Pro spezifiziert die Tharsis nicht explizit als XC-Stütze, sondern auch als leichte Option für All Mountain und Enduro. Hierfür finden sich neben der 100-Millimeter-Version noch zwei weitere Modelle mit 160 oder 200 Millimeter Hub. Allen gemein sind die standardmäßig verbauten Titanschrauben. Neben der Stütze befindet sich lediglich eine kurze Anleitung in der Verpackung der Tharsis DSP. Wer zusätzlich einen der Lenkerhebel bestellt, erhält damit auch das restliche Montagematerial wie Außenhülle und Innenzug.
Die mitgelieferte Anleitung ist für die Erstmontage wenig geeignet, vor allem, wenn auch die Außenhülle neu verlegt werden muss. Die Schrift ist klein wie bei einer Medikamentenbeilage. Zudem sind nicht alle nötigen Schritte ausführlich beschrieben.
Wer mit der Montage von Teleskopstützen ansonsten vertraut ist, wird mit der Pro keine Probleme haben. Liegt die Leitung erst mal im Rahmen, muss der Zug nur in der Stütze eingehängt, durch die Außenhülle geführt und am Hebel geklemmt werden. So easy.
Die kleine Madenschraube am Hebel ist wenig zeitgemäß, die Verarbeitung des Hebels selbst wenig hochwertig. Eine Führung für den überstehenden Zug gibt es leider nicht. Auch die Positionierung am Lenker fällt nicht leicht. Das zusammensetzen von Schelle und Remote ist fricklig, die seitliche Führung stößt bei manchen Bremsenmodellen an der Schelle an.
Wie kommt die Teleskopstütze ans Bike? Eigentlich ganz einfach. Mit unserer Step-by-Step-Anleitung ist der Einbau der absenkbaren Sattelstütze kein Problem.
Das Paddel des Pro-Remotes fällt riesig aus, dementsprechend gering sind auch die Bedienkräfte. Man muss den Daumen fast nur auf dem Hebel auflegen, schon setzt er sich in Bewegung. Leider ist das Gefühl beim Bedienen schwammig und wenig definiert, auch der Hebelweg fällt sehr lang aus. Zwischenpositionen sind mit diesem Setup nur schwer zu finden. Selbst bei korrekt justierter Vorspannung wackelt der Daumenhebel leicht.
Mit wenig Gegendruck und recht sanft gleitet die Pro Tharsis DSP durch den Hub. Beim Ausfahren lässt sie sich aber Zeit. Für eine XC-Stütze nicht optimal, zumal die Geschwindigkeit sich nicht nachträglich einstellen lässt. Auch auffällig: Es fehlt fast komplett ein Anschlaggeräusch, wenn die Stütze oben ankommt. So ist man sich oft nicht sicher, ob die Stütze bereits wieder komplett ausgefahren ist. Leichte Race-Bikes kann man mit der Tharsis auch mal am Sattel anheben, ohne dass die Stütze ausfährt, bei schnellerem Zug kann man die Stütze aber komplett herausziehen.
Die Pro Tharsis DSP ist eine verhältnismäßig leichte Variosattelstütze, die aber ansonsten in keinem Punkt wirklich heraussticht. Der Hebel mit großem Paddel drückt sich extrem leicht aber sehr undefiniert und wirkt wenig wertig. Zudem lässt er sich nur schwer optimal positionieren. Die Stütze gleitet zwar sanft und mit wenig Druck durch den Hub, fährt aber nur langsam und mit kaum wahrnehmbarem Anschlag wieder aus – nicht ideal im Renneinsatz. Nur eine Länge verfügbar, die für Racer in Frage kommt.
¹BIKE-Messwerte. Gewicht: Teleskopstütze / fahrfertig: Stütze, Remote, 1,5 m Außenhülle, Seilzug ²Die BIKE-Note ist preisunabhängig. Die BIKE-Bewertung orientiert sich am Schulnotensystem mit den Bewertungsstufen 1 bis 5.