Variosattelstützen im TestRockshox Reverb AXS - der Platzhirsch unter den Funk-Stützen

Stefan Frey

 · 22.08.2024

Seit Jahren ist die Rockshox Reverb AXS die Nummer 1 der Funk-Variostützen. Ist das auch nach wie vor so?
Foto: Stefan Frey
Die Rockshox Reverb AXS ist der Klassiker unter der kabellosen Variosattelstützen. Kann sich die Funk-Teleskopstütze gegen die neue Konkurrenz von Kind Shock behaupten? Wir haben beide Elektro-Stützen genau unter die Lupe genommen.

Die Rockshox Reverb AXS ist seit Jahren der unumstrittene Platzhirsch bei den Funk-Teleskopstützen und kann über die hauseigene AXS-Technologie in Srams Elektro-Ecosystem eingebunden werden. Ihr Funk-Protokoll gilt als schnell und zuverlässig und weil ihr Akku mit dem der AXS-Schaltungen kompatibel ist, gilt die Rockshox Reverb AXS als ideale Ergänzung zu den kabellosen Schaltgruppen von Sram. In der aktuellsten Version bietet die Reverb AXS maximal 170 mm Hub. Kann der Klassiker unter den Funk-Variosattelstützen seinen Platz an der Spitze auch gegen neue Konkurrenz wie die Kind Shock Lev Circuit behaupten?

Der Akku sitzt gut erreichbar und gut gesichert unter dem Sattel.Foto: Stefan FreyDer Akku sitzt gut erreichbar und gut gesichert unter dem Sattel.

Neben viel Luft und schwarzer Schaumstoff-Auslage findet man im großen Reverb-AXS-Karton alles, was man für die Inbetriebnahme der absenkbaren Sattelstütze benötigt. Sram liefert zu Stütze, Controller und Akku auch das passende Ladegerät. Ein kleiner Hebel, der das Entlüftungssystem bedient, ist ebenfalls im Karton. Die Bedienungsanleitung ist Sram-typisch nüchtern gehalten, erklärt aber alle nötigen Schritte in klar verständlicher Form. Per QR-Code gelangt man zum Download der App, mit der sich die Reverb AXS ins Sram-System einbinden lässt.

Meistgelesene Artikel

1

2

3

Eine Ladeschale für den Akku befindet sich mit im Lieferumfang.Foto: Stefan FreyEine Ladeschale für den Akku befindet sich mit im Lieferumfang.

Montage der Rockshox Reverb AXS Variosattelstütze

Der Begriff “Plug-and-play” trifft hier genau ins Schwarze. Stütze ins Rohr schieben, Hebel montieren, Verbindung herstellen und schon kanns losgehen. Einfacher kann die Montage einer Teleskopstütze kaum sein. Das Pairen der beiden Komponenten erfolgt über drei Tastenklicks, mehr braucht es nicht. Auch bei der Montage des Sattels hat sich Rockshox ein cleveres System einfallen lassen. Öffnet man die beiden seitlichen Klemmbacken, lässt sich der Sattel einfach von oben in die Aufnahme schieben. Hier passen sowohl runde als auch hochovale Gestelle. Den Winkel stellt man millimetergenau über eine separate Torx-Schraube ein. Besser gelöst ist das an keiner anderen Stütze im Test.

Gut gelöst: Zur Montage des Sattels muss nur eine Schraube geöffnet werden.Foto: Stefan FreyGut gelöst: Zur Montage des Sattels muss nur eine Schraube geöffnet werden.Auch die Winkel-Verstellung wird besonders einfach über eine Torx-Schraube vorgenommen.Foto: Stefan FreyAuch die Winkel-Verstellung wird besonders einfach über eine Torx-Schraube vorgenommen.

Wie kommt die Teleskopstütze ans Bike? Eigentlich ganz einfach. Mit unserer Step-by-Step-Anleitung ist der Einbau der absenkbaren Sattelstütze kein Problem.


Bedienkomfort & Funktion

Auch bei der Bedienung punktet die Reverb AXS. Zwar lässt sich das Paddel nicht in jeder Kombi perfekt positionieren – auch einen Adapter für Shimanos I-Spec-Hebel gibt es nicht – dafür gefällt der Taster mit knackiger und klar definierter Rückmeldung und ausreichend großer Auflage für den Daumen. Kurzer Weg, klarer Klick und schon geht’s abwärts mit der Stütze. Verzögerung gibt es dabei so gut wie keine. Das AXS-Protokoll arbeitet äußerst zügig.

Der Controller lässt sich direkt mit der Matchmaker-Schelle verbinden.Foto: Stefan FreyDer Controller lässt sich direkt mit der Matchmaker-Schelle verbinden.

Wobei wir auch bei einem weiteren Pluspunkt wären: Durch die Verbindung aus kurzem Betätigungsweg und schneller Reaktion lassen sich sowohl beim Absenken als auch beim Ausfahren Zwischenpositionen sehr gut finden. Die Stütze selbst läuft äußerst geschmeidig und nur mit sehr geringem seitlichem Spiel. Dass die Stütze hin und wieder etwas Luft zieht und knautschig wird, kennt man von der Reverb. Dieses Problem lässt sich jedoch mit einem kurzen Reset am sogenannten Vent Valve beheben. Das nötige Werkzeug liegt der Stütze bei. Zur Not lässt sich der Vorgang unterwegs aber auch von Hand durchführen.

Über das sogenannte Vent Valve lässt sich die Reverb AXS schnell entlüften.Foto: Stefan FreyÜber das sogenannte Vent Valve lässt sich die Reverb AXS schnell entlüften.

Weil die Reverb in Rockshox‘ AXS-Ecosystem eingebunden ist, lässt sich die Stütze auch in der App anzeigen. Damit hat man die verbleibende Akkulaufzeit gut im Blick. Eine exakte Angabe zur Laufzeit des Akkus ist nur schwer zu treffen, in unseren Tests kamen wir im Schnitt allerdings etwa auf 40 Fahrstunden, was durchaus ordentlich ist. Die Knopfzelle am Controller hält in der Regel mehrere Jahre durch.

Gut gelöst: Die Akku-Anzeige befindet sich seitlich an der Stütze und ist auch mit montiertem Sattel gut erkennbar.Foto: Stefan FreyGut gelöst: Die Akku-Anzeige befindet sich seitlich an der Stütze und ist auch mit montiertem Sattel gut erkennbar.

Preis & Info – Rockshox Reverb AXS Teleskopstütze

  • Preis: 655 Euro >> hier erhältlich
  • Gewicht¹: 685 / 54 g (Stütze / Remote)
  • Hub: 100/ 125/ 150/ 170 mm (getestet)
  • Durchmesser: 30,9 / 31,6 / 34,9 mm (getestet)
  • Länge / Einstecktiefe¹: 500 / 104 - 264 mm
  • Stack-Höhe¹: 60 mm
  • Lieferumfang: Stütze; Remote inkl. Schelle; Akku; Ladegerät; Entlüftungs-Tool
  • Besonderheiten: einstellbarer Luftdruck; Entlüftungsventil; Bluetooth; ANT+; kompatibel mit Sram AXS-App
Mit 170 mm haben wir bereits die Version mit dem längsten Hub getestetFoto: Stefan FreyMit 170 mm haben wir bereits die Version mit dem längsten Hub getestet

Fazit & Bewertung

In Sachen Montage und Bedienung ist der Klassiker unter den Funk-Variosattelstützen schwer zu toppen. Plug-and-play ist bei der Rockshox Reverb AXS das passende Stichwort. Das große Paddel drückt sich knackig und ist klar definiert, Zwischenpositionen lassen sich dank des schnellen AXS-Protokolls leicht finden. Die Stütze selbst läuft geschmeidig und schnell und auch auf Dauer zuverlässig. Top: Akku-Management per App oder gut sichtbarer Leuchte am Stützenkopf, lange Laufzeit und Entlüftungsfunktion. Weniger gut: hohes Gewicht und nur bis 170 mm Hub erhältlich.

Bis auf das hohe Gewicht ist die Rockshox Reverb AXS eine absolute Top-Teleskopstütze.Foto: Stefan FreyBis auf das hohe Gewicht ist die Rockshox Reverb AXS eine absolute Top-Teleskopstütze.


¹BIKE-Messwerte. Gewicht: Teleskopstütze / fahrfertig: Stütze, Remote, 1,5 m Außenhülle, Seilzug ²Die BIKE-Note ist preisunabhängig. Die BIKE-Bewertung orientiert sich am Schulnotensystem mit den Bewertungsstufen 1 bis 5.

Meistgelesen in der Rubrik Komponenten