Stefan Frey
· 17.08.2024
Wie schon die große Schwester, die Fox Transfer, kommt auch die SL-Version üppig verpackt. Neben der extrem kompakten Stütze findet man aber lediglich eine Bedienungsanleitung im Karton – das wars. Montagematerial wie Zug und Außenhülle kommen mit dem Hebel, den es auch bei Fox nur separat zu kaufen gibt.
Die Transfer SL ist keine abgespeckte Standard-Transfer, sondern um eine komplette Neuentwicklung. Anstelle einer Hydraulikkartusche kommt hier ein mechanisches System zum Einsatz. Das soll zum einen nochmal deutlich Gewicht sparen, was beim Blick auf die Messwerte auch gelungen ist, zum anderen aber auch die Haltbarkeit erhöhen.
Die Montage der Transfer SL ist nur minimal aufwändiger als bei einer Standard-Stütze. Der Seilzug muss hier sowohl in der Tele-Stütze als auch am Remote geklemmt werden, was ein Problem mit sich bringt: Wer die Stütze entnehmen möchte, muss immer auch den Zug abschrauben – ohne Werkzeug geht hier nichts. Dafür bietet die Transfer SL auch die Möglichkeit, Lenkerhebel wie den Shimano GRX zu fahren, bei denen der Zug vorne am Lenker eingehängt wird und nicht hinten an der Stütze. Auch bei der Montage des Sattels zeigt sich die Fox etwas aufwändiger, hier muss mindestens eine Schraube komplett entfernt werden, um das Gestell in die Aufnahme schieben zu können.
Achtung: Die Zugendkappen sitzen sehr stramm auf der Außenhülle und müssen exakt aufgeschoben werden, damit sich der Zug nach der Montage nicht mehr zu weit setzt und die Bedienung erschwert.
Wie kommt die Teleskopstütze ans Bike? Eigentlich ganz einfach. Mit unserer Step-by-Step-Anleitung ist der Einbau der absenkbaren Sattelstütze kein Problem.
Bei der Bedienung zeigt sich die Fox etwas gewöhnungsbedürftig. Zwar läuft der Hebel butterweich und sehr leichtgängig. Allerdings ist die Positionierung nicht immer optimal möglich. Das fein geriffelte Paddel liegt dagegen griffig am Daumen.
Ungewohnt ist auch das hohe Losbrechmoment der Stütze. Zum Entriegeln sollte man den Sattel leicht entlasten, erst dann flutscht die Stütze auf der Kashima-Beschichtung leichtgängig nach unten. Aber auch dort rastet sie erst sauber ein, nachdem man kurz etwas Gewicht vom Sattel genommen hat. Zwischenpositionen findet man bei der Transfer SL übrigens nicht: es gibt entweder oben oder unten.
Dass die Stütze fest in der unteren Position einrastet, bringt aber auch einen Vorteil mit sich: hebt man das Bike aus Versehen am Sattel, bleibt die Stütze zuverlässig im abgesenkten Zustand und fährt nicht aus.
Achtung: Die Fox hat schon von Anfang an etwas seitliches Spiel, das sich schnell vergrößern kann, wenn man den Sattel geradeklopft, ohne vorher die Sattelklemme zu lösen.
Selbst mit 30,9 mm Durchmesser ist die Fox Transfer SL mit Abstand die leichteste Variosattelstütze im Test. Das liegt mit daran, dass die Transfer SL mechanisch arbeitet und so zusätzlich Gewicht spart. Hebel und Stütze laufen äußerst geschmeidig. Etwas gewöhnungsbedürftig: Zum Absenken sollte man den Sattel minimal entlasten, zudem gibt es keine Zwischenpositionen – oben oder unten, das wars. Dafür ist die Stütze an den Endpunkten fest fixiert. Kritikpunkte: Nicht entnehmbar, ohne den Zug abzuschrauben, leichtes Spiel am Sattel.
¹BIKE-Messwerte. Gewicht: Teleskopstütze / fahrfertig: Stütze, Remote, 1,5 m Außenhülle, Seilzug ²Die BIKE-Note ist preisunabhängig. Die BIKE-Bewertung orientiert sich am Schulnotensystem mit den Bewertungsstufen 1 bis 5.