Stefan Frey
· 12.08.2024
Billig ist sie nicht, die neue Wolftooth Resolve V2 Variosattelstütze. Zu den minimum 380 Euro für die Stütze gesellen sich noch mindestens 60 Euro für den Remote. Zudem kann man bei der Bestellung auch gleich farbig eloxierte Schrauben für die Sattelklemme oder Shims zur Hubreduzierung ordern. Außenhülle und Seilzug sind zumindest im Lieferumfang enthalten. Obendrein bietet die Resolve V2 ein automatisches Entlüften bei jedem Absenken der Stütze und den längsten verfügbaren Hub auf dem Markt. Doch wie schlägt sich die hochwertig verarbeitete Tele-Stütze in unserem Test?
Wie die meisten aktuellen Teleskopstützen zeichnet sich auch die Wolftooth durch recht einfache Montage aus. Sofern die Außenhülle bereits im Rahmen verbaut ist, verbindet man lediglich die Sattelstütze über eine Adapter-Hülse mit dem Innenzug und klemmt diesen am wirklich hervorragend verarbeiteten Remote. Zug kürzen, Vorspannung einstellen, los geht’s. Mit etwas Geschick lässt sich auch der Sattel montieren, ohne dafür eine Schraube komplett lösen zu müssen. Bei einem Sattel mit einem hochprofiligen Gestell funktioniert das allerdings nicht. Die Schrauben selbst sind hochwertig ausgeführt und laufen exakt und leichtgängig.
Wie kommt die Teleskopstütze ans Bike? Eigentlich ganz einfach. Mit unserer Step-by-Step-Anleitung ist der Einbau der absenkbaren Sattelstütze kein Problem.
Der Hebel der Resolve V2 Variosattelstütze ist sauber verarbeitet und mit einem Kugellager ausgestattet. Der Daumenhebel wurde ansprechend aus Alu gefräst. Highlight sind aber die zahlreichen Verstellmöglichkeiten: Der Remote Pro lässt sich in drei Ebenen umfangreich anpassen und bietet für jeden Geschmack die optimale Position. Das Kabel wird an der Fernbedienung über eine Ovale Führung gelenkt, das reduziert die Bedienkräfte und sorgt trotzdem für einen kurzen Hebelweg. Mit 78 Euro ist der Remote Pro zwar mit der teuerste Hebel in diesem Vergleich, besser geht es dafür aber auch kaum.
Auffällig bei der Wolftooth ist, dass sie auch bei relativ hohem Luftdruck nur ein sehr geringes Gewicht zum Absenken benötigt. Dann gleitet die Teleskopstütze ohne großen Widerstand, allerdings auch minimal rau nach unten. Zwischenpositionen lassen sich dank des gut definierten Hebels leicht finden. Allerdings bleibt die Stütze beim Ausfahren auch schon bei sehr geringem Druck auf den Sattel leicht hängen. Die Ausfahrgeschwindigkeit lässt sich über ein gut erreichbares Ventil unter der Sattelaufnahme einstellen. Die Arretierung des Sattels beim Hochziehen ist gut, für schwere Bikes aber nicht ganz ausreichend. Schon ab Werk hat die Stütze minimales seitliches Spiel.
Preis 440 / 60 Euro (Stütze / Remote)
Gewicht¹ 493 / 597 g (Stütze / fahrfertig)
Hub 125; 160; 200; 242 mm
Durchmesser 30,9 / 31,6 / 34,9 mm
Länge / Einstecktiefe¹ 443 / 122 - 250 mm
Stack-Höhe¹ 32 mm
Lieferumfang Stütze; Montagematerial; Remote
Besonderheiten Selbstentlüftendes System; Hub reduzierbar; Adapter für Hope, Hayes, Magura; Remote kugelgelagert
Gerade erst auf dem Markt holt die Wolftooth Resolve V2 Variosattelstütze direkt den Testsieg. Sie punktet mit top Verarbeitung, sehr gut nutzbarem Hub und druchdachten Features wie der selbstentlüftenden Kartusche. Ihr edel gefräster, kugelgelagerter Hebel ist umfangreich einstellbar, klar definiert und mit kurzem Hebelweg ausgestattet. Mit sehr geringem Druck gleitet die Resolve durch den Hub und fährt zügig (Geschwindigkeit ist einstellbar) wieder aus. Auch beim Gewicht ist die Stütze absolut konkurrenzfähig. Kleines Manko: bleibt bei Druck von oben leicht hängen.
¹BIKE-Messwerte. Gewicht: Teleskopstütze / fahrfertig: Stütze, Remote, 1,5 m Außenhülle, Seilzug ²Die BIKE-Note ist preisunabhängig. Die BIKE-Bewertung orientiert sich am Schulnotensystem mit den Bewertungsstufen 1 bis 5.