bringt’s das wirklich? Wir haben die runderneuerte GX Eagle gegen die Shimano-Schaltungen SLX und XT getestet.

32 Zähne. Das ist bei uns Menschen das Maß der Dinge. Bei Mountainbike-Schaltungen galten über viele Jahre 36 Zähne am größten Ritzel als Maximum. Doch nachdem Umwerfer und Zweifach-Kurbeln nahezu vom Markt verdrängt wurden, reihen sich mittlerweile bis zu zwölf Ritzel mit 50 Zähnen und mehr auf die Freilaufkörper aktueller Bikes. So brachte die Eagle-Kassette des Einfach-Vorreiters Sram mit seiner 10–50er-Abstufung eine Bandbreite von satten 500 Prozent. Doch nachdem Shimano all seinen Zwölffach-Kassetten einen Zahn mehr verpasste, war es nur eine Frage der Zeit, bis die Schweinfurter Entwicklungsabteilung von Sram einen drauflegt. Ab Juni 2020 ist es so weit: Die US-Amerikaner präsentieren ihre Top-3-Eagle-Gruppen GX, X01 und XX1 mit einem 52er-Ritzel. Also mit einem Zahn mehr als das Shimano-Pendant und 20 Prozent mehr Bandbreite als die bisherige Eagle-Kassette, die es aber weiterhin geben wird. Dafür hat Sram den Schaltwerkskäfig überarbeitet und verbaut eine härtere Feder. Weil die Abstufung der übrigen Ritzel nicht angepasst wurde, ändert sich in der Praxis nur ein kleines, in machen Situationen aber entscheidendes Detail: Biker haben einen extra leichten Berggang in petto. Das könnte den entscheidenden Vorteil bringen, wenn sich ein Anstieg so gnadenlos aufbäumt, wie die berüchtigten Betonrampen am Gardasee.

Optisch erkennt man die neue GX Eagle

 am überarbeiteten Schaltwerkskäfig, ...
Foto: SRAM

Von den bisher bekannten Sram-Schaltungen verarbeiten nur die elektronischen AXS-Schaltwerke das riesige 52er-Ritzel. Mit allen anderen ist bei 50 Zähnen Schluss. Wer sich trotzdem die neue Kassette auf den Freilauf schraubt, muss mit springenden Ketten und unsauberen Schaltvorgängen rechnen. An der Ergonomie der Schalthebel und der Cage-Lock-Funktion zum Ausbauen des Hinterrads hat sich nichts geändert. Am meisten profitiert die GX vom Bandbreiten-Update. Denn die Einsteiger-Gruppen NX und SX gibt es weiterhin nur mit 50 Zähnen. Die GX dagegen kostet in der aktualisierten Version weiterhin regulär 555 Euro und wiegt dabei weniger als die Shimano XT als Einfach-Variante. Zudem gibt es erstmals optional eine schicke Carbon-Kurbel, die nur 22 Gramm mehr wiegt als der Kurbelsatz der Shimano XTR.

Einziger Wermutstropfen der Sram-Kassetten mit 520 Prozent Bandbreite ist der große Sprung vom 42er- auf das 52er-Ritzel. Satte 24,5 Prozent legt man dabei mit einem Daumenklick an Übersetzung zu. Bei Shimano fällt die Abstufung mit sechs Zähnen zwischen den zwei leichtesten Gängen deutlich homogener aus. Selbst Rotor springt bei seiner Dreizehnfach-Schaltung nur von 44 auf 52 Zähne. Wie sich die neue GX Eagle im direkten Vergleich zu Shimanos XT und SLX schlägt, und ob sich das 52er-Ritzel sauber schalten lässt, lesen Sie auf den nächsten Seiten.

Den kompletten Vergleichstest der Schaltungen Sram GX und Shimano SLX und XT aus BIKE 8/20 können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der Test kostet 1,99 Euro.

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Die Sram GX Eagle mit 10-52er-Kassette und Carbon-Kurbel.
Foto: Max Fuchs
  Update X01 & XX1 – Auch die <a href="mtb_news/teile_zubehoer/sram-neuheiten-gxx01xx1-eagle-2021/a44240.html"  rel="noopener noreferrer">zwei mechanischen Top-Gruppen von Sram</a>  bekommen mehr Bandbreite. Neben den Schaltwerken mit neuem Käfig und stärkerer Feder gehört zu beiden Gruppen je eine Kassette mit 10–52 Zähnen. Die neuen Schaltwerke sind rückwärtskompatibel, kommen also auch mit dem 10–50er-Ritzelpaket zurecht. Ein Nachrüst-Kit für alte Schaltwerke gibt es nicht. Die X01- und die XX1-Kassette mit 10–52 Zähnen wiegen laut BIKE-Messung beide 379 Gramm. Preis: 391 Euro bzw. 457 Euro.Foto: Boris Beyer
Update X01 & XX1 – Auch die zwei mechanischen Top-Gruppen von Sram bekommen mehr Bandbreite. Neben den Schaltwerken mit neuem Käfig und stärkerer Feder gehört zu beiden Gruppen je eine Kassette mit 10–52 Zähnen. Die neuen Schaltwerke sind rückwärtskompatibel, kommen also auch mit dem 10–50er-Ritzelpaket zurecht. Ein Nachrüst-Kit für alte Schaltwerke gibt es nicht. Die X01- und die XX1-Kassette mit 10–52 Zähnen wiegen laut BIKE-Messung beide 379 Gramm. Preis: 391 Euro bzw. 457 Euro.

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